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Rodriguez am steilen Alto de Sotres ganz in seinem Element – Sieg, aber eine Sekunde zu wenig für Rot
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06.09.2015

Rodriguez am steilen Alto de Sotres ganz in seinem Element – Sieg, aber eine Sekunde zu wenig für Rot

Info: VUELTA A ESPAÑA 2015
Autor: Felix Griep (Werfel)



Cabrales, 06.09.2015 – Der vierte Tag im Roten Trikot wäre beinahe der letzte für Fabio Aru gewesen. Als Joaquin Rodriguez auf dem letzten Kilometer der steilen Bergankunft am Alto de Sotres Ernst machte, konnte weder der Gesamtführende noch irgendjemand sonst dem Spanier folgen, der den neunten Vuelta-Etappensieg seiner Karriere feierte. Er übernahm das Grüne Trikot und auch Rang eins in der Kombinationswertung, doch zur Gesamtführung fehlte am Ende die Winzigkeit von einer einzigen Sekunde. Zu den weiteren Gewinnern des Tages gehörten Rafal Majka und Rodriguez‘ Teamkollege Daniel Moreno, die jeweils zwei Positionen gutmachen konnten und jetzt die Plätze drei und sechs belegen. Tom Dumoulin musste seinen Podiumsplatz abgeben, hielt sich aber, als Spezialist für Zeitfahren anstatt die steilsten Berge, ausgesprochen gut und liegt seinerseits nur eine Sekunde hinter Majka.

Gruppe mit drei Lotto Soudal-Fahrern wird nicht weggelassen
Die zweite der drei aufeinander folgenden Bergankünfte der Vuelta a España lag wie jene vom Tag zuvor am Ende einer Strecke, die es den Fahrern ermöglichte, sich voll und ganz auf den Schlussanstieg zu konzentrieren. Drei weitere Steigungen, darunter nur eine Bergwertung der 2. Kategorie, fanden sich auf der 15. Etappe vor dem Finale am Alto de Sotres, stellten aber keine nennenswerten Schwierigkeiten dar. Nach dem Start in Comillas wurden während der sehr schnellen ersten Rennstunde gleich 49,4 der 175,8 Kilometer zurückgelegt. Zwischenzeitlich war einmal eine elfköpfige Gruppe entstanden, die aber nicht weggelassen wurde, was besonders Lotto Soudal geärgert haben dürfte, war diese Mannschaft mit Maxime Monfort, Jelle Vanendert und Tosh Van der Sande doch gleich dreifach darin vertreten. Anders als Lotto Soudal schafften es Blel Kadri (AG2R La Mondiale) und Natnael Berhane (MTN-Qhubeka) nach dem Scheitern des ersten Fluchtversuchs doch noch in die richtige Gruppe, die sich nach etwa 40 Kilometern absetzte. Zu ihr gehöten desweiteren Ricardo Vilela (Caja Rural-Seguros RGA), Dominique Rollin (Cofidis), Brayan Ramirez (Colombia), Nikolas Maes (Etixx-Quick Step), Pierre Rolland (Europcar), Maarten Tjallingii (LottoNL-Jumbo) und der von allen neun Ausreißern in der Gesamtwertung am besten platzierte Haimar Zubeldia (Trek Factory Racing).

Keine Chance für Ausreißer, Quintanas früher Angriff verpufft
33 Minuten und 30 Sekunden betrug Zubeldias Rückstand auf den Vuelta-Spitzenreiter Fabio Aru (Astana). Doch anders als bei der von Alessandro De Marchi gewonnen 14. Etappe wurde ihnen der Etappensieg nicht „geschenkt“. Nicht Arus Mannschaft, sondern Movistar zeichnete dafür verantwortlich, dass fünf Minuten das Maximum an Vorsprung für die Gruppe waren. 42 Kilometer vor dem Ziel war dies der Fall, als das spanische Team die Zügel etwas hatte schleifen lassen. Das Tempo wurde wieder angezogen und am Beginn des 12,7 Kilometer langen Schlussanstiegs lag das Feld nur noch knapp über eine Minute zurück. Schon auf dem zweiten Kilometer des Alto de Sotres gab es erstmals Steigungsprozente im zweistelligen Bereich. Nach Angriffen von Kadri, Berhane und Ramirez erwies sich Zubeldia als der stärkste Ausreißer und führte das Rennen noch eine Weile alleine an. Eingeholt wurde der mit Stand heute 38 Jahren und 158 Tagen älteste aktuelle Vuelta-Teilnehmer erst zwei Kilometer vor dem Ziel. Bis dahin hatten die Favoriten sich noch zurückgehalten – abgesehen von einem Angriff Nairo Quintanas (Movistar) vor der Zehn-Kilometer-Marke, dem Luis Leon Sanchez (Astana) als „Aufpasser“ mitgeschickt worden war. Die Vorausfahrt des Duos endete jedoch schon nach wenigen hundert Metern.

Rodriguez fährt auf dem steilen letzten Kilometer allen davon
Im Moment der Einholung Zubeldias attackierte Mikel Nieve, der sich nach dem Ausscheiden des eigentlichen Sky-Kapitäns Chris Froome in den Top10 der Gesamtwertung festgebissen hatte und bis auf Platz geklettert war. Absetzen konnte er sich aber nicht. Jesper Hansen und Rafal Majka (beide Tinkoff-Saxo) zogen daraufhin eine Hauptgruppe von noch 13 Fahrern gen Flamme Rouge und führten einen Abstand von rund 20 Sekunden zum zurückgefallenen Gesamtdritten Tom Dumoulin (Giant-Alpecin) herbei. Kurz vor Erreichen der Flamme Rouge drehte Joaquin Rodriguez (Katusha) auf und schüttelte auf dem letzten Kilometer, für den eine mittlere Steigung von mehr als 13% angegeben wurde, alle Gegner ab. Majka versuchte lange, die Lücke zuzufahren oder zumindest klein zu halten, aber auch er musste sich dem Spezialisten für solch übermäßig steile Berge geschlagen geben. Rodriguez gelang der neunte Etappensieg bei seiner zwölften Vuelta-Teilnahme und im Jahr 2015 der dritte Grand Tour-Erfolg, nachdem er bei der Tour de France an der Mur de Huy und auf dem Plateau de Beille triumphiert hatte. Nach seiner Zielankunft richteten sich alle Blicke auf Aru, denn dessen Führung war in arge Gefahr geraten. 26 Sekunden lagen vor dieser Etappe zwischen dem Italiener und seinem Verfolger Rodriguez.

Je 1 Sekunde zwischen Gesamtrang eins und zwei sowie drei und vier
Zwölf Sekunden nach Rodriguez kam zunächst Majka als Zweiter ins Ziel, dahinter verwehrte Daniel Moreno Aru auch noch die letzte Zeitgutschrift. Aru kam hinter Quintana als Fünfter an und es wurde ein Rückstand von 15 Sekunden gemessen. 26 minus 15 abzüglich 10 als Bonus für den Etappensieger – 1 Sekunde seines Polsters hatte Aru retten können und bleibt weiterhin Führender der Spanien-Rundfahrt. In zwei anderen Klassementen ist Rodriguez dagegen jetzt top: In der Punktewertung hat er drei Zähler mehr als Johan Esteban Chaves (Orica-GreenEdge) und in der Kombinationswertung liegt er fünf Punkte vor Aru; als Stellvertreter trägt Dumoulin weiterhin das Weiße Trikot. Apropos Dumoulin, der Niederländer finishte mit 51 Sekunden Verlust auf Rodriguez als Zwölfter. Seinen dritten Rang konnte er knapp nicht halten, liegt jetzt zwischen Majka und Chaves auf Platz vier. 1:24, 1:25 und 1:34 Minute lauten die Rückstände dieses Trios. Der Tagesdritte Moreno schob sich an Nieve und Alejandro Valverde (Movistar) vorbei, für diese drei Fahrer auf den Plätzen sechs, sieben und acht stehen Rückstände von 2:08, 2:19 und 2:25 Minuten zu Buche. Quintana (+3:00) bleibt Neunter, während Louis Meintjes (MTN-Qhubeka/+5:07) den letzten Top10-Platz eroberte.

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Am Montag gibt es am Alto Ermita de Alba (6,8 km à 11,1%) die dritte Bergankunft in Folge, die sogar bis zu 21,67% steil wird. Im Gegensatz zu den Teilstücken des Wochenendes ist die 16. Etappe durchgehend bergig, es gibt insgesamt sieben Bergwertungen. Zweitschwerster Berg der Etappe ist der Alto de la Cobertoria (9,8 km à 8,7%), der 18,5 Kilometer vor der Zielankunft überquert wird.





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