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Abstand zwischen Pinot und Thomas sinkt bei Kristoffs Sieg über Sagan um weitere 5 Sekunden
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19.06.2015

Abstand zwischen Pinot und Thomas sinkt bei Kristoffs Sieg über Sagan um weitere 5 Sekunden

Info: TOUR DE SUISSE 2015
Autor: Felix Griep (Werfel)



Düdingen, 19.06.2015 – Im gestrigen Finale war es perfekt gelaufen für Tinkoff-Saxo, auf der heutigen 7. Etappe dagegen eher etwas unglücklich. Weil Peter Sagan sich hinter José Joaquin Rojas einklemmen ließ, zog Daniele Bennati „versehentlich“ Alexander Kristoff den Sprint an und obwohl der Tour de Suisse-Rekordhalter mit einer gewaltigen Endbeschleunigung noch an den Norweger herankam, war der nicht mehr aufzuhalten und jubelte über Saisonsieg Nummer 18. Durch das hohe Tempo der beiden Topsprinter kam es wenige Positionen weiter hinten zu einem Riss im Feld, wodurch Geraint Thomas schon wieder fünf Sekunden gegenüber Thibaut Pinot gutmachen konnte, so dass der Brite nur noch 37 Sekunden Rückstand auf das Gelbe Trikot aufweist.

Weltmeister Kwiatkowski präsentiert sich in Fluchtgruppe
Viel zu sehen war vom Mann im Regenbogentrikot bisher noch nicht bei dieser Tour de Suisse, wenn Michal Kwiatkowski (Etixx-Quick Step) mal von den Fernsehkameras eingefangen wurde, dann meist zu jenen Zeitpunkten, wenn er den Anschluss an das Hauptfeld verlor. Grundsätzlich hätten dem Weltmeister die vielen mittelschweren Etappen liegen sollen, doch scheint er sich momentan definitiv in keinem Formhoch zu befinden. Zwischen Biel/Bienne und Düdingen konnte er heute aber doch einmal seine Klasse als Rennfahrer unter Beweis stellen. Als die 164,6 Kilometer lange 7. Etappe begann, drängte er sogleich darauf, eine Ausreißergruppe entstehen zu lassen. Als diese schließlich zustande gekommen war, befanden sich darin neben dem Polen auch der Schweizer Silvan Dillier (BMC Racing), der Südafrikaner Daryl Impey (Orica-GreenEdge) und der Franzose Axel Domont (AG2R La Mondiale), der einen zweiten Tag in Folge vor dem Feld verbrachte. Es war eine nominell sehr starke Gruppe, weshalb ihr Vorsprung durch das Team Tinkoff-Saxo sehr genau kontrolliert wurde: vier Minuten maximal, zwei bei der ersten und eine bei der zweiten Zieldurchfahrt in Düdelingen – 73,6 und 36,8 Kilometer vor dem Etappenende. Der Rundkurs erwies sich trotz einiger Steigungen und zweier Bergwertungen nicht als übermäßig selektiv.

Kristoff und Rojas schieben sich zwischen Bennati und Sagan
An der ersten Bergwertung der zweiten Runde musste Domont das Handtuch werfen, aber die andere drei setzten ihre Flucht weiter fort und kämpften mit vorbildlicher Zusammenarbeit gegen das Team Katusha an, das nun die Tempoarbeit im Peloton übernahm und 1600 Meter vor dem Ziel für den Zusammenschluss sorgte. Zumindest beinahe, denn Kwiatkowski beschleunigte kurz vorher noch einmal stark, hatte die Hoffnung längst nicht aufgegeben, sich durchsetzen zu können. Bis 450 Meter vor Schluss hielt er durch, dann war auch sein Widerstand gebrochen. Als der Weltmeister erledigt war, zog Daniele Bennati (Tinkoff-Saxo) an die Spitze, doch Peter Sagan verlor das Hinterrad seines Anfahrers, an das sich stattdessen Alexander Kristoff (Katusha) heftete. Zwischen Kristof und Sagan reihte sich zudem José Joaquin Rojas (Movistar) ein, was für Sagan letztlich wohl der entscheidende Punkt war, dass es heute nicht für einen 12. Tour de Suisse-Etappenerfolg reichte. Vor der 200-Meter-Marke verlor der Spanier den Kontakt zu den beiden Fahrern vor sich und als Sagan mühevoll an ihm vorbeigekommen war, hatte Kristoff schon angetreten. Mit großem Kraftaufwand biss sich Sagan wieder heran und kam fast, aber eben nur fast, noch auf gleiche Höhe mit dem Norweger.

Nächster ärgerlicher Zeitverlust für den Mann in Gelb
Für Kristoff war es erst der zweite Etappensieg bei seiner dritten Tour de Suisse; zuvor hatte er 2013 in Leuggern gewonnen, ebenfalls vor Sagan. Eine Wiederholung des kompletten Podiums von Damals gab es aber nicht, weil Arnaud Démare (FDJ) an Davide Cimolai (Lampre-Merida) und Greg Van Avermaet (BMC Racing) nicht vorbeikam, diesmal nur Fünfter anstatt Dritter wurde. Mark Cavendish (Etixx-Quick Step) und John Degenkolb (Team Giant-Alpecin) blieben fernab der vorderen Plätze. Überraschend nahm der letzte Kilometer einer „Flachetappe“ abermals Einfluss auf die Gesamtwertung. Gestern waren es die Kurven, heute eine leichte Schlusssteigung, die zwischen Position 17 und 18 des Feldes einen Riss entstehen ließ, der von den Zeitnehmern nicht zu ignorieren war. Gut für Geraint Thomas (Sky), der 14. wurde – schlecht für den auf Platz 26 angekommen Thibaut Pinot (FDJ). Schon wieder ließ sich der Gesamtführende von seinem größten Gegner fünf Sekunden abnehmen, von 47 Sekunden Vorsprung nach der Rettenbachferner-Bergankunft bleiben somit nur noch 37. Zufriedener dürfte nach der Etappe Stefan Denifl (IAM Cycling) gewesen sein, denn dem Österreicher ist das Bergtrikot nun definitiv selbst rechnerisch nicht mehr zu nehmen.

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Auf der 8. Etappe geht es in Bern viermal über den knapp 40 Kilometer langen Rundkurs, auf dem am Sonntag auch das Einzelzeitfahren stattfinden wird. Die Strecke ist nur ein klein wenig schwerer als die der 7. Etappe, so dass es nochmals zu einem letzten Sprint kommen könnte, wobei eine nur 2,5 Kilometer vor dem Ziel gelegene, 500 Meter lange und im Schnitt acht Prozent steile Rampe auch Potenzial für Angriffe bereithält.





Kristoff schlägt Sagan im Sprint, Thomas holt noch einmal 5 Sekunden auf
Kristoff schlägt Sagan im Sprint, Thomas holt noch einmal 5 Sekunden auf
Foto: Sabine Jacob

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