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Weltmeisterschaft der Männer Elite - Vorschau mit Favoriten und Fakten
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02.10.2010

Weltmeisterschaft der Männer Elite - Vorschau mit Favoriten und Fakten

Info: STRASSEN-WELTMEISTERSCHAFT 2010 IN GEELONG | Straßenrennen Männer Elite
Autor: Felix Griep (Werfel)



03.10.2010 - Am Sonntag findet das bedeutendste Eintagesrennen des Jahres statt, in Geelong wird der Weltmeister der Männer Elite ermittelt. Bereits um 1 Uhr in der Nacht unserer Zeit beginnt das Rennen, das LiVE-Radsport.com von Beginn an live überträgt. Vor dem Highlight dieser Weltmeisterschaft blicken wir voraus auf das, was auf uns zukommen könnte, zurück auf den noch amtierenden Weltmeister und ein bisschen zur Seite auf einige interessante Fakten rund um die WM.


Das Rennen am 03.10. ab 01:00 Uhr im LiVE-Ticker:
Flash-Version | Text-Version

Anfahrt von Melbourne, dann elf Runden in Geelong
Das Straßenrennen der Männer Elite unterscheidet sich in einem besonderen Aspekt von denen der U23 und Frauen. Bevor der Rundkurs erreicht wird, gibt es eine gut zweistündige Anfahrt vom Startort Melbourne aus, der zweitgrößten Stadt Australiens. In Geelong angekommen, geht es elf Mal über die 15,8 Kilometer lange Runde, insgesamt sind 257,2 Kilometer zu absolvieren. Die Fahrt von Melbourne nach Geelong weist keine besonderen Schwierigkeiten auf, der Rundkurs beinhaltet aber natürlich die beiden aus den anderen Rennen bekannten steilen Anstiege. Der schwerere, weil mit tausend Metern etwa doppelt so lange, wird bei Kilometer 6,5 des Parcours überquert, nach der etwa 3,5 Kilometer langen Abfahrt geht es dann direkt wieder bergauf. Von der Kuppe des zweiten Anstiegs sind es noch 9,6 leicht wellige, teils abschüssige und erst ab der Flamme Rouge wieder ansteigende Kilometer bis zum Ziel.


Gilbert in der Rolle des Topfavoriten - wie groß sind die Chancen der Sprinter?
Die Erfahrungen aus den Wettkämpfen der U23 und Frauen zeigen, dass der WM-Kurs von Geelong Sprintern durchaus die Chance auf den Titel bietet. Im Falle der Ankunft einer größeren Gruppe wären aufgrund ihrer Erfolge in der aktuellen Saison der Brite Mark Cavendish, Deutschlands André Greipel und der US-Amerikaner Tyler Farrar favorisiert, angesichts der zu überstehenden Strapazen und des ansteigenden Finishs aber auch bergfestere Sprinter wie der Norweger Thor Hushovd oder der Spanier Oscar Freire, der schon drei WM-Titel auf dem Konto hat. Die beiden giftigen Steigungen stellen aber auch gute Möglichkeiten für die Klassikerspezialisten dar, das Feld zu dezimieren oder sich gar selbst abzusetzen. Zu diesem Fahrertyp zählt der Belgier Philippe Gilbert, der mit zwei Etappensiegen bei der Vuelta a España seine Rolle als Topfavorit auf den Titel festigte. Groß sind Italiens Erwartungen an Filippo Pozzato, der durch den Sieg des Vorbereitungsrennens in Ballarat Selbstbewusstsein tankte. Der Russe Alexander Kolobnev wäre nach zwei Silbermedaillen 2007 und 2009 auch "reif" für den ganz großen Wurf. Interessante Fahrer sind zudem Zeitfahrweltmeister Fabian Cancellara und der Titelverteidiger Cadel Evans, wobei der Australier mit Simon Gerrans noch einen weiteren hochgehandelten Fahrer im Team hat, während Cancellara bei den Schweizern unbestrittener Leader ist.


Die Startliste: Alle 178 Fahrer aus 39 Ländern mit Startnummern

Fluch und Segen des Regenbogentrikots:
Das Jahr des Weltmeisters Cadel Evans

Mit einem Weltmeister Cadel Evans hatte 2009 in Mendrisio kaum jemand gerechnet, der Australier überraschte mit einer tollen Leistung und dem ersten großen Sieg seiner Karriere. Zuvor galt der heute 33-Jährige als personifizierte Sieglosigkeit, holte viele Topresultate wie die zweiten Plätze bei den Frankreich-Rundfahrten 2007 und 2008, verpasste die großen Erfolge aber oft knapp. Das Regenbogentrikot verlieh ihm in der ersten Hälfte der Saison wahrlich Flügel, trug ihn in den Ardennen zum Sieg des Flèche Wallonne. Beim Giro d'Italia wurde er starker Fünfter und gewann die legendäre Etappe über die strade bianche, die durch Regen von Schotter- zu Schlammstraßen wurden. Bei der Tour de France war Evans schon wieder in guter Verfassung, konnte sich nach der ersten Bergankunft in Morzine-Avoriaz das Gelbe Trikot überstreifen. Doch dann schlug der "Fluch des Regenbogentrikots" zu. Auf eben jeder Etappe hatte er sich bei einem Sturz den Ellenbogen gebrochen, was ihm am nächsten Tag, als es über den Col de la Madeleine ging, einen heftigen Einbruch bescherte. Die Gesamtwertung konnte er abschreiben, kämpfte sich aber bis Paris durch. Die Verletzung ist ausgeheilt und der amtierende Weltmeister nun wieder in Form und hochmotiviert für sein (wahrscheinlich) letztes Rennen als Titelträger.

Interessante Weltmeisterschafts-Statistiken
• Drei Mal (1999, 2001, 2004) war Oscar Freire bereits Weltmeister, könnte den Titel als erster Fahrer überhaupt zum vierten Mal gewinnen. Im Dreierclub befinden sich neben dem Spanier noch Alfredo Binda (ITA/1927, 1930, 1932), Rik Van Steenbergen (BEL/1949, 1956, 1957) und Eddy Merckx (BEL/1967, 1971, 1974).
• Bei bisher 76 Weltmeisterschaften gewann zwölf Mal ein Fahrer der Gastgebernation die WM im eigenen Land. Rik Van Steenbergen (BEL) gelang 1957 auf heimatlichem Boden in Waregem sogar die erfolgreiche Verteidigung des Titels.
• Ein Sieg im Straßenrennen würde den Schweizer Fabian Cancellara zum ersten Doppelweltmeister machen, seit 1994 das Zeitfahren eingeführt wurde. Bislang schaffte es nur Abraham Olano (ESP/1995 Straßenrennen, 1998 Zeitfahren), in beiden Disziplinen Siege zu holen.
• Der Slowake Peter Sagan (*26.01.1990) ist der jüngste Teilnehmer und aufgrund der starken Leistungen in seiner ersten Profisaison auch nicht außer Acht zu lassen. Der jüngste Weltmeister aller Zeiten kann er aber nicht werden, der Belgier Karel Kaers war 1934 in Leipzig auch 20 Jahre alt, aber 204 Tage jünger.
• Ältester Starter ist der Slowene Gorazd Stangelj (*27.01.1973). Der älteste Weltmeister war Joop Zoetemelk (NED) 1985 mit 38 Jahren.
• Stangelj hat mit 11 Teilnahmen (keine Aufgabe) auch die größte WM-Erfahrung im gesamten Feld, kommt an Rekordhalter Raymond Poulidor (FRA/18 Teilnahmen) jedoch nicht heran. Freire und der Niederländer Karsten Kroon sind jeweils zum 10. Mal bei einer WM am Start, erreichten ebenfalls immer das Ziel.
• Die Vuelta a España erwies sich in der jüngeren Vergangenheit als perfekte Vorbereitung auf die WM. In den letzten vier Jahren hatten alle Medaillengewinner zuvor die Vuelta bestritten, einen Weltmeister, der nicht die Spanien-Rundfahrt bestritt, gab es mit Romans Vainsteins (LAT) sogar letztmals im Jahr 2000.
• Belgier gewannen bis dato 25 Weltmeisterschaft, im Schnitt also etwa jede Dritte. In den letzten 13 Jahren gab es aber nur einen Erfolg 2005 durch Tom Boonen. Italien, das von 2006 bis 2008 drei Mal in Folge siegte, peilt den 20. WM-Triumph an. Frankreich (8), die Niederlande (7), Spanien (5), die Schweiz, die USA (je 3) und Deutschland (2) konnten auch schon mehr als einmal den Weltmeister stellen.





Heute Nacht ab 1 Uhr im LiVE-Ticker: Weltmeisterschaft der Männer Elite - Vorschau mit Favoriten und Fakten
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Das Profil der Strecke von Melbourne nach Geelong
Das Profil der Strecke von Melbourne nach Geelong

Das Profil des Rundkurses von Geelong
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