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BMC gewinnt neutralisiertes MZF zum Vuelta-Auftakt – Velits 5 Jahre nach Podiumsüberraschung in Rot
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22.08.2015

BMC gewinnt neutralisiertes MZF zum Vuelta-Auftakt – Velits 5 Jahre nach Podiumsüberraschung in Rot

Info: VUELTA A ESPAÑA 2015
Autor: Felix Griep (Werfel)



Marbella, 22.08.2015 – Längst nicht alle Teams gaben Vollgas beim Start zur 70. Vuelta a España, weil die Auftaktetappe in Form eines Mannschaftszeitfahren für die Gesamtwertung neutralisiert wurde. So gab es also keinen Kampf der Favoriten auf den Rundfahrtsieg um erste Zeitabstände, aber nichtsdestotrotz einen spannenden Kampf um den Etappensieg. Das BMC Racing Team, Tinkoff-Saxo und Orica-GreenEdge zeigten keinerlei Zurückhaltung und belegten am Ende mit minimalen Abständen zueinander die Plätze eins bis drei. Der Slowake Peter Velits, vor fünf Jahren eine große Vuelta-Überraschung, ist der erste Träger des Roten Trikots.

Vuelta bildet den Höhepunkt im Jahr der MZF-Kontroversen
Die Saison 2015 und Mannschaftszeitfahren bei den Grand Tours – Ärger gab es überall. Schon beim Giro d'Italia hatte es einige Kritik vonseiten der Fahrer und Teams gegeben, weil der an sich gut ausgebaute Radweg von San Lorenzo al Mare nach Sanremo doch einige heikle Stellen hatte. Am Ende wurde dieses MZF aber ebenso regulär ausgetragen wir jenes bei der Tour de France, das durch seinen späten Austragungszeitpunkt auf der 9. Etappe zum Ärgernis wurde. Besonders für das Team Orica-GreenEdge, welches nach einer sturzreichen Woche nur noch über sechs teils angeschlagene Fahrer verfügte und mit großem Abstand den letzten Platz belegte. Getoppt wurde all das aber von der Vuelta a España und den 7,4 Kilometern vom Puerto Banús, einem Jachthafen für die High Society, ins Zentrum der Stadt Marbella. In den Tagen vor dem Rennen schwappte eine Welle der Empörung über die Veranstalter, als die Fahrer bei der Streckenbesichtigung bemerkten, dass der Kurs entlang der Costa del Sol überwiegend über Naturstraßen mit teils sandigem Untergrund und einigen Unebenheiten führte. Es wurde Druck auf den Weltverband UCI ausgeübt und letztlich ein Kompromiss geschlossen: Das Mannschaftszeitfahren wurde ausgetragen, die Zeiten aber nur für das Team-, nicht jedoch für das Einzel-Klassement gewertet.

BMC gewinnt einen engen Dreikampf, Cancellara gibt Comeback
Es ging an diesem Samstagabend also nicht um Zeiten für die Gesamtwertung, aber immerhin um einen auch offiziell anerkannten Etappensieg und das erste Rote Trikot. LottoNL-Jumbo, als viertes der 22 Teams gestartet, zeigte als erstes Ambitionen auf den Gewinn des umstrittenen Rennens und lag mit der Fahrzeit von 8:18 Minuten eine ganze Weile in Führung. Erst das an elfter Position gestartete Orica-GreenEdge konnte die niederländische Truppe von Rang eins verdrängen, war sieben Sekunden schneller. Als nächstes folgte Trek Factory Racing um den topmotivierten Fabian Cancellara, der sein erstes Rennen seit dem Ausscheiden bei der Tour de France nach einem heftigen Sturz bestritt. Der Schweizer und seine Mannen waren jedoch zehn Sekunden zu langsam, um die Führung zu übernehmen. Das gelang anschließend aber Tinkoff-Saxo, das die Orica-Zeit um eine halbe Sekunde unterbot. Peter Sagan durfte damit auf das Leadertrikot hoffen, verlor es aber noch an einen Landsmann. Der Slowake Peter Velits fuhr mit dem BMC Racing Team, das 2015 schon die Mannschaftszeitfahren bei Dauphiné und Tour de France gewann und am 20. September in Richmond den WM-Titel verteidigen will, in 8 Minuten und 10,6 Sekunden zum Sieg – acht Zehntel vor Tinkoff-Saxo.

Teams der Topfavoriten minimieren Risiko durch Bummelfahrt
Es ist erst Velits‘ zweite Vuelta-Teilnahme, aber schon 2010 hatte er in Spanien für Furore gesorgt. Hinter Sieger Vincenzo Nibali und dem später wegen Dopings aus den Ergebnislisten gestrichenen Ezequiel Mosquera hatte der damals 25-Jährige es als Dritter aufs Podium geschafft. Dass ihm so etwas noch einmal gelingen könnte, ist eher unwahrscheinlich. Dagegen sprechen das Niveau, auf welchem sich seine Grand Tour-Leistungen in den letzten Jahren bei der Tour de France einpendelten – von 2011 bis 2014 wurde er dort 19., 27., 25. und 27. – und die überaus hochkarätige Besetzung dieser Spanien-Rundfahrt (siehe Favoriten-Vorschau). Die Topstars wollten heute aber keinerlei Risiko eingehen und hielten ihre Mannschaften zu gemäßigtem Tempo an. So landeten Nairo Quintana und Alejandro Valverde mit Movistar (+0:24), Fabio Aru, Mikel Landa und Nibali mit Astana (+0:30) sowie Joaquin Rodriguez und Daniel Moreno mit Katusha (+0:54) nur auf den Plätzen 9, 13 und 17. Noch lockerer ließ es das Team Sky um Tour de France-Gewinner Chris Froome angehen, belegte mit 1:11 Minute Rückstand Platz 20. Zeit, die aber wie erwähnt lediglich für die Mannschaftswertung zählt und selbst dort am Ende der Rundfahrt wohl kaum von großer Bedeutung sein dürfte.

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Am Sonntag kanns sich auf der 2. Etappe niemand mehr zurückhalten, denn mit der ersten Bergankunft geht der Ernst der Vuelta dann für alle los. Zwar handelt es sich nur um ein Finish der 3. Kategorie, der Alto de la Mesa (4,7 km à 6,5%) ist aber keinesfalls zu unterschätzen und durchaus eine ernstzunehmende Prüfung für die Anwärter auf den Gesamtsieg.





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Foto: Sabine JAcob

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