<< älterer Bericht  | zurück zur News |  neuerer Bericht >>
Start > GP Québec/GP Montréal
Uran findet den richtigen Moment zur Attacke – Matthews und Kristoff beim GP de Québec geschlagen
Suchen GP Québec/GP Montréal Forum  GP Québec/GP Montréal Forum  GP Québec/GP Montréal
11.09.2015

Uran findet den richtigen Moment zur Attacke – Matthews und Kristoff beim GP de Québec geschlagen

Info: GRAND PRIX CYCLISTE DE QUÉBEC 2015
Autor: Felix Griep (Werfel)



Québec, 11.09.2015 – Der Anfang Januar errungene nationale Zeitfahrtitel war bisher der einzige Saisonsieg von Rigoberto Uran. Mit einer perfekt getimten Attacke beim Grand Prix Cycliste de Québec konnte der Kolumbianer, der 2016 für Cannondale-Garmin fahren wird, seinem Noch-Arbeitgeber Etixx-Quick Step nun aber doch noch ein schönes Abschiedsgeschenk bereiten. Nachdem zuvor etliche Angriffe verschiedenster Fahrer fehlgeschlagen waren, konnte sich Uran bei seinem Vorstoß auf dem Schlusskilometer wenige Meter vom Hauptfeld entfernen, so dass er den Sprintern Michael Matthews und Alexander Kristoff, die Zweiter und Dritter wurden, das Nachsehen gab.

Alle Wildcard-Teams in der Ausreißergruppe vertreten
Im vorigen Jahr hatte der Veranstalter den Rundkurs des Grand Prix Cycliste de Québec von 12,6 auf 18,1 Kilometer verlängert. Diese zusätzlichen flachen Passagen wurden zur sechsten Austragung des ersten der beiden kanadischen WorldTour-Rennen wieder gestrichen und man fuhr wie zuvor üblich 16 Mal über die Strecke, auf deren letzten knapp vier Kilometer vier markante Steigungen zu bewältigen sind. Wie gewohnt nahm neben den WorldTour-Teams auch eine kanadische Nationalauswahl teil, aus welcher es mit Ryan Roth (Silber Pro Cycling) und Adam De Vos (H&R Block Pro Cycling) gleich zwei Fahrer in die Ausreißergruppe schafften, welche dem zweiten Fluchtversuch auf der ersten Runde entsprang. Auch alle anderen drei per Wildcard eingeladenen Mannschaften waren in dieser Gruppe vertreten: Europcar mit Perrig Quéméneur, Bora-Argon 18 mit Cesare Benedetti und Drapac mit Darren Lapthorne sowie Wouter Wippert. In der dritten Runde hatten sie neun Minuten Vorsprung, in der fünften fiel Wippert mit Defekt zurück, nach der zehnten waren nur noch zwei Minuten übrig, in der elften gingen Lapthorne die Kräfte aus und in der zwölften bereitete Benedetti dem Zweckbündnis ein Ende.

Viele Angriffe sorgen für abwechslungsreiches Rennen
Während Benedetti attackierte, wonach mit dem Italiener und Roth nur noch ein Duo an der Spitze des Rennens verblieb, sorgte Silvan Dillier (BMC Racing) an der Côte de la Montagne, dem ersten der vier Anstiege, für die erste nennenswerte Tempoverschärfung aus dem Feld, das aber noch niemand Neuen wegfahren ließ. In der 13. Runde versuchte Manuele Boaro (Tinkoff-Saxo) auf eigene Faust zu den Leadern vorzufahren, doch auch das misslang. Der Vorsprung von Benedetti und Roth war derweil auf eine halbe Minute gefallen. Runde 14 begann mit einem Angriff von Viacheslav Kuznetsov (Katusha) und Lars Bak (Lotto Soudal), die es tatsächlich schafften, Benedetti und Roth einzuholen, wobei der Bora-Fahrer bei den Anstiegen abgehängt wurde. Bei der nächsten Zielpassage lancierten Rein Taaramäe (Astana) und Brent Bookwalter (BMC Racing) einen Konter, der sie bald darauf nach vorne aufschließen ließ – ebenso wie Julian Alaphilippe (Etixx-Quick Step), Warren Barguil (Giant-Alpecin), Jürgen Roelandts (Lotto Soudal), Fabio Felline (Trek Factory Racing), Roman Kreuziger (Tinkoff-Saxo), Romain Bardet (AG2R La Mondiale) und Dillier. Es war die zahlenmäßig stärkste Spitzengruppe des Rennens, ihre Lebensdauer war aber nur sehr kurz.

Trotz aller Attacken ein großes Feld an der Flamme Rouge
Vor dem bergigen Teil der vorletzten Runde wurde das Dutzend eingefangen. An der Côte de la Montagne sorgten Bardet und Alaphilippe dafür, dass keine Ruhe einkehrte. Doch auch wenn oder vielleicht gerade weil weitere Attacken sofort folgten, kam erst einmal niemand weg. Das gelang Jakob Fuglsang (Astana) und Wilco Kelderman (LottoNL-Jumbo), die die einen Kilometer lange Schlusssteigung des Kurses nutzten, um sich fast 20 Sekunden Vorsprung zu erarbeiten. Das dänisch-niederländische Pärchen arbeitete gut zusammen und konnte erst fünf Kilometer vor dem Ende durch massive Verfolgungsarbeit des BMC Racing Teams gestellt werden. Danach folgten wilde Attacken: Greg Van Avermaet (BMC Racing) und Weltmeister Michal Kwiatkowski (Etixx-Quick Step) an der Côte de la Montagne, Matthias Brändle (IAM Cycling) und Jan Bakelants (AG2R La Mondiale) an der Côte de la Potasse, Alaphilippe in der Abfahrt und Robert Gesink (LottoNL-Jumbo) an der Montée de la Fabrique – alles Aktionen ohne nachhaltige Wirkung. Etwa 40 Fahrer kamen als langgezogenes Feld zur Flamme Rouge, was genau das Szenario war, welches sich die sprintstärksten Starter wie Michael Matthews (Orica-GreenEdge) und Alexander Kristoff (Katusha) erhofft hatten.

Vichot leistet unfreiwillig entscheidende Hilfe für Uran
Doch als der letzte Kilometer angebrochen war, lief etwas schief. Rigobert Uran (Etixx-Quick Step), der sich bis dahin stets im Hintergrund gehalten hatte, fuhr an die Spitze und zog das Tempo an. Hinter ihm konnte Arthur Vichot (FDJ) nicht ganz folgen und ließ ein kleines Loch aufgehen, dass der folgende BMC-Helfer Dillier nicht sofort schließen konnte – dann wurde es Meter um Meter größer. 300 Meter vor der Ziellinie, als es schon zu spät war, trat Bauke Mollema (Trek Factory Racing) an, woraufhin die Verfolger wieder näher kamen. Doch Uran war nicht mehr einzuholen und feierte den erst zweiten Sieg seiner Karriere bei einem Eintagesrennen. Davor hatte der Rundfahrt-Spezialist, der in London Olympia-Zweiter geworden war, nur den Giro del Piemonte 2012 gewinnen können. Im Sprint um Platz zwei behielt Matthews im Kräftemessen Seite an Seite mit Kristoff die Oberhand. Tom-Jelte Slagter (Cannondale-Garmin) und Diego Ulissi (Lampre-Merida) folgten dahinter, und an sechster Position, noch vor Philippe Gilbert (BMC Racing) und Tony Gallopin (Lotto Soudal), Mollema.

-> Zum Resultat

Am Sonntag folgt mit dem Grand Prix Cycliste de Montréal das zweite kanadische WorldTour-Event. Am Tag zwischen den Rennen wird erst noch ein Kriterium in Montréal ausgetragen.





Uran findet den richtigen Moment zur Attacke – Matthews und Kristoff beim GP de Québec geschlagen
Uran findet den richtigen Moment zur Attacke – Matthews und Kristoff beim GP de Québec geschlagen

Zum Seitenanfang von für Uran findet den richtigen Moment zur Attacke – Matthews und Kristoff beim GP de Québec geschlagen



Radsportnews auf Twitter - Radsport, Cycling, Radrennen live