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Ein Rennen für die Geschichtsbücher: Benjamin King nach unvergesslicher Flucht nun auch US-Meister der Elite
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19.09.2010

Ein Rennen für die Geschichtsbücher: Benjamin King nach unvergesslicher Flucht nun auch US-Meister der Elite

Info: Nationale Meisterschaften 2010: USA - Straßenrennen
Autor: Felix Griep (Werfel)



Greenville, 19.09.2010 - Der 21-Jährige Benjamin King (Trek-Livestrong U23) durfte sich nach einem einzigartigen Rennen zum neuen Meister der USA krönen lassen. Der bereits amtierende U23-Meister hatte mit einer dreiköpfigen Spitzengruppe einen riesigen Vorsprung von 17 Minuten herausgefahren und zehrte davon auch noch, nachdem er seine Begleiter abgehängt hatte. Nach 80 Kilometern beendete er seine Solofahrt wahrlich als ein König. Die vorher als Favoriten gehandelten großen Namen kamen nicht einmal aufs Podium.

Eine große Überraschung gab es schon am Samstag, als der 20-jährige Taylor Phinney mit nur 0,14 Sekunden Vorsprung auf Levi Leipheimer den Zeitfahrtitel der US-Meisterschaften einheimste (-> zum Bericht). Am Sonntag gelang seinem nur ein Jahr älteren Teamkollegen Benjamin King von Trek-Livestrong U23 eine noch unfassbarere Leistung, die Einzug in die Geschichtsbücher erhalten wird.

Ausreißergruppe völlig unterschätzt, King macht es zum Soloprojekt
Das Straßenrennen in Greenville, im Bundesstaat South Carolina an der Ostküste der Vereinigten Staaten, war 180,2 Kilometer lang und wurde bei schwül heißem Wetter ausgetragen, was es den Fahrer nicht leicht machte. Früh setzte sich eine dreiköpfige Gruppe ab, der man zu diesem Zeitpunkt höchstens ein am Ende bedeutungsloses Intermezzo an der Spitze des Rennens zugetraut hatte. Doch es kam anders. Benjamin King (Trek Livestrong U23), Scott Zwizanski (Kelly Benefit Strategies) und Daniel Holloway (Bissell Pro Cycling Team) wurde vom Feld bis zu 17 Minuten Vorsprung gewährt. Dann merkten die großen Teams, dass sie langsam etwas tun mussten. BMC mit George Hincapie, dem Meister von 1998, 2006 und 2009, begann zuerst mit der Verfolgung. Zur Halbzeit des Rennens, also bei 90 bevorstehenden Kilometern, betrug der Rückstand immer noch 14 Minuten. Am Paris Mountain, einem insgesamt vier Mal zu fahrenden Anstieg, setzte sich Ben King dann aus der Spitzengruppe ab, deren andere zwei Mitglieder später vom Feld eingeholt wurden. Das große Polster von King schmolz auf seiner 80 Kilometer langen Solofahrt aber langsamer, als es die Verfolger dachten.

King lässt sich nicht mehr einholen, Candelario und Reijnen komplettieren Podium
Als glücklicher Umstand kam ihm zugute, dass RadioShack mit den Favoriten Levi Leipheimer und Christopher Horner sich kaum an der Arbeit im Feld beteiligte. King selbst wird kommendes Jahr zu der ProTour Mannschaft wechseln, die schon vorher angekündigt hatte, Fahrer ihres "Farmteams" nicht zu verfolgen. Es wurde zwar noch einmal knapp, zehn Kilometer vor dem Ziel war der Abstand auf 3:15 Minuten herabgesunken, doch die Lücke konnte das klein gewordene Feld nicht mehr schließen. Benjamin King gelang an diesem unvergesslichen Tag ein sensationeller Sieg. Dieser wird noch spezieller, da der Nachwuchsfahrer im Juni ebenfalls mit einer langen Alleinfahrt schon die U23-Meisterschaft gewann. Auch die U23-Titel im Straßenrennen und Zeitfahren bei den Panamerikanischen Meisterschaften gingen auf sein Konto. Die Plätze zwei und drei gingen nach gut eineinhalb Minuten an Alex Candelario (Kelly Benefit Strategies) und Kiel Reijnen (Jelly Belly), zwei weiterer Fahrer, die man vorher nicht unbedingt auf der Rechnung hatte. Die großen US-Stars Horner und Hincapie belegten nur die Plätze vier und fünf, Leipheimer, der Meister von 2007, wurde 20.

-> Zum Resultat

US-Meisterschaften wandern in den Mai
Die nationalen Meisterschaften der USA werden auch in den Jahren 2011 und 2012 in Greenville, South Carolina stattfinden. Allerdings werden sie auf das Memorial Day Weekend verschoben. Das Zeitfahren wird im nächsten Jahr am 28., das Straßenrennen am 30. Mai ausgetragen. Damit werden die Titelkämpfe zwischen den beiden wichtigsten US-Rennen, der im nächsten Jahr zur ProTour gehörenden Tour of California und dem Philadelphia International Championship, platziert, was die Qualität des Teilnehmerfeldes erhöhen dürfte.





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