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Luca Paolini: Schlafmittelsucht führte zu Kokain-Missbrauch – "Entzug war der größte Sieg meines Lebens"
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27.12.2015

Luca Paolini: Schlafmittelsucht führte zu Kokain-Missbrauch – "Entzug war der größte Sieg meines Lebens"

Autor: Heike Oberfeuchtner (H.O.)



In einem offenherzigen Interview mit der "Gazzetta dello Sport" hat Luca Paolini (zuletzt Katusha) erstmals über die Hintergründe gesprochen, die zu seinem positiven Kokain-Test während der diesjährigen Tour de France führten. Der Gent-Wevelgem-Sieger offenbarte, dass er schon seit Langem ein Suchtproblem gehabt habe. "Als 2004 mein Schwager starb, habe ich zum ersten Mal Schlaftabletten genommen. Nach einiger Zeit konnte ich nicht mehr damit aufhören, ich war davon abhängig. Ich brauchte die Tabletten, um den Stress und den Druck des Alltagslebens zu vergessen. In den vergangenen zwei oder drei Jahren habe ich konstant Schlafmittel eingenommen... Die Teamärzte haben mir immer davon abgeraten, aber mein Drang nach den Pillen war zu groß. Ich wollte nie Hilfe annehmen. Dafür war ich zu stolz. Meine Sucht hat mich letztendlich auch dazu gebracht, Kokain einzunehmen. Am Ende konnte ich nicht mehr klar denken. Es war mir nicht einmal bewusst, was ich da tat. Mitte Juni, während der Vorbereitung auf die Tour, habe ich Kokain missbraucht. Ein unverzeihlicher Fehler." Letztlich führte dieser "Fehler" aber zu einem Umdenken beim bald 39-jährigen Italiener. "Dank der Kokain-Affäre ist ein neuer Luca geboren worden. Ich bin naiv und dumm gewesen, aber wenn das der Preis dafür ist, um wieder ein Mensch zu werden, dann bezahle ich den gerne... Im August wurde ich nahe Verona in eine Entzugsklinik aufgenommen. Das war ein notwendiger Schritt. Es war der größte Sieg meines Lebens. Nun bin ich mit mir selbst wieder im Reinen." Die Menschen, die er enttäuscht habe, weil er nur ein scheinbares Vorbild gewesen sei, bat Paolini um Verzeihung und fügte an: "Die wichtigste Lektion, die ich gelernt habe, ist dass man über seine Probleme reden und Hilfe suchen muss. Du musst auf die Signale deines Körpers und deines Geistes hören." Zuletzt wurde bekannt, dass die UCI Paolinis Fall an das Anti-Doping-Tribunal übergeben hat. Wie die Strafe ausfallen wird, ist also noch offen.


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