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Trentin schlägt Van der Sande und Van Avermaet beim schnellsten Paris-Tours der Geschichte
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11.10.2015

Trentin schlägt Van der Sande und Van Avermaet beim schnellsten Paris-Tours der Geschichte

Info: Paris - Tours Elite 2015 (1.HC)
Autor: Felix Griep (Werfel)



Tours, 11.10.2015 – In diesem Jahr war Paris-Tours einmal mehr eher eine Angelegenheit für Klassikerspezialisten als für Sprinter, am Ende eines enorm schnellen Rennens machten drei Fahrer den Sieg unter sich aus. Matteo Trentin setzte sich knapp gegen Tosh Van der Sande durch, während Greg Van Avermaet durch einen Defekt auf der Zielgeraden hilflos zuschauen mussten, wie seine beiden Begleiter die Entscheidung unter sich ausfochten. Für den den 26-jährigen Italiener Trentin war es der erste Sieg bei einem Eintagesrennen von größerer Bedeutung, nachdem in den vorangegangenen beiden Jahren jeweils ein Etappensieg bei der Tour de France sein größter Saisonerfolg war. Für Aufsehen sorgte auch die extrem hohe Durchschnittsgeschwindigkeit von fast 50 Stundenkilometern, die einen neuen Rekord nicht nur für Paris-Tours bedeutete.

Eine Frühe Selektion beim schnellsten Klassiker aller Zeiten
Die 109. Austragung von Paris-Tours begann in Chartres, fast 100 Kilometer südlich der französischen Hauptstadt, und mit einem horrenden Tempo. 52,5 Kilometer wurden in der ersten, 50,9 in der zweiten Rennstunde zurückgelegt und auch später gab es keine Phase, in welcher das Tempo deutlich zurückging. Am Ende stand ein Schnitt von 49,642 km/h, womit die alten Bestmarke von 1997 (48,929 km/h), die 2012 (48,629 km/h) schon einmal fast gefallen wäre, klar übertroffen wurde. Ein Rekord nicht nur für Paris-Tours, sondern überhaupt für alle großen Klassiker! Die enorme Geschwindigkeit war Folge einer Selektion, die sich schon nach wenigen Kilometern ereignete. Gleich 31 Ausreißer schlossen sich zu einer gewaltigen Fluchtgruppe zusammen, in welcher Mannschaften wie Lotto Soudal, Etixx-Quick Step und LottoNL-Jumbo, die drei oder gar vier Fahrer dabei hatten, diesen Vorteil verteidigen wollten. Nach der Hälfte der 231 Kilometer hatte sich der Vorsprung auf beinahe fünf Minuten erhöht. Der Großteil des Feldes sah keinen Nutzen mehr in der Verfolgung und ließ den Rest des Rennens ruhig ausklingen, nachdem sich noch einmal 19 Fahrer absetzten, die sich noch nicht geschlagen geben wollten.

Vergebliche Jagd einer Gruppe um Bouhanni und zwei ehemalige Sieger
In der Verfolgergruppe befanden sich unter anderem Sprinter Nacer Bouhanni und sein Teamkollege Christophe Laporte (beide Cofidis), deren Mannschaft die Entstehung der Spitzengruppe komplett verschlafen hatte. Auch Trek Factory Racing und Europcar wollten sich mit Marco Coledan repektive Romain Guillemois noch einmal ins Spiel zu bringen. Ebenso versuchten die Paris-Tours-Sieger der Jahre 2012 und 2014, Marco Marcato (Wanty-Groupe Gobert) und Jelle Wallays (Topsport-Vlaanderen), auf diese Weise noch Anschluss an die Spitze zu finden, doch die Jagd war aussichtslos. Zwar sank der Abstand zwischen den beiden großen Gruppen bis 60 Kilometer vor dem Ziel auf weniger als drei Minuten, stagnierte dann aber. 25 Kilometer vor dem Ende war bei einer Differenz von fast noch zweieinhalb Minuten klar, dass sie nicht mehr herankommen würden. Ab diesem Punkt begannen in der nur leicht kleiner gewordenen Führungsgruppe die beiden französischen Teams Armée de Terre und Bretagne-Séché Environnement zu attackieren. Zunächst probierte es Julien Duval (Armée), anschließend Benoît Jarrier (Bretagne), ehe Romain Combaud (Armée) und Arnaud Gérard (Bretagne) einen gemeinsamen Versuch unternahmen.

Trentins Attacke an vorletzter Steigung eliminiert die sprintstärksten Gegner
Diese Angriffe der Franzosen brachten ihnen letztendlich keinen Erfolg, es waren Fahrer ganz anderen Kalibers, die zehn Kilometer vor dem Ende an der Côte de Beau Soleil eine Vorentscheidung herbeiführten. Matteo Trentin (Etixx-Quick Step) attackierte dort so stark, dass nur Greg Van Avermaet (BMC Racing) und Tosh Van der Sande (Lotto Soudal) ihm folgen konnten. Pavel Brutt (Tinkoff-Saxo) schloss zwar direkt hinter dem Anstieg wieder auf, fiel aber kurz darauf an der Côte de l'Épan schon wieder zurück, als Van Avermaet mit einer satten Beschleunigung seine Begleiter testete. Fahrer wie Arnaud Démare (FDJ), Heinrich Haussler (IAM Cycling), Roy Jans (Wanty-Groupe Gobert) oder Edward Theuns (Topsport Vlaanderen-Baloise), die ihre Karten auf einen Sprint der großen Fluchtgruppe gesetzt hatten, waren besiegt, sie kamen nicht mehr an das Trio heran, erreichten das Ziel mit 20 Sekunden Rückstand. Den Dreikampf um den Sieg entschied Trentin mit einem Antritt 200 Meter vor der Ziellinie knapp gegen Van der Sande zu seinen Gunsten – wobei es vielmehr ein Duell war, weil Van Avermaet, der sich so spät einen Platten zugezogen hatte, dass ein Radwechsel nicht mehr möglich war, mit seinem Materialdefekt nicht mehr richtig hatte mitsprinten können.

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