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Nächster Ausreißersieg bei der Vuelta geht an Gougeard – Dumoulin nimmt Aru 3 Sekunden ab
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11.09.2015

Nächster Ausreißersieg bei der Vuelta geht an Gougeard – Dumoulin nimmt Aru 3 Sekunden ab

Info: VUELTA A ESPAÑA 2015
Autor: Felix Griep (Werfel)



Ávila, 11.09.2015 – Es war erneut Ausreißertag bei der Vuelta a España und nach dem gestrigen Sieg des Iren Nicolas Roche machte auf der 19. Etappe der Franzose Alexis Gougeard das Rennen, kam 40 Sekunden vor seinem ersten Verfolger und mehr als 16 Minuten vor den Favoriten an, bei denen nur der glücklose Alejandro Valverde mehrfach zu Attacken angesetzt hatte, ehe im Zielort Tom Dumoulin in die Offensive ging. Auf Kopfsteinpflaster setzte er sich an einer kurzen Steigung in Zielnähe von Kontrahent Fabio Aru ab und verdoppelt seinen Vorsprung vor der entscheidenden letzten Bergetappe am nächsten Tag von drei auf sechs Sekunden.

Movistar zieht in der Mannschaftswertung davon
Es dauerte auf der 19. Etappe der Spanien-Rundfahrt von Medina del Campo nach Ávila nicht so lange wie am Vortag, als sich erst nach gut einer Stunde eine Spitzengruppe hatte bilden können. Nach gerade einmal einer Handvoll der insgesamt 185,8 Kilometer erfolgte die Selektion, die niemand mehr rückgängig machen konnte, geschweige denn überhaupt wollte. Denn es zogen 24 Fahrer davon, von denen keiner weniger als eine halbe Stunde Gesamtwertungs-Rückstand vorzuweisen hatte. So kam es, dass die in dieser Hinsicht völlig ungefährliche Gruppe bei einer Zielpassage kurz vor Ende der ersten Streckenhälfte satte 16 Minuten Vorsprung aufwies – ein Niveau, das bis zum Schluss ungefähr gehalten wurde. Nachdem am Vortag nur drei von 25 Ausreißern nicht eingeholt wurden, kamen diesmal alle weit vor den Favoriten an, was Movistar höchstwahrscheinlich den Sieg in der Mannschaftswertung gesichert haben dürfte. Die spanische Mannschaft hatte Andrey Amador und Francisco Ventoso vorne untergebracht, das Team Sky mit Christian Knees dagegen nur einen einzigen Fahrer. Dies führte zu einem Anstieg der Differenz zwischen den beiden besten Mannschaften auf gut 22 Minuten.

Gougeard setzt sich am letzten Berg alleine ab
Das einzige Team mit drei Ausreißern war das 2015 noch sieglose Colombia mit Fabio Duarte, Leonardo Duque und Juan Pablo Valencia. Doch sie konnte am Ende der Etappe ebenso wenig einen Erfolg feiern wie Cyril Lemoine (Cofidis), Tosh Van der Sande (Lotto Soudal) und Eduard Vorganov (Katusha), die den zweiten Tag in Folge zur Fluchtgruppe gehörten, oder Nelson Oliveira (Lampre-Merida), der die 13. Etappe als Ausreißer gewonnen hatte. Es war Tiago Machado (Katusha), der sich 45 Kilometer vor dem Ziel nach der Abfahrt von einer Bergwertung der 3. Kategorie aus dem Staub machte und damit die entscheidende Phase einläutete. 15 Kilometer später schlossen Alexis Gougeard (AG2R La Mondiale) und Duque zum Portugiesen auf, doch der Colombia-Fahrer blieb nicht lange dabei. Am Alto La Paramera, einem Anstieg der 2. Kategorie, konnte er nur noch kurz mithalten. Gougeard hängte später auch Machado ab und erreichte die 19,1 Kilometer vor dem Ziel gelegene Bergwertung mit 30 Sekunden Vorsprung auf die ersten Verfolger. Es wurde bergab zwischenzeitlich etwas weniger, doch im Ziel kam der Solist letztlich deutliche 40 Sekunden vor Oliveira an, weitere vier Sekunden dahinter folgten Maxime Monfort (Lotto Soudal), Amador, Machado und Amaël Moinard (BMC Racing).

Valverde attackiert am Berg und in der Abfahrt
Als das Hauptfeld zum Alto La Paramera kam, gab es weniger Action als am etwas längeren und etwas steileren Puerto de la Quesera, wo 24 Stunden zuvor zahlreiche Attacken gegen Leader Tom Dumoulin (Giant-Alpecin) für viel Trubel gesorgt hatten. In Angriffslaune war heute lediglich Alejandro Valverde (Movistar), der es zweimal probierte, aber von Tinkoff-Saxo jeweils sofort wieder eingefangen wurde. Die Abfahrt nutzte der Gesamtsechste für einen weiteren Angriff, doch dieser endete ebenfalls nicht wie es sich der Spanier vorgestellt hatte. Nachdem er eine Weile mit kleinem Abstand vor der Favoritengruppe herfuhr, wurde er 1700 Meter vor dem Etappenziel eingeholt. An diesem Punkt der Strecke hatte gerade eine Steigung begonnen, die sich bis zur Flamme Rouge zog. Auf Kopfsteinpflaster trieb Paris-Roubaix-Sieger John Degenkolb (Giant-Alpecin), der erst kurz zuvor wieder aufgeschlossen hatte, das Tempo in die Höhe und fuhr die Favoritengruppe auseinander. Mit dieser kurzen, aber umso intensiveren Hilfsarbeit bereitete er einen Angriff seines Teamkollegen Dumoulin vor, dem einzig Daniel Moreno (Katusha) folgen konnte. Dumoulins Hauptkonkurrent Fabio Aru (Astana) konnte den Anschluss nicht halten, den Zeitverlust auf dem letzten Kilometer, der wieder deutlich abflachte, jedoch immerhin auf drei Sekunden begrenzen.

Abstand zwischen Dumoulin und Aru verdoppelt – und doch immer noch winzig
Drei Sekunden – damit hat Dumoulin seinen Vorsprung in der Gesamtwertung verdoppelt, startet am Samstag mit sechs Sekunden Guthaben gegenüber Aru zur letzten Bergetappe der Rundfahrt. Die restlichen Top10-Fahrer, mit Ausnahme Morenos, verloren heute neun Sekunden auf den Mann in Rot. Es gab also kleine Änderungen im Sekundenbereich, doch Platzverschiebungen blieben zumindest unter den Top14 des Klassements aus. An Position 15 folgt nun David Arroyo (Caja Rural-Seguros RGA), der als Ausreißer den achten Etappenplatz belegte und sich durch den gewaltigen Vorsprung – zwischen Sieger Gougeard und Dumoulin waren es 16:21 Minuten – um vier Plätze verbesserte. An der umkämpften Punktewertung änderte sich gar nichts, da die Ausreißer alle Punkte einsammelten. Joaquin Rodriguez (Katusha) bleibt knapper Führender dieser und auch der Kombinationswertung.

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Auf der 20. Etappe könnte es noch einmal Abstände geben, die weit über wenige Sekunden hinausgehen. Über die 175,8 Kilometer verteilt gibt es gleich vier Anstiege der 1. Kategorie. Vom Gipfel des letzten dieser Berge sind es 17,8 Kilometer bis ins Ziel, das sich am Ende der Abfahrt befindet.





Gougeard der nächste erfolgreiche Ausreißer, Dumoulin nimmt Aru 3 Sekunden ab
Gougeard der nächste erfolgreiche Ausreißer, Dumoulin nimmt Aru 3 Sekunden ab
Foto: Sabine Jacob

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