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Ewan krönt stärkste Tour Down Under in der Orica-Teamgeschichte mit weiterem Sprintsieg in Adelaide
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24.01.2016

Ewan krönt stärkste Tour Down Under in der Orica-Teamgeschichte mit weiterem Sprintsieg in Adelaide

Info: TOUR DOWN UNDER 2016
Autor: Felix Griep (Werfel)



Adelaide, 24.01.2016 – Genau eine Woche nach dem People's Choice Classic endete die Tour Down Under mit einem weiteren Rundstreckenrennen in Adelaide, der Hauptstadt des australischen Bundesstaates South Australia, und wieder gab es einen Sieg für Caleb Ewan. Mit diesem Erfolg stellte er auf der 6. Etappe der WorldTour-Rundfahrt den vierten Tagessieg seiner Mannschaft Orica-GreenEdge sicher, die in den vier vorherigen Jahren seit ihrem Bestehen insgesamt lediglich zwei Teilstücke hatte gewinnen können. Für Ewan war es der zweite Etappensieg, die anderen beiden steuerte Simon Gerrans bei, dessen neuerlicher Gesamtsieg am Schlusstag nicht mehr in Gefahr geriet. Bemerkenswert auch, dass es nach 2002 (4x Robbie McEwen, 1x Michael Rogers, 1x Cadel Evans) erst die zweite Ausgabe in der Geschichte der Tour Down Under war, in der ausschließlich Australier Etappen gewannen.

Zwei bekannte Astana-Gesichter wieder in Aktion
Die 6. und letzte Etappe der 18. Tour Down Under fand in Adelaide auf dem selben Rundkurs wie vor einem Jahr statt, als Wouter Wippert vor dem damals frischgebackenen australischen Meister Heinrich Haussler die Sprintankunft gewann. Eine solche war auch heute vorprogrammiert, die Chancen für Ausreißer hätten wohl nur bei einem Zeitfahren noch kleiner sein können. Trotzdem gab es fünf Wagemutige, die sofort nach dem Start angriffen, darunter zwei Astana-Fahrer, die in den vorangegangenen Tagen schon für Aufsehen gesorgt hatten: der Belgier Laurens De Vreese hatte auf der 3. Etappe eine 115 Kilometer lange Soloflucht gezeigt und der Niederländer Lieuwe Westra nicht nur bei der Ankunft der 2. Etappe durch eine Berührung mit Daryl Impey (Orica-GreenEdge) einen Sturz ausgelöst, sondern auch mehrfach attackiert, u.a. in den Finals der 4. und 5. Etappe. Carlos Verona (Etixx-Quick Step), George Bennett (LottoNL-Jumbo) und Adam Phelan (Drapac) komplettierten das Quintett, das nach einem Maximalvorsprung von 25 Sekunden auf der fünften von 20 Runden eingeholt wurde. Jede Runde war viereinhalb, das Rennen insgesamt 90 Kilometer lang. Unmittelbar nach dem Zusammenschluss setzten sich mit Maarten Tjallingii (LottoNL-Jumbo) und Thomas De Gendt (LTS) zwei neue Ausreißer vom Feld ab.

Tjallingii verbringt die längste Zeit an der Spitze
Das niederländisch-belgische Duo Tjallingii/De Gendt prägte daraufhin für lange Zeit die Etappe, brachte es auf bis zu 35 Sekunden Vorsprung. An den beiden Sprintwertungen und bei zwei Bergprämien am Montfiore Hill, einer kleinen Steigung 1200 Meter vor dem Ende des Rundkurses, teilten sie sich die Bonifikationen ganz fair fifty-fifty untereinander auf. Nach der 15. Zielpassage lagen sie noch immer eine halbe Minute vor dem Hauptfeld, aus dem nun aber wieder Westra und De Vreese attackierten, die zu Beginn der Etappe offenbar nicht all ihr Pulver verschossen hatten. Tjallingii setzte sich daraufhin von De Gendt ab, der schnell ins Feld zurückfiel; Westra schloss eingangs der 17. Runde zu seinem führenden Landsmann auf. Die Flucht von Tjallingii und Westra dauerte aber auch nicht mehr besonders lange an, zu Beginn der vorletzten Runde führten Dimension Data und Tinkoff das Feld an die beiden Niederländer heran. Weitere Angriffe waren anschließend gar nicht möglich, weil auch andere Teams wie Sky, Lotto Soudal und Orica-GreenEdge ihre Sprinterzüge aufbauten und ein enorm hohes Tempo anschlugen. Bei Orica übernahm Luke Durbridge die Aufgabe, Caleb Ewan für das Finale zu positionieren, brachte den Classic- und Auftaktetappen-Sieger einen Kilometer vor Schluss ans Hinterrad eines Sky-Trios aus Geraint Thomas, Luke Rowe und Ben Swift.

Ewan erweist sich auf den letzten Metern als der Schnellste
Die Karten wurden kurz vor dem Ziel noch einmal neu gemischt, als Thomas ausscherte und im selben Moment die Trek-Segafredo-Fahrer Boy van Poppel und Giacomo Nizzolo nach vorne zogen, woraufhin sich Swift und Ewan plötzlich nur noch in vierter und sechster Position wiederfanden. Doch am Ende setzte sich der favorisierte Ewan durch, auf den letzten 150 Metern brachte der 21-Jährige einfach die meiste Power in die Pedale. Wie bei seinem Sieg auf der 1. Etappe belegte Mark Renshaw (Dimension Data) Platz zwei hinter Ewan, Nizzolo wurde wie auf der 4. Etappe Dritter. Das Team Tinkoff setzte voll auf Adam Blythe, der Vierter wurde, weshalb Jay McCarthy nicht selbst um die vorderen Plätze mitsprinten konnte, was ihm die Chance auf den Gewinn der Punktewertung gegeben hätte. So bleibt er am Ende fünf Punkte hinter Simon Gerrans (Orica-GreenEdge), für den Platz eins in der Gesamtwertung natürlich eine noch viel höhere Bedeutung hat. Nach 2006 (7 Sekunden vor Luis Leon Sanchez), 2012 (zeitgleich vor Alejandro Valverde) und 2014 (eine Sekunde vor Cadel Evans) gewann er zum vierten Mal die Tour Down Under, diesmal neun Sekunden vor Richie Porte (BMC Racing) und elf Sekunden vor Sergio Henao (Sky), der das Bergtrikot mit nach Hause nimmt. Außer Gerrans haben bisher nur Stuart O'Grady (1999 und 2001) sowie André Greipel (2008 und 2010) mehr als einen Gesamtsieg bei der australischen Rundfahrt vorzuweisen.

-> Zum Resultat und allen Endständen

Mit dem Ende der Tour Down Under ist der australische Radsport-Sommer noch nicht ganz vorbei, am Sonntag in genau einer Woche findet die zweite Austragung des in die Kategorie 1.HC aufgewerteten Cadel Evans Great Ocean Road Race statt. Orica-GreenEdge wird auch dort mit seinen beiden zweifachen TDU-Etappensiegern Caleb Ewan und Simon Gerrans antreten.





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