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Fabian Cancellaras Abschiedssaison beginnt auf Mallorca mit einem Sieg in bester „Spartacus“-Manier
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30.01.2016

Fabian Cancellaras Abschiedssaison beginnt auf Mallorca mit einem Sieg in bester „Spartacus“-Manier

Info: Trofeo Serra de Tramuntana 2016 (1.1)
Autor: Felix Griep (Werfel)



Deià, 30.01.2016 – Ende der Saison 2016 wird Fabian Cancellara seine aktive Karriere beenden, das hatte der beste Schweizer Radprofi der letzten Dekade vorigen November verkündet. Mit den Worten "Ich bin jetzt bereit für etwas anderes. Radsport ist nicht mein ganzes Leben, sondern nur ein Teil meines Lebens." hatte er diesen Schritt begründet. Dass der angekündigte Rückzug wirklich vorrangig private und keine Leistungsgründe hat, bewies der 34-Jährige heute bei der Trofeo Serra de Tramuntana, wo er sich auf schwerer Strecke gegen viele andere Ausreißer durchsetzte und am Ende als Solist eine vom Team Sky angetriebene größere Verfolgergruppe nicht mehr an sich herankommen ließ.

Siege bei der Trofeo Serra de Tramuntana als gutes Omen
Die Trofeo Serra de Tramuntana – benannt nach dem Gebirgszug im Nordwesten der Insel – war wieder einmal die schwerste Prüfung im Rahmen der Mallorca Challenge, bei der in den vergangenen beiden Jahren namhafte Fahrer mit Solosiegen herausragende Saisons begonnen hatten. 2015 fuhr Alejandro Valverde bei diesem Rennen alles in Grund und Boden, gewann später unter anderem Flèche Wallonne, Lüttich-Bastogne-Lüttich und kam bei der Tour de France aufs Podium. 2014 markierte die Trofeo Serra de Tramuntana den Beginn des kometenhaften Aufstiegs von Michal Kwiatkowski, der sich am Ende jenes Jahres das Regenbogentrikot überstreifte. Auch heute durfte man angesichts eines Finales mit den Anstiegen Coll de sa Batalla (8,6 km à 5,9%), Coll de Puig Major (6,9 km à 4,1%) und Coll den Bleda (4,1 km à 6,3%) einen aufregenden Kampf und einen starken Fahrer als Sieger erwarten.

Gut besetzte große Gruppe bestimmt das Renngeschehen
Ähnlich wie am Tag zuvor bei der Trofeo Pollença-Andratx bildete sich auf den 143,9 Kilometern der Trofeo Serra de Tramuntana, die in Sóller begann und in Deià endete, eine große Fluchtgruppe heraus, die aber noch deutlich prominenter besetzt war. Angel Madrazo (Caja Rural), Stefan Denifl (IAM Cycling) oder Matti Breschel (Cannondale) waren noch „Leichtgewichte“ unter den Ausreißern, zu denen auch Tim Wellens (Lotto Soudal), David Lopez und Beñat Intxausti (beide Sky), Tour de San Luis-Gesamtsieger Dayer Quintana (Movistar) mit seinem Teamkollegen Ion Izagirre und Fabian Cancellara (Trek-Segafredo) gehörten. Als die schwersten Berge des Rennens überquert werden mussten, fuhr aber zunächst keiner der Genannten ins Rampenlicht, sondern Louis Vervaeke (Lotto Soudal). Der Belgier gewann sowohl die 41,3 Kilometer vor dem Ziel gelegene Bergwertung auf dem Coll de sa Batalla als auch jene 24,8 Kilometer vor Schluss auf dem Coll de Puig Major, in dessen Steigung die Spitzengruppe völlig auseinanderbrach. Nachdem Vervaeke zwischenzeitlich sogar alleine in Führung gelegen hatte, bildete sich um den Belgier anschließend wieder eine kleine Gruppe, in die auch der Weg von Cancellara führte.

Cancellaras Angriff in der Abfahrt bringt die Entscheidung
Dass nun die schwerste Kletterei hinter ihnen lag und auf den Puig Major eine fast 15 Kilometer lange Abfahrt folgte, spielte Cancellara und seinen Fähigkeiten in die Karten. Der Schweizer mit dem Spitznamen „Spartacus“ attackierte seine Begleiter und hatte am Ende des Downhills fast eine Minute Vorsprung herausgefahren. Auf den letzten zehn Kilometern kam zwar noch der keineswegs einfache Coll den Bleda, doch auch dieser konnte Cancellara nicht mehr stoppen und ließ sein Polster nur sehr langsam schmelzen. In der etwa 15 Fahrer umfassenden Verfolgergruppe, die sich hinter Cancellara herausbildete, machte das Team Sky bis zum Schluss mit Leopold König, Lars Petter Nordhaug und Michal Kwiatkowski Jagd auf Cancellara, kam aber nur noch bis auf 17 Sekunden an den Solosieger heran. Den Sprint um Platz zwei entschied genau wie 24 Stunden zuvor hinter Gianluca Brambilla Kwiatkowski für sich. Tiesj Benoot (Lotto Soudal), gestern auf Platz vier, wurde Dritter vor Etixx-Quick Step-Fahrer Brambilla und Alejandro Valverde (Movistar), der am Puig Major zwar auch offensiv in Erscheinung getreten war, aus dem Hauptfeld aber nicht zu den führenden Ausreißern hatte aufschließen können.

-> Zum Resultat

Am Sonntag wollen die Sprinter bei der Trofeo Playa de Palma zum Abschluss der Mallorca Challenge noch einmal um den Sieg kämpfen. Dafür müssen sie mit dem Coll de Sa Creu (6,7 km à 4,8%) lediglich einen Berg überstehen, wobei dieser nur 35,5 Kilometer vor dem Ziel manch schlechten Bergfahrer auch schon seine Chancen kosten könnte.





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