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Ausreißergruppe um siegreichen German Tivani profitiert bei der Tour de San Luis von einem Massensturz
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22.01.2016

Ausreißergruppe um siegreichen German Tivani profitiert bei der Tour de San Luis von einem Massensturz

Info: Tour de San Luis 2016 (2.1)
Autor: Felix Griep (Werfel)



Juana Koslay, 22.01.2016 – Einen Sprint hätte es geben sollen auf der 5. Etappe der Tour de San Luis und es wäre wohl auch so gekommen, hätte nicht rund 30 Kilometer vor dem Ziel ein Massensturz das Feld so massiv getroffen, dass Dutzende Fahrer zu Boden gingen und der Rest die Fahrt verlangsamte, um die Verunfallten nach Möglichkeit wieder aufschließen zu lassen. Nutznießer waren drei argentinische Ausreißer um den in diesem Jahr in der Gesamtwertung nicht konkurrenzfähigen Vorjahressieger Daniel Diaz, dem die große Erlösung in Form eines Etappensieges aber nicht vergönnt war. Stattdessen reckte German Tivani am Ende die Arme in die Höhe. Auch Eduardo Sepulveda gehörte zu den Gestürzten und behält dennoch das Leadertrikot.

Enttäuschter Titelverteidiger versucht sich als Ausreißer
Eine 168,6 Kilometer lange „Übergangsetappe“ stand nach der ersten und vor der zweiten großen Bergankunft am 5. Tag auf dem Programm der Tour de San Luis. Es gab ein wohlbekanntes Finish in Juana Koslay, wo im vergangenen Jahr Fernando Gaviria (Etixx-Quick Step) gewonnen hatte, der diesen Sieg nur zu gerne wiederholen wollte, wie es ihm bereits in Villa Mercedes gelungen war. Ausreißer durften sich da eigentlich nur minimale Chancen ausrechnen, doch Daniel Diaz (Delko Marseille Provence KTM) wollte sich unbedingt einmal von seiner besseren Seite zeigen. Im bisherigen Verlauf der Rundfahrt hatte der Titelverteidiger nämlich keine gute Figur abgegeben und war bei der Bergankunft am Alto del Amago erst neun Minuten nach dem Sieger ins Ziel gekommen, womit alle Hoffnungen auf eine gute Endplatzierung gestorben waren. Mit seinen Landsleuten German Tivani (Nationalmannschaft) und Emiliano Ibarra (San Juan) sowie dem Uruguayer Ramiro Cabrera (Nationalmannschaft) begab er sich nun also auf die Flucht, die das erwartete (zu frühe) Ende zu nehmen drohte. Ihr Vorsprung sank von maximalen fünf Minuten auf 2:50 an der 30-Kilometer-Marke. Neben Etixx-Quick Step beteiligten sich auch noch verschiedene andere Mannschaften an der Nachführarbeit.

Massensturz bremst das Feld und verhindert eine Sprintankunft
Man lehnt sich wohl nicht zu weit aus dem Fenster, wenn man behaupten würde, das Feld hätte ohne besondere Vorkommnisse die Ausreißer locker wieder eingeholt. Doch genau ein solches ereignete sich knapp 30 Kilometer vor dem Ziel. Ein heftiger Massensturz ließ eine Vielzahl Verletzter am Boden zurück, auch wenn es letztlich nur zwei Fahrer – Adriano Malori (Movistar) und Leandro Marcos (Nationalmannschaft Kuba), die im Krankenhaus landeten – nicht bis ins Ziel schafften. Die Glücklichen, die von dem Unheil verschont geblieben waren, drosselten das Tempo, weil jeder auch erst einmal einen Überblick über die Situation gewinnen musste. Zu den Betroffenen gehörten Sprinter wie Gaviria und Peter Sagan (Tinkoff), aber auch viele Topfahrer der Gesamtwertung, unter anderem deren Leader Eduardo Sepulveda (Fortuneo-Vital Concept), der ohne nennenswerte Verletzungen blieb. Ebenso wie Nairo Quintana (Movistar), über den sich das Gerücht eines Schlüsselbeinbruchs zum Glück schnell als unwar herausstellte. So dramatisch dieses Ereignis auch wahr, für die Ausreißer, die mittlerweile nur noch zu dritt waren, weil Cabrera hatte abreißen lassen, stellte es sich als wahrer Glücksfall heraus. Ehe das Peloton wieder Tempo aufnahm, hatte es einen Rückstand von vier Minuten. Auf dann nur noch 15 Kilometern war das nicht mehr aufzuholen.

Moreno fällt aus dem Kreis der besten Klassementfahrer heraus
Im Etappenfinale versuchte Diaz seine Gegner zweimal mit Attacken loszuwerden, den ersehnten Sieg konnte er aber nicht erreichen. Seine beiden Landsleute ließen sich nicht abschütteln und Tivani gewann den Zielsprint des Trios vor Diaz und Ibarra. Elia Viviani, der eigentlich für das Team Sky fährt, in Argentinien aber eine mit einer italienische Nationalmannschaft angetreten ist, führte das Hauptfeld 1:34 Minute später ins Ziel. Sepulveda hatte den Schrecken vom Sturz gut weggesteckt und verteidigte seine Drei-Sekunden-Führung vor Dayer Quintana (Movistar). Platz drei der Gesamtwertung mit 38 Sekunden Rückstand belegt weiterhin Rodrigo Contreras (Etixx-Quick Step), der mit einer blutigen Wunde am Knie zu kämpfen hatte. Aus den Top10 der Gesamtwertung verlor nur ein einziger Fahrer Zeit: der bisherige Sechste Daniel Moreno (Movistar) kam mehr mehr als acht Minuten nach dem Hauptfeld an, nachdem er schmerzhaft auf den Rücken gefallen war. Das gesamte Ausmaß des Massensturzes wird sich aber wohl erst am nächsten Tag zeigen, wenn eine Bergankunft den Fahrern, welche überhaupt starten können, alles abverlangen wird.

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Auf der 6. Etappe wird die Entscheidung über den Gesamtsieg fallen, denn vor dem flachen letzten Teilstück am Sonntag steht die zweite Bergankunft der Rundfahrt an. Der Schlussanstieg nach Filo Sierras Comechingones weist auf fast 13 Kilometer Länge durchschnittlich etwa 9% Steigung auf.





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