<< älterer Bericht  | zurück zur News |  neuerer Bericht >>
Start > WM 2010 in Geelong
Fabian Cancellara zum 4. Mal Zeitfahr-Weltmeister - Tony Martin hinter David Millar auf Bronzerang
Suchen WM 2010 in Geelong Forum  WM 2010 in Geelong Forum  WM 2010 in Geelong
30.09.2010

Fabian Cancellara zum 4. Mal Zeitfahr-Weltmeister - Tony Martin hinter David Millar auf Bronzerang

Info: STRASSEN-WELTMEISTERSCHAFT 2010 IN GEELONG | Einzelzeitfahren Männer Elite
Vorschau: Kann Tony Martin die Vorherrschaft Fabian Cancellaras durchbrechen?
LiVE-Ticker zum Nachlesen: Flash | Text
Autor: Felix Griep (Werfel)



Geelong, 30.09.2010 – Der König der Zeitfahrer hat seinen Thron verteidigt. Entgegen den eigenen Zweifeln an der Form, die ihn vor Kurzem fast noch von einem Start abgehalten hätten, präsentierte sich Fabian Cancellara bei der Zeitfahr-Weltmeisterschaft in Australien in absoluter Topform. Mit gut einer Minute Vorsprung auf den Briten David Millar gelang dem Schweizer der vierte WM-Titelgewinn, eine neuer Rekord. Tony Martin holte als Dritter für Deutschland eine weitere Medaille, ein Defekt verhinderte die Platzierung eine Position höher.

Rogers führt Rennen an, bevor die Topfavoriten kommen
Weil der Kolumbianer Jose Serpa nicht antrat, starteten 42 Fahrer auf die zweimal 22,8 Kilometer, aufgeteilt in vier Gruppen. Die erste Gruppe dominierte José Ivan Gutierrez, Silbermedaillengewinner von 2005, dem am Ende aber nur Platz 17 blieb. Als Erster war James Weekes auf die Strecke gegangen, einer von zwei Fahrern der kleinen Karibik-Inselgruppe St. Kitts und Nevis. Beide zieren mit über 23 Minuten Rückstand abgeschlagen das Ende des Resultats, Weekes wurde Letzter, Reginald Douglas war nur ein klein wenig besser. Auch bei der WM 2009 in der Schweiz hatten diese beiden die letzten Plätze belegt. In der von Douglas eröffneten zweiten Gruppe schnappte sich der Pole Maciej Bodnar die Führung, 26 Sekunden vor dem Russen Vladimir Gusev. Bodnar war damit der früheste Starter, der das Rennen unter den Top10 beendete, Neunter wurde er. Am Ende der 3. Gruppe zogen zwei Mann an ihm vorbei, zuerst Luis Leon Sanchez. Ihm folgte direkt der 19 Sekunden schnellere Michael Rogers, dessen drei Zeitfahr-WM-Titel schon länger zurückliegen, der sich auf heimischem Boden aber natürlich durch besondere Motivation auszeichnete. Um die Medaillen sollten aber doch Andere kämpfen.

Cancellara zieht auf zweiter Runde allen davon
Mit dem Start von David Millar, dem fünftletzten Fahrer, begann die heiße Phase. Die Zeit von Rogers am ersten Messpunkt nach 6,6 Kilometern unterbot der Brite, der nach seinem Dopinggeständnis den Weltmeistertitel von 2003 abgeben musste, um eine halbe Minute. Es zeichnete sich schon dort ab, dass er, der zweite Australier Richie Porte, die deutsche Hoffnung Tony Martin und Titelverteidiger Fabian Cancellara die Podiumsplätze unter sich ausmachen würden. Der Schweizer steigerte sich mit fortschreitender Renndauer und beendete die erste Runde elf Sekunden schneller als Millar. Martin hätte hier noch Zweiter sein können, doch ein Defekt nicht weit vor der Zieldurchfahrt, bei dem er das Vorderrad wechseln musste, kostete ihn wertvolle Zeit. Mit 34 Sekunden Rückstand war er als Vierter zur Halbzeit außerhalb der Medaillenränge. In der zweiten Runde sah man den Vorsprung von Cancellara immer größer werden, nichts konnte "Spartacus" jetzt mehr stoppen. Der Leistungsabfall im zweiten Teil des Rennens war bei ihm deutlich geringer als bei den Anderen, für Millar, der seinen zweiten Platz behauptete, standen am Ende der 45,6 Kilometer 1:02,75 Minute Rückstand zu Buche.

Martin holt sich wieder Platz drei, Australier ohne Medaillen
Nach 2006, 2007 und 2009 feierte der 29-jährige Berner Cancellara so überlegen seinen vierten Weltmeistertitel im Kampf gegen die Uhr. "Es war vielleicht der härteste Sieg, weil ich nicht genau wusste, wo ich von der Form her stehe" verriet der alte und neue Titelträger nach vollendeter Arbeit. Die meiste Spannung bot noch das Duell um die letzte verbleibende Medaille zwischen Porte und Martin. Sechs Sekunden betrug der Abstand nach der ersten Runde, bis zur letzten Zwischenzeit war Martin bis auf eine Sekunde ran. Der Cottbuser hatte im Finish die meisten Reserven und holte sich mit sieben Sekunden Vorsprung noch den dritten Platz, genau wie im letzten Jahr. Zu Silber fehlten ihm nur zehn Sekunden - Zeit, die ihn der Sturz kostete. Für den Bund Deutscher Radfahrer war es nach Bronze für Marcel Kittel und Silber für Judith Arndt die dritte Zeitfahrmedaille. Nur ein Sieg als Krönung fehlte. Deutschlands zweiter Starter Bert Grabsch ist von seiner 2008er Form, die ihm den WM-Sieg brachte, leider ein gutes Stück entfernt, als Elfter verpasste er knapp ein Top10-Ergebnis. Australien verpasste sein zweites Edelmetall, Porte und Rogers waren als Vierter und Fünfter trotz starker Leistungen enttäuscht.

-> Zum Resultat





Das Podium der Zeitfahr-WM (v.l.n.r.): David Millar, Titelverteidiger Fabian Caccellara und der Drittplatzierte Tony Martin (Foto: melbourne2010.com.au)
Das Podium der Zeitfahr-WM (v.l.n.r.): David Millar, Titelverteidiger Fabian Caccellara und der Drittplatzierte Tony Martin (Foto: melbourne2010.com.au)

Zum Seitenanfang von für Fabian Cancellara zum 4. Mal Zeitfahr-Weltmeister - Tony Martin hinter David Millar auf Bronzerang



Radsportnews auf Twitter - Radsport, Cycling, Radrennen live