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Noch einmal in Rot: Chaves siegt auch bei zweiter kleinerer Bergankunft und holt die Vuelta-Führung zurück
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27.08.2015

Noch einmal in Rot: Chaves siegt auch bei zweiter kleinerer Bergankunft und holt die Vuelta-Führung zurück

Info: VUELTA A ESPAÑA 2015
Autor: Felix Griep (Werfel)



Sierre de Cazorla, 27.08.2015 – Drei Tage lang hatte Johan Esteban Chaves nach seinem Sieg auf der 2. Etappe das Rote Trikot getragen, ehe er gestern um eine Sekunde die Führung einbüßte. Die 6. Etappe, die ebenfalls wieder mit einer Bergankunft der 3. Kategorie endete, brachte den Kolumbianer nun wieder auf Rang eins der Spanien-Rundfahrt. Mit einer frühen Attacke verschaffte er sich schnell einen Vorsprung, der vom vergeblich kämpfenden Tom Dumoulin nicht mehr vollständig aufgeholt werden konnte. Mit 49 und mehr Sekunden Vorsprung auf die Topfavoriten startet der Kolumbianer morgen zur ersten richtig großen Bergankunft, die zeigen dürfte, ob er ein „Two-Hit-Wonder“ bleibt oder auf Dauer vorne wird mitmischen können.

Späte Gruppenbildung nach horrendem Anfangstempo
In Córdoba, wo John Degenkolb (Giant-Alepecin) den ersten seiner vier Siege des vergangenen Jahres eingefahren hatte, begann die 6. Etappe der Vuelta a España, auf der Degenkolb und die anderen Sprinter sich jedoch keine Hoffnungen zu machen brauchten. Denn nach 200,3 Kilometer lag das Ziel auf dem Alto de Cazorla, einem Anstieg der 3. Kategorie. Weil die zweite Streckenhälfte allgemein recht hügelig verlief, machten sich Ausreißer offenbar große Hoffnungen, doch zahlreiche Angriffe neutralisierten sich immer wieder gegenseitig. Folge war, dass das Feld mit einem hohen Tempo von 48 km/h durch die Landschaft rauschte, bis nach 60 Kilometern dann doch fünf Fahrer davonziehen konnten. Peter Velits (BMC Racing), der nach dem Mannschaftszeitfahren für einen Tag das Rote Trikot getragen hatte, Niki Terpstra (Etixx-Quick Step), Kristijan Durasek (Lampre-Merida), Stephen Cummings (MTN-Qhubeka) und der in der Gesamtwertung nur etwas mehr als drei Minuten zurückliegende Cyril Gautier (Europcar) stellten diese Fluchtgruppe auf die Beine. Nach einer Weile stieß noch Miguel Angel Rubiano (Colombia) hinzu, der während der Verfolgung stürzte, sich aber wieder aufrappelte und weiterkämpfte. 4:40 Minuten waren der höchste Vorsprung, den das Sextett verzeichnete.

Chaves setzt sich mit einem starken Antritt ab
55,8 Kilometer vor dem Ziel passierte die Spitzengruppe eine erste Bergwertung der 3. Kategorie auf dem Alto de Baeza, welche Gautier für sich entschied, noch drei Minuten vor dem Feld. 41 Kilometer später, am Zwischensprint, an dem sich Rubiano die höchste Prämie sicherte, war es nur noch etwa eine halbe Minute. Kurz vor dem Scheitern einer Flucht versucht es dann immer noch einmal jemand auf eigene Faust: heute war es Cummings. Solange der Schwung seiner Attacke anhielt, vergrößerte der Tour de France-Etappensieger von Mende seinen Vorsprung auf fast wieder eine Minute. 20 Sekunden blieben noch, als er den 3,3 Kilometer langen Schlussanstieg erreichte. Die als mittlerer Steigungswert ausgewiesenen 6,3 Prozent gaben die Schwierigkeit des Finales nicht korrekt wieder, da das mittlere Drittel des Berges fast flach war, der Anfang und das Ende dafür um einiges steiler. 2400 Meter vor dem Ende fasste sich Johan Esteban Chaves (Orica-GreenEdge) ein Herz, der seit seinem Sieg auf der 2. Etappe vor Selbstvertrauen strotzt. Cummings löste er rasch als Führenden ab und brachte das schwierige erste Drittel des Anstiegs mit zehn Sekunden Vorsprung hinter sich. Und das war zu viel in den Augen von Tom Dumoulin (Giant-Alpecin), der nur eine Sekunde vor dem Kolumbianer die Gesamtwertung anführte.

Dumoulin kann den Verlust der Führung nicht mehr abwenden
Dumoulin nahm die Verfolgung seines Kontrahenten auf und hoffte, im Flachstück des Schlussanstiegs seine Zeitfahrstärke voll ausspielen zu können. Stattdessen zog Chaves aber nochmals einige Sekunden davon. Auf dem wieder ansteigenden letzten Kilometer schrumpfte der Abstand zwar, aber fünf Sekunden brachte Chaves durch und realisierte nach vier Tagen nochmals einen Doppelschlag: Etappensieg und Rotes Trikot. Dumoulin kam letztlich als Dritter ins Ziel, Daniel Martin (Cannondale-Garmin) war noch an ihm vorbeigespurtet. Eine 20-köpfige Gruppe mit allen großen Namen kam elf Sekunden nach dem Sieger ins Ziel. Zehn Sekunden beträgt nun die Differenz zwischen dem wieder führenden Chaves und dem wieder auf Rang zwei verdrängten Dumoulin im Gesamtklassement. Martin übernahm Rang drei von Nicolas Roche (Sky), sie haben 33 und 36 Sekunden Rückstand. Mit 49 Sekunden folgt Alejandro Valverde (Movistar) und knapp dahinter dann der Rest der Topfavoriten. In den übrigen Wertungen gab es keine weiteren Führungswechsel. Peter Sagan (Tinkoff-Saxo) bleibt Erster der Punktewertung, liegt aber nur noch fünf Zähler vor Chaves, der nach wie vor an der Spitze der Kombinationswertung steht. Das Bergtrikot von Omar Fraile (Caja Rural-Seguros RGA) geriet heute nicht in Gefahr.

-> Zum Resultat

Auf der 7. Etappe könnte es für Fraile mit seinen bisher 13 Punkten kritisch werden, denn der Etappensieger allein erhält auf einen Schlag 10 Punkte. Auf dem Alto de Capileira gibt es die nächste Bergankunft, diesmal eine der 1. Kategorie (18,7 km à 5,0%).





 Vuelta a España: Chaves gewinnt auch die zweite Bergankunft und erobert Gesamtführung zurück
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Foto: Sabine Jacob

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