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MPCC: Tramadol steht ab kommendem Jahr (doch nicht) auf der WADA-Liste der verbotenen Substanzen
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21.10.2015

MPCC: Tramadol steht ab kommendem Jahr (doch nicht) auf der WADA-Liste der verbotenen Substanzen

Autor: Heike Oberfeuchtner (H.O.)



Das MPCC (Mouvement pour un cyclisme crédible = Bewegung für einen glaubwürdigen Radsport) hat auf seiner Internetseite die Resultate der Generalversammlung vom 10. Oktober zusammengefasst. Demnach arbeitet der Verein nun mit sieben Endokrinologen (Hormonforschern) aus den USA, Belgien, Italien, Schweden und Frankreich zusammen, um die Überwachung des Cortison- und missbrauchs im Peloton noch besser gewährleisten zu können. Diese Experten haben bestätigt, dass Kortikosteroide leistungssteigernd wirken und dass ein Cortisol-Pegel unterhalb des Normalwerts gesundheitsgefährdende Auswirkungen auf Sportler hat - zwei Prinzipien, auf denen die nicht unumstrittene 8-Tage-Selbstsuspendierungsregel beruht. Das MPCC und seine Experten werden mit einer neu gegründeten Arbeitsgruppe der WADA (Welt-Anti-Doping-Agentur) zum Thema Cortison zusammenarbeiten. Auf einer Versammlung der Teamärzte, die dem Generalmeeting vorausging, wurde bekräftigt, dass weiterhin Cortisol-Werte im Vorfeld großer Rennen ermittelt werden und dass man die Anzahl dieser Tests (in diesem Jahr 615) noch ausweiten möchte. Auch Frauenteams, die Mitglied im MPCC sind, werden sich testen lassen müssen. Außerdem teilte das Mouvement mit, dass die WADA der Forderung nachgekommen sei, Tramadol - ein starkes und weit verbreitetes Schmerzmittel - ab 2016 auf die Liste verbotener Substanzen zu setzen. Eine weitere Neuerung betrifft, die Frage, ob ein Team, das kurz vor dem Start eines Rennens auf einen nominierten Fahrer etwa wegen eines zu niederigen Cortisol-Pegels verzichten muss, einen anderen Fahrer nachrücken lassen kann: Dies wird das Professional Cycling Council (CCP), einem Vorschlag des MPCC folgend, nun erlauben. Das Mouvement bedauert den Austritt bzw. die notwendig gewordene Exklusion der Mannschaften Astana, Lotto-Jumbo, Lampre-Merida, Southeast und Bardiani-CSF in den vergangenen Monaten.

Update, 22.10.: Peinlicherweise hat das MPCC am Tag nach seiner großartigen Ankündigung zurückrudern und einräumen müssen: Tramadol wird im kommenden Jahr doch nicht auf der WADA-Liste der verbotenen Substanzen stehen. Das Schmerzmittel werde nur weiterhin (das fünfte Jahr in Folge) von der Welt-Anti-Doping-Agentur beobachtet, heißt es in einer kurzen Pressemitteilung. Das Mouvement legt aber Wert darauf zu betonen, dass die Teamärzte der angeschlossenen Mannschaften sich bereits 2013 gegen die Verschreibung von Tramadol ausgesprochen haben.


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