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Zweiter Etappensieg: Greipel baut Vorsprung im Kampf um das Grüne Trikot deutlich aus
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08.07.2015

Zweiter Etappensieg: Greipel baut Vorsprung im Kampf um das Grüne Trikot deutlich aus

Info: TOUR DE FRANCE 2015
Autor: Felix Griep (Werfel)



Amiens, 08.07.2015 – Es dauerte bis zur 5. Etappe, ehe es bei der Tour de France zum ersten richtigen Massensprint kam. Wobei daran auch nicht jeder teilnehmen konnte, weil vor allem durch Stürze wieder zahlreiche Fahrer den Anschluss an das Hauptfeld verloren oder wie Nacer Bouhanni gar zur Aufgabe gezwungen wurden. Der eindeutig Schnellste auf den letzten Metern der Zielgerade war Peter Sagan, doch kam der Slowake aus einer zu schlechten Position, so dass er den dritten deutschen Etappensieg dieser Frankreich-Rundfahrt nicht verhindern konnte. André Greipel, der seine Konkurrenten schon am Zwischensprint ausgestochen hatte, holte sich seinen zweiten Sieg in diesem Jahr, den achten Tour-Etappenerfolg insgesamt, und baute seinen Vorsprung in der Punktewertung deutlich aus. Greipels Landsmann Tony Martin musste an seinem ersten Tag im Maillot Jaune nie um den Erhalt der Gesamtführung bangen.


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Auch Bouhannis zweite Tour-Teilnahme endet früh
Der Wind an der niederländischen Küste, die Mur de Huy, das Kopfsteinpflaster – die ersten drei Etappen „en ligne“ nach dem Einzelzeitfahren hatten alle besondere Highlights zu bieten, die schon vor dem Start viel Action garantierten. Anders war dies bei der 5. Etappe, mit welcher die Veranstalter der Tour de France den Fahrern wohl einmal den Gefallen eines Tages mit weniger Stress und Hektik machen wollten. Die Bergwertungs-freien 189,5 Kilometer von Arras nach Amiens waren klassisches Massensprint-Terrain. Doch das bis kurz vor Ende des Rennens regnerische Wetter sorgte von Beginn an immer wieder für Stürze. Der erste betraf gleich vier Fahrer des Cofidis-Rennstalls inklusive dessen Kapitäns Nacer Bouhanni. Der Sprinter war schon vor knapp zwei Wochen bei den französischen Meisterschaften heftig gestürzt, so dass ein Tour-Start fraglich war. Jetzt zog er sich eine Verletzung an der rechten Hand zu. Kein Bruch, aber dennoch das Tour-Aus – wieder sehr früh, so wie vor zwei Jahren, als er nach Magen-Darm-Entzündung und Sturz auf der sechsten Etappe aufgeben musste. Auch für Jack Bauer (Giant-Alpecin), der heute zweimal stürzte, war Endstation. Am Abend nach der Etappe folgte die Nachricht über einen Oberambruch bei Michael Albasini (Orica-GreenEdge), weshalb der Schweizer morgen nicht mehr antreten wird.

Solist Périchon kurz nach Etappenmitte eingeholt
Die Ausreißeraktivitäten begannen wie gewohnt sofort auf dem ersten Kilometer. Doch nur die Franzosen Nicolas Edet (Cofidis) und Pierre-Luc Périchon (Bretagne-Séché Environnement) begaben sich auf die Flucht und Edet ließ sich schon nach kurzer Zeit zurückfallen. So rollte Périchon alleine vor dem Feld her, mit maximal vier Minuten Vorsprung. Eingeholt wurde der Einzelkämpfer kurz nach dem Zwischensprint, der sich exakt 100 Kilometer vor dem Ziel befand. Der weitere Weg in Richtung Amiens verlief ohne neue Ausreißversuche, stattdessen herrschte meist eine Atmosphäre, die sich gut mit „die Ruhe vor dem Sturm“ beschreiben lässt. Es wehte ein recht frischer Wind, doch letztlich wollte keine Mannschaft die nötige Kraft investieren, um zu versuchen, daraus Kapital zu schlagen. Dennoch waren am Ende des Tages keine hundert Fahrer mehr im Peloton. Die meisten hatten nach Stürzen auf dieser Etappe oder angeschlagen von Stürzen der vergangenen Tage abreißen lassen müssen. Zu einem letzten großen Crash auf nasser Straße kam es 25 Kilometer vor dem Ziel. Involviert waren unter anderem auch die Franzosen Thibaut Pinot (FDJ) und Jean-Chirstophe Péraud (AG2R La Mondiale), die aber beide wieder Anschluss an das Feld fanden.

Sagan endschneller als Greipel und doch nur Zweiter
Sicher durch den Tag war Tony Martin gekommen, der sein Gelbes Trikot 2500 Meter vor dem Ziel an die Spitze des Feldes brachte und in erster Position eines Vier-Mann-Zuges von Etixx-Quick Step seinen Dienst für Mark Cavendish leistete. Diese kurzfristige Dominanz konnten sie allerdings nicht aufrechterhalten, auf dem vorletzten Kilometer zog Giant-Shimano mit John Degenkolb vorbei und an der Flamme Rouge hatte Marcel Sieberg (Lotto Soudal) André Greipel nach vorne gebracht. Mark Renshaw kam dann zwar nochmal in die erste Position, doch war der Kontakt zu seinem Teamkollegen Cavendish abgerissen. Nach einer leichten Kurve kam auf der Zielgeraden Alexander Kristoff als Erster in den Wind, nur war der Weg mit 300 Metern da noch weit. Arnaud Démare (FDJ) und Cavendish attackierten aus dem Schatten des Norwegers heraus, während von etwas weiter hinten Greipel startete. Der Sieger der 2. Etappe zog an allen vorbei und feierte scheinbar überlegen seinen zweiten Sieg. Eine höhere Endgeschwindigkeit hatte jedoch Peter Sagan (Tinkoff-Saxo), der fast aus dem Nichts hervorgeschossen kam und für den die Strecke nur wenige Meter länger hätte sein müssen. Cavendish wurde Dritter, Kristoff Vierter, gefolgt von Edvald Boasson Hagen (MTN-Qhubeka), Degenkolb und Démare.

Sagan 32 Punkte, Rest noch deutlich weiter hinter Greipel
Nicht nur im Ziel hatte Greipel alle andere Sprinter hinter sich gelassen, dies war auch am Zwischensprint der Fall. Aus dem Feld hatten sich dort nur drei Fahrer ernsthaft um den zweiten Platz hinter dem nur wenige Sekunden vorausfahrenden Périchon bemüht. Cavendish orientierte sich an Degenkolb, an dem er nicht vorbeikam. Auf der anderen Straßenseite war Greipel angetreten und hatte sie beide überholt. Sagan folgte auf dieses Trio. Der Slowake ist Greipels erster Verfolger in der Punktewertung, die der Träger des Grünen Trikots jetzt schon mit 32 Punkten Vorsprung anführt. Für Degenkolb und Cavendish beträgt der Rückstand gar 62 bzw. 65 Punkte. Ein komfortabler Zwischenstand aus Greipels Sicht, mehr aber auch nicht, denn vor allem Sagan könnte bei einigen etwas schwierigeren Ankünften wieder Boden gutmachen und liegt aus seiner Perspektive wohl durchaus im Plan. Nicht viel Neues hat die Gesamtwertung zu bieten, bei der es auf den ersten 32 Rängen nur eine Änderung gab: Sagan schob sich durch seine Zeitgutschrift für Etappenplatz zwei vorbei an Tony Gallopin (Lotto Soudal) und ist nun Vierter. Platz zwei hinter Martin belegt mit einem Defizit von zwölf Sekunden nach wie vor Chris Froome (Sky).

-> Zum Resultat

Auch die morgige 6. Etappe ist vom Profil her eigentlich nicht besonders schwer. Zwar gibt es drei Bergwertungen der 4. Kategorie, entscheidender sollte aber eine nicht kategorisierte 850 Meter lange, sieben Prozent steile Steigung fast direkt vor dem Ziel sein. Zudem führt die Strecke fast komplett direkt der Atlantikküste entlang, was sie besonders windanfällig macht.





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