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Rodriguez klettert auf dem Plateau de Beille zu seinem zweiten Sieg bei der Tour 2015
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16.07.2015

Rodriguez klettert auf dem Plateau de Beille zu seinem zweiten Sieg bei der Tour 2015

Info: TOUR DE FRANCE 2015
LiVE-Ticker zum Nachlesen: Flash | Text
Autor: Felix Griep (Werfel)



Plateau de Beille, 16.07.2015 – 24 Stunden nach Rafal Majkas Erfolg in Cauterets wurde auch die 12. Etappe der Tour de France zur Beute eines Ausreißers. Joaquin Rodriguez, der schon an der Mur de Huy gesiegt hatte, setzte sich am Schlussanstieg des letzten Pyrenäen-Tages gegen Jakob Fuglsang und Romain Bardet durch und trägt morgen, wenn auch nur als Stellvertreter, wieder das Bergtrikot. Das Grüne bleibt bei Peter Sagan und das Gelbe bei Chris Froome, der zwar heute viele Angriffe seiner Verfolger sah, von denen aber keiner auch nur annähernd so etwas wie Gefahr für den Leader ausstrahlte. Am Ende kamen die besten Klassementfahrer alle gemeinsam über die Ziellinie.


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Greipel verkürzt den Rückstand zu Sagan auf 2 Punkte
Vier große Berge standen bei der 12. Etappe, dem letzten Teilstück dieser Tour de France in den Pyrenäen, auf dem Programm. Eine 2. Kategorie, dann zwei 1. Kategorien und schließlich das HC-Finale auf dem Plateau de Beille. Doch das erste Viertel der 195 Kilometer verlief noch flach und schon nach zwanzig Kilometern gab es den Zwischensprint. Lotto Soudal hatte sich im Startort Lannemezan sofort vor das Feld gespannt und führte es nach Saint-Bertrand-de-Comminges, wo sich André Greipel die 20 Punkte für den Sieg holte. Nur leider reichte das nicht zur Rückeroberung des Grünen Trikots, weil Peter Sagan (Tinkoff-Saxo) hinter John Degenkolb (Giant-Alpecin) den dritten Platz erreichte und sich in der Punktewertung zwei Zähler Vorsprung bewahrte. Nachdem die Sprinter ihr Werk vollbracht hatten, wurde sofort en masse attackiert. Lieuwe Westra (Astana) und Bryan Coquard (Europcar) setzten sich als Erste ab und zwanzig weitere Fahrer folgten (vollständige Liste siehe LiVE-Ticker, Eintrag von 12:02 Uhr). Am Fuß des ersten Berges hatte die Gruppe dann schon sechs Minuten auf das Feld herausgefahren. Zwar verlor sie im Aufstieg zum Col de Portet-d'Aspet eine Minute, vergrößerte den Abstand danach aber kontinuierlich immer weiter. Im Peloton hatte niemand ein Interesse, den 22 Mann Widerstand zu leisten.

Kwiatkowski und Vanmarcke als Erste am Schlussanstieg
Nicht nur den Portet-d'Aspet, auch den Col de la Core überquerte die Gruppe noch intakt. Erst in der Abfahrt dieses zweiten Berges zeigte das Gebilde erste Risse. Der Kampf um den Etappensieg wurde dann knapp 80 Kilometer vor dem Ziel in einem nur sehr leicht ansteigenden Streckenabschnitt eingeläutet, als Georg Preidler (Giant-Alpecin), Michal Kwiatkowski (Etixx-Quick Step) und Sep Vanmarcke (LottoNL-Jumbo) sich absetzten. Mit weit mehr als einer Minute Vorsprung startete das Trio in den dritten Berg hinein, wurde dort aber schnell zum Duo. Dem Österreicher Preidler wurde der Port de Lers zu schwer. Kwiatkowski und Vanmarcke schafften es mit wenigen Sekunden Vorsprung auf ein Verfolgergrüppchen über den 51 Kilometer vom Ziel entfernten dritten Gipfel des Tages und bauten den Vorsprung anschließend bis ins Tal wieder auf eineinhalb Minuten aus. Zu den Verfolgern zählten noch acht ihrer Mitausreißer, darunter das Pärchen Romain Bardet und Mikaël Cherel von AG2R La Mondiale und die „Einzelfahrer“ Jakob Fuglsang (Astana), Gorka Izagirre (Movistar), Joaquin Rodriguez (Katusha), Romain Sicard (Europcar), Louis Meintjes (MTN-Qhubeka) sowie Jan Barta (Bora-Argon 18). Kurios: Die acht Verfolger sollten es am Ende alle vor den Favoriten ins Ziel schaffen, aber ausgerechnet die beiden Führenden nicht.

Rodriguez setzt sich gegen Fuglsang und Bardet durch
Immer noch rund eineinhalb Minuten betrug der Vorsprung von Kwiatkowski und Vanmarcke – elf Minuten waren es gegenüber dem Hauptfeld – in Les Cabannes, von wo aus sich der Schlussanstieg zum Plateau de Beille erhob. Vanmarcke musste nach nur zwei der 15,8 Kilometer einsehen, dass ihm dieses Finale zu schwer war. Die Verfolgergruppe wurde bald darauf durch Tempoverschärfungen von Fuglsang und Rodriguez gesprengt, denen nur noch Bardet folgten konnte. Während der Franzose sich defensiv verhielt, attackierten der Däne und der Spanier weiter, bis sich letztendlich Rodriguez als der Stärkste erwies. Er ließ die anderen beiden zurück und überholte 7,7 Kilometer vor dem Ziel Kwiatkowski, der morgen zu seinem Weltmeistertrikot eine rote Startnummer als kämpferischster Fahrer tragen wird. Mur de Huy-Triumphator Rodriguez ließ danach nichts mehr anbrennen, fuhr unaufhaltbar zu seinem zweiten Etappensieg bei dieser Tour, für Fuglsang (+1:12) und Bardet (+1:49) blieben nur die Plätze zwei und drei. Izagirre (+4:34), der Movistar die Führung in der Mannschaftswertung bescherte, setzte sich im Sprint um Platz vier gegen den platten Meintjes (+4:38) durch, Barta (+5:47) besorgte Bora-Argon 18 nach dem dritten Platz von Emanuel Buchmann vom Vortag mit Platz sechs ein weiteres gutes Ergebnis, danach kamen Sicard (+6:03) und Cherel (+6:28) – und erst dann die Favoriten.

Sky zeigt sich unbeeindruckt von Angriffen der Gegner
Für die Klassementfahrer war es bis zum Schlussanstieg eine Bummelfahrt bei großer Sommerhitze mit Temperaturen weit über 30 Grad. Der Schlussanstieg hingegen war in Regen gehüllt. Richie Porte, Geraint Thomas und Chris Froome (alle Sky) führten das Feld lange an, bis es zu einer nur noch zwölf Fahrer zählenden Favoritengruppe geschrumpft war. Nun begann eine Reihe von Angriffen: Alberto Contador (Tinkoff-Saxo) machte den Anfang, Vincenzo Nibali (Astana) war der Zweite, der Nächste Alejandro Valverde (Movistar) und anschließend versuchte es auch Nairo Quintana (Movistar). Doch alle vier Attacken ließen die nötige Explosivität und Energie vermissen, um sich den Klauen des Sky-Teams zu entreißen. Porte und Thomas hatten alles im Griff. Am spritzigsten wirkte dann tatsächlich Froome bei seinem Angriff kurz hinter der Fünf-Kilometer-Marke, doch auch er konnte sich letztlich nicht von den anderen absetzen. Ein Vorstoß von Quintana, den Froome sofort unterband, war zwei Kilometer später der letzte kleine Aufreger vor der Zielankunft. Valverde sprintete, 6:46 Minuten nach Rodriguez, als Etappenneunter über die Linie – eine Sekunde vor dem Rest der Favoritengruppe, welcher neben Quintana, Contador, Nibali, Froome und Thomas auch Tejay Van Garderen (BMC Racing) sowie die beiden Franzosen Thibaut Pinot (FDJ) und Pierre Rolland (Europcar) angehörten.

Gesink überholt Gallopin, Nibali zurück in den Top10
Die sechs besten Fahrer der Gesamtwertung kamen – abgesehen von der einen gewonnen Sekunde für Valverde – zeitgleich ins Ziel, so dass sich die Gesamtwertung in diesem Bereich nicht veränderte. Zwischen Froome auf Rang eins und Van Garderen auf zwei bleibt ein Abstand von 2:52 Minuten bestehen. Robert Gesink (LottoNL-Jumbo), der eine Minute nach den Favoriten mit Bauke Mollema (Trek Factory Racing) finishte, übernahm den siebten Platz von Tony Gallopin (Lotto Soudal). Der beste Franzose des Klassements steckte in einer Gruppe mit u.a. seinem Landsmann Warren Barguil (Giant-Alpecin) und dem Schweizer Mathias Frank (BMC Racing), die sich drei Minuten hinter Froome und Co. befand. Für Barguil hatte das einen Sturz von Platz neun auf elf zur Folge. Den umgekehrten Weg, von elf auf neun, nahm der heute deutlich fitter als an den Vortagen wirkende Nibali, Mollema bleibt Zehnter, Frank Zwölfter. Ausreißer Fuglsang verbesserte sich von 18 auf 14, Rodriguez von 19 auf 15 und Bardet von 20 auf 17. Rodriguez ist zudem, wie schon einmal für drei Tage während der ersten Woche, Träger des Bergtrikots, allerdings nur als neuer Stellvertreter für Froome, der ihm noch neun Punkte voraus ist, weil Rodriguez zwar im Ziel groß abräumte, an den ersten drei Bergen von 25 möglichen Punkten aber keinen einzigen mitgenommen hatte.

-> Zum Resultat

Auf der 13. Etappe sinkt der Schwierigkeitsgrad des Profils deutlich ab, doch zumindest die zweite Streckenhälfte zeichnet sich durch einen sehr hügeligen Verlauf aus. Drei Steigungen wurden mit Bergwertungen niedriger Kategorien versehen, sind aber bei Weitem nicht die einzigen. Der letzte Anstieg endet circa zehn Kilometer vor dem Ziel, doch tückisch ist auch das unmittelbare Finale mit 9,6% Steigung auf den letzten 570 Metern.





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