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Dumoulin übersteht eine ganze Reihe von Aru-Attacken, Ausreißer Roche gewinnt 18. Vuelta-Etappe
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10.09.2015

Dumoulin übersteht eine ganze Reihe von Aru-Attacken, Ausreißer Roche gewinnt 18. Vuelta-Etappe

Info: VUELTA A ESPAÑA 2015
Autor: Felix Griep (Werfel)



Piaza, 10.09.2015 – Immer und immer wieder attackierte Fabio Aru am Puerto de la Quesera, doch an diesem Berg der 1. Kategorie unweit des Ziels der 18. Etappe der Spanien-Rundfahrt war Vuelta-Leader Tom Dumoulin nicht kleinzukriegen und behauptete seinen kleinen Vorsprung von drei Sekunden auf beeindruckend souveräne Art und Weise. Die ersten Zwölf des Gesamtklassements erreichten letztlich nach einer Abfahrt gemeinsam das Ziel und auch durch Zeitgutschriften gab es auf den vorderen Plätzen keine Veränderungen, da drei von 25 Ausreißern noch vor den Favoriten ankamen. Nicolas Roche brachte dem Team Sky eine Woche nach dem beklagenswerten Ausscheiden von Chris Froome eine kleine Kompensation in Form des Etappensieges.

MTN setzt dem Vorsprung der Ausreißer eine Grenze
Es war wieder einer dieser Tage, an denen offenbar jeder wusste, dass es einen Ausreißersieg geben würde. Die erste Rennstunde wurde mit einem Schnitt von über 50 km/h absolviert und niemand konnte sich in dieser Zeit absetzen, was freilich nicht daran lag, dass es niemand versucht hätte. Bald sollte es dann aber klappen und 25 Fahrer ließen das Hauptfeld hinter sich. So kehrte ein wenig Ruhe in diese 18. Etappe ein, die mit ihren 204 Kilometern von Roa nach Riaza zu den längsten der Vuelta a España zählte. Der Vorsprung der großen Gruppe stieg auf mehr als sechs Minuten und wäre vielleicht noch weiter raufgegangen, hätte nicht MTN-Qhubeka interveniert. Das Wildcard-Team sah den zehnten Gesamtrang von Louis Meintjes gefährdet, denn Bart De Clercq (Lotto Soudal), der die Teamkollegen Adam Hansen und Tosh Van der Sande an seiner Seite hatte, lag als gefährlichster Ausreißer zwar mehr als dreizehn Minuten hinter Rang eins, aber nur 6:47 hinter Meintjes. Der Abstand pegelte sich daraufhin bei fünf bis sechs Minuten ein, während das Terrain zunehmend hügelig wurde.

Roche und Zubeldia die stärksten Ausreißer am Berg
Als die letzten 50 Kilometer angebrochen waren, zog das Team Astana im Peloton das Tempo an und der Vorsprung der Ausreißer nahm schnell deutlich ab. Das Team des Gesamtzweiten Fabio Aru, der trotz eines guten Zeitfahrens die Führung nur um drei Sekunden verpasst hatte, bereitete das Feld auf einen Angriff seines Kapitäns vor und ließ sich dabei auch nicht von Katusha zuvorkommen. 38 Kilometer vor dem Ziel fuhr nämlich erst Angel Vicioso aus dem Feld heraus, kurz danach folgte Joaquin Rodriguez. Den Gesamtdritten, der 1:15 Minute Rückstand zum Vuelta-Führenden Tom Dumoulin (Giant-Alpecin) aufzuholen hatte, holte Astana sofort wieder zurück. Parallel zu den Aktivitäten hinten nahm auch vorne die Anspannung zu und die Gruppe wurde instabil. So gelang es Cyril Gautier (Europcar), sich alleine zu lösen und mit etwas Vorsprung in den Anstieg zum Puerto de la Quesera zu starten. Während der zehn ansteigenden Kilometer dieses Berges der 1. Kategorie wurde der Franzose aber an der Spitze abgelöst. Vier Kilometer vor dem Gipfel löste ihn Nicolas Roche (Sky) ab, der dann Gesellschaft durch Haimar Zubeldia (Trek Factory Racing) bekam. An der Bergwertung folgt etwa zwanzig Sekunden nach ihnen José Gonçalves (Caja Rural-Seguros RGA).

Viele Angriffem vor allem von Aru, Valverde und Nieve
Eine knappe Minute nach Roche und Zubeldia erreichten die Favoriten den höchsten Punkt des Puerto de la Quesera – erstaunlicherweise alle gemeinsam. Erstaunlich deshalb, weil es an diesem Anstieg gefühlt mehr Angriffe unter ihnen gab, als bei den drei Bergankünften vor dem Ruhetag zusammen. Als das noch nicht ganz so schwere erste Drittel des Berges vorbei war, lancierte Aru die erste Attacke, doch Dumoulin wich nicht von seinem Hinterrad. Alejandro Valverde (Movistar) ließ einen Angriff folgen, kam aber auch nicht weg. Johan Esteban Chaves (Orica-GreenEdge) konnte kurzzeitig ein paar Meter Vorsprung herausfahren, doch dann kam erst Valverde an ihn heran, danach die konternden Mikel Nieve (Sky) und Rafal Majka (Tinkoff-Saxo) und schließlich der ganze Rest der Topfahrer. Es ging noch eine Weile so weiter, vor allem Aru, Valverde und Nieve zeigen sich sehr aktiv und probierten es noch mehrfach, doch eine große Selektion blieb bei sechs bis sieben Steigungsprozenten aus. Die Top12 der Vuelta kamen gemeinsam zur Bergwertung und erreichten trotz weiterer Scharmützel in der Abfahrt auch zeitgleich das Ziel, so dass sich in diesem Bereich der Gesamtwertung weder an den Platzierungen noch an den Abständen Veränderungen ergaben.

Bergwertung entschieden, Führungswechsel in Teamklassement
Auf der Abfahrt sammelten die Favoriten noch einige Ausreißer ein, konnten aber insgesamt nur 22 von 25 stellen. Roche und Zubeldia blieben 38 Sekunden vor ihnen und 18 Sekunden vor Gonçalves. Das Sprintduell um den Etappensieg war kein besonders spannendes, denn Roche hatte seinen Gegner locker im Griff und gewann nach der Ankunft am Alto Do Monte Da Groba von 2013 zum zweiten Mal eine Etappe der Spanien-Rundfahrt. Zubeldia verpasste bei seiner 15. Teilnahme an einer dreiwöchigen Rundfahrt seinen ersten Grand Tour-Tageserfolg. Zeitgutschriften gab es für Platz vier zwar keine mehr, einige Fahrer aus der Favoritengruppe spurteten am Ende aber doch noch um die Positionen: Valverde setzte sich gegen Chaves und Rodriguez durch. Es ging ihnen um das Grüne Trikot, das Rodriguez weiter trägt; Valverde und Chaves verkürzten ihre Rückstände aber leicht auf zwei bzw. acht Punkte. So spannend wie sich die Punktewertung präsentiert, so entschieden ist das Bergklassement. Omar Fraile (Caja Rural-Segorus RGA) kann jetzt rechnerisch von niemandem mehr eingeholt werden. Zum Abschluss gab es dann trotz des Sieges durch Roche noch schlechte Neuigkeiten für das Team Sky: Die Führung in der Mannschaftswertung wurde bei einem Rückstand von nun 5:32 Minuten an Movistar verloren.

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Das Profil der 19. Etappe weist einige Parallelen zum 18. Teilstück auf, doch es gibt auch kleine, aber feine Unterschiede. Der schwierigste Anstieg, der Alto La Paramera (8,7 km à 4,5%), ist ein wenig leichter als der Puerto de la Quesera und auch sechs Kilometer weiter vom Ziel entfernt. Die folgende Abfahrt wird an einer Stelle von einer kleinen Gegensteigung unterbrochen und zum Schluss geht es die letzten zwei Kilometer noch einmal bergan.





Roche schlägt Zubeldia auf 18. Etappe – Favoriten trotz zahlreicher Angriffe gemeinsam im Ziel
Roche schlägt Zubeldia auf 18. Etappe – Favoriten trotz zahlreicher Angriffe gemeinsam im Ziel
Foto: Sabine Jacob

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