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Nelson Oliveira entkommt seinen 23 Mitausreißern – Brambilla und Sicard jetzt in den Top10 der Vuelta
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04.09.2015

Nelson Oliveira entkommt seinen 23 Mitausreißern – Brambilla und Sicard jetzt in den Top10 der Vuelta

Info: VUELTA A ESPAÑA 2015
Autor: Felix Griep (Werfel)



Lleida, 03.09.2015 – Auf der für die Sprinter als zu schwer und für die Kletterer als zu leicht erachteten 13. Etappe der Spanien-Rundfahrt hat es tatsächlich das erwartete Ausreißerszenario gegeben. Nach langem Kampf ließ das Feld zwei Dutzend Angreifer ziehen, von denen zwei den Sprung in die Top10 der Gesamtwertung schafften. Die Entscheidung um den Etappensieg war jedoch ungewöhnlich umdramatisch, da Nelson Oliveira sich schon fast 30 Kilometer vor Schluss aus der Spitzengruppe absetzen und einen letztlich ungefährdeten Solosieg einfahren konnte. Lampre-Merida ist damit nach dem BMC Racing Team und Astana erst die dritte Mannschaft, welche im Jahr 2015 Etappensiege bei allen Grand Tours vorweisen kann.

Große Gruppe auf klassischer Ausreißeretappe
Vor einem „langen Wochenende“ mit drei aufeinanderfolgenden Bergankünften in Kantabrien und Asturien fand in der autonomen Gemeinschaft Aragonien die 13. Etappe der Vuelta a España statt, welche sich nicht an irgendwelche Spezialisten richtete – für die Favoriten auf den Gesamtsieg viel zu einfach, für die Sprinter aber doch zu bergig. Es handelte sich vielmehr um einen klassischen Kurs für Ausreißer. Wie an solchen Tagen üblich, wurde natürlich nicht gleich die erste Gruppe ziehen gelassen. Es dauerte bis zum ersten kategorisierten Anstieg, dem Alto Collado de Oseja (Kategorie 3), bevor sich nach und nach Fahrer vom Hauptfeld absetzen konnten. Den Anfang machten nach 46 gefahrenen Kilometern Nelson Oliveira (Lampre-Merida), Yukiya Arashiro (Europcar) und Sylvain Chavanel (IAM Cycling), der schon während der schnellen ersten Rennstunde zu den aktivsten Fahrern gezählt hatte. Alessandro De Marchi (BMC Racing) kam hinzu, dann auch Mikaël Cherel (AG2R La Mondiale) und Jelle Vanendert (Lotto Soudal) sowie Teamkollegen von Oliveira und Chavanel: Ruben Plaza respektive Jérôme Coppel (IAM Cycling). Bei diesen acht Ausreißern blieb es aber nicht, denn im gleich folgenden Anstieg zum Alto de Beratón (Kategorie 1) entwickelten sich noch zwei weitere, identisch große Verfolgergruppen, die nicht lange benötigten, um den Anschluss herzustellen.

Oliveira nutzt letzte Abfahrt zur Entscheidung
24 Fahrer zählte also letztlich die Spitzengruppe, als alle Ausreißer zusammengefunden hatten. Gut 60 Kilometer hatte es bis zu dieser Vorentscheidung gedauert, nach 71,9 Kilometern betrug der Vorsprung auf dem Gipfel des schwersten Anstiegs der Etappe schon mehr als zwei Minuten. Astana stabilisierte den Rückstand des Feldes später bei dreieinhalb Minuten, nachdem er zwischenzeitlich sogar auf fast fünf Minuten gestiegen war. 38 Kilometer vor dem Ziel begann der einzige Anstieg der zweiten Streckenhälfte und mit ihm der Kampf Ausreißer gegen Ausreißer. Oliveira und Chavanel waren die Ersten, die am Alto de Moncayo (Kategorie 3) versuchten, die Gruppe hinter sich zu lassen, kamen aber nicht richtig weg und mussten den Angriff nach einer Weile abbrechen. Kurz darauf probierte Pawel Poljanski (Tinkoff-Saxo) es alleine und kam tatsächlich mit Vorsprung zur Bergwertung. Allerdings waren es nur etwa 15 Sekunden und der Pole wurde bald darauf wieder eingeholt. Es ging nach der Bergwertung noch ein wenig weiter bergan und erst als schließlich die Abfahrt begann und alle Löcher in der Ausreißergruppe gestopft waren, startete Oliveira einen neuen Angriff. Es sollte der Angriff werden, der diese Etappe entschied und dem Finale die Spannung raubte. Denn kontinuierlich baute der Portugiese den Vorsprung gegenüber den 23 anderen Ausreißern aus.

Brambilla überholt Sicard, beide erreichen die Top10
Am Ende der Abfahrt hatte er eine halbe Minute herausgefahren, 15 Kilometer vor dem Ziel waren es 45 Sekunden, zehn Kilometer vor Schluss eine Minute. Exakt eine Minute betrug dann auch der Abstand bei der Zielankunft in Tarazona, wo der 26-jährige Oliveira seinen ersten Profi-Sieg überhaupt einfuhr – abgesehen von seinen Landesmeistertiteln im Zeitfahren (2011, 2014, 2015) und Straßenrennen (2014). Im Sprint der Geschlagenen holte sich Julien Simon (Cofidis) vor Nicolas Roche (Sky), Chavanel und José Joaquin Rojas (Movistar) Platz zwei. 4:48 Minuten nach dem Sieger beendete das Hauptfeld die Etappe, was zwei Ausreißern einen Sprung in die Top10 der Gesamtwertung ermöglichte: Romain Sicard (Europcar) war vorher Zwölfter, Gianluca Brambilla (Etixx-Quick Step) Dreizehnter, nur eine Sekunde hatte sie getrennt. Am Zwischensprint 43,2 Kilometer vor dem Ziel hatte Brambilla sich gegen Sicard durchgesetzt, weshalb beide zeitgleich sind und Brambilla als Neunter nun vor dem Zehnten Sicard steht. 2:51 Minuten fehlen beiden noch zum Gesamtführenden Fabio Aru (Astana). Roche, der sein siebtes Top10-Resultat erzielte, näherte sich in der Punktewertung der Spitzengruppe an, ist dort jetzt Vierter. An den Bergwertungen sammelte Plaza die meisten Zähler, liegt aber immer noch deutlich hinter dem Führenden Omar Fraile (Caja Rural-Seguros RGA).

-> Zum Resultat

Auf der 14. Etappe gibt es am Samstag die erste von drei aufeinanderfolgenden Bergankünften. Der Alto Campoo (18,0 km à 5,5%) ist dabei zwar die längste dieser Ankünfte, aber auch die am wenigsten steile. 56,5 Kilometer vor der Especial-Bergwertung am Ziel gibt es mit dem Puerto del Escudo (11,5 km à 6,4%) schon einen Berg der 1. Kategorie.





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Foto: Sabine Jacob

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