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Absprachen und Kompromisse im Dopingfall Alberto Contador: Kommt er mit drei Monaten Sperre davon?
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04.10.2010

Absprachen und Kompromisse im Dopingfall Alberto Contador: Kommt er mit drei Monaten Sperre davon?

Autor: Felix Griep (Werfel)



04.10.2010 - Als Alberto Contador vor vier Tagen erst durch eine Pressemitteilung und dann in einer Pressekonferenz bekanntmachte, dass bei einer Dopingkontrolle am ersten Ruhetag der Tour de France bei ihm Clenbuterol gefunden wurde, war die Radsportwelt geschockt. Nun scheint es, als könnte der Tour-Sieger mit einem blauen Auge davonkommen Die UCI, die Contador anfangs um Stillschweigen bat, strebt wohl eine nur dreimonatige Sperre an, während von anderen Seiten sogar Vorwürfe des Blutopdings laut werden. LiVE-Radsport.com versucht, die Neuigkeiten der letzten Tage zusammen zu fassen.


Vorheriger Bericht: Contador positiv auf Clenbuterol!
Verunreinigtes Lebensmittel oder Dopingskandal?


Nur drei Monate Sperre für Contador?
Berichten der spanischen Zeitung "El País" zufolge soll der Radsport-Weltverband UCI, der offenbar Contadors Erklärung, das Asthma-Mittel Clenbuterol wäre über verunreinigtes Fleisch in seinen Körper gelangt, akzeptiert, eine milde Strafe anstreben. Die Menge des Mittels sei vierzig Mal kleiner als das, was ein normales Dopinglabor zum Nachweis benötige (50 Picogramm, der billionste Teil eines Gramms, pro Milliliter). Nur die wenigsten Labore der Welt könnten in Contadors Probe überhaupt fündig werden, weshalb der Spanier auch dafür plädiert, wie bei anderen Substanzen eine Grenzschwelle einzuführen und nicht die bloße Präsenz des Mittels zu bestrafen. "Es wird keinen Fall Contador geben. In einigen Tagen legen wir die Angelegenheit zu den Akten." Zitierte "El País" UCI-Präsident Pat McQuaid. Angeblich soll es eine nur dreimonatige Sperre geben, beginnend am 24. August, als die UCI Contador über die positive Probe unterrichtete. Damit wäre er schon Ende November wieder rehabilitiert und hätte - abgesehen natürlich vom zerstörten Image - keinen Schaden davongetragen. Die UCI müsste dies aber noch vor der Welt-Anti-Doping-Agentur WADA verteidigen können, die für den Fall von gefundenem Clenbuterol die standesgemäße Zwei-Jahres-Sperre vorsieht.

UCI bat um Stillschweigen, Blutdoping-Vorwürfe kommen auf
Die ungewöhnliche Vorgehensweise, dass die UCI den Fall nicht sofort und auch nicht nach der positiven B-Probe öffentlich machte, erklärte Contador dem dänischen Fernsehsender TV 2 gegenüber so: "Die UCI bat mich, niemandem etwas zu sagen. Es schien alles in Ordnung, und ich bin davon ausgegangen, dass der Fall intern geregelt wird. Wegen der vereinbarten Vertraulichkeit hatte ich auch Bjarne Riis nicht informiert." Riis, Chef des Rennstalls Saxo-Bank-Sungard, zu dem Contador 2011 von Astana aus wechselt, hatte sich enttäuscht und verwundert gezeigt, dass er über die Geschehnisse um den Star seines Teams nicht in Kenntnis gesetzt wurde. Contador ließ durch seinen Pressesprecher die Bombe platzen, als eine Veröffentlichung durch Recherchen des deutschen Fernsehsenders ARD drohte. Derweil gibt es eine andere Theorie, welche auch durch die französische Zeitschrift "L'Equipe" propagiert wurde, dass der Fund des Clenbuterol von einer Blutkonserve hervorgerufen worden sein könnte. Spuren eines Plastik-Additivs, wie es in der Hülle von Blutkonserven vorkommt, sollen in Contadors Urin aufgefallen sein. So würde es sich um Eigenblutdoping handeln. Contador wies diese Vorwürfe umgehend von sich und hofft nun darauf, dass die UCI Gnade (vor Recht?) walten lässt und er 2011 seinen vierten Gesamtsieg bei der Tour de France anstreben kann.





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