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Nibali nach zweitem Sieg am Green Mountain mit besten Aussichten auf ersten Tour of Oman-Gesamtsieg
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19.02.2016

Nibali nach zweitem Sieg am Green Mountain mit besten Aussichten auf ersten Tour of Oman-Gesamtsieg

Info: Tour of Oman 2016 (2.HC)
Autor: Felix Griep (Werfel)



Jabal Al Akhdhar, 19.02.2016 – Zum sechsten Mal führte heute die Königsetappe der Tour of Oman auf den Green Mountain und zum ersten Mal siegte dort ein Fahrer, für den es keine Premiere war. Vincenzo Nibali wiederholte seinen Sieg aus dem Jahr 2012, als er in der Gesamtwertung jedoch um eine Sekunde von Peter Velits geschlagen wurde. Diesmal sieht es für den Italiener besser aus in Sachen Rundfahrtsieg, denn seinen hartnäckigsten Widersacher, den Franzosen Romain Bardet, konnte er bereits um 15 Sekunden distanzieren. Edvald Boasson Hagen rutschte nach einer guten Leistung nur auf den sechste Gesamtrang ab und Überraschungsmann Brendan Candy übernahm das Trikot des besten Nachwuchsfahrers.

Königsetappe führt noch weiter den Green Mountain hinauf
Auf der längsten Etappe gab es die größte Ausreißergruppe der diesjährigen Tour of Oman. Nachdem zu Beginn des 4. Teilstücks ein Fluchtversuch von Kenny Dehaes (Wanty-Groupe Gobert), der bisher bei dieser Rundfahrt zu jeder Gruppe gehört hatte, gescheitert war, setzten sich zehn andere Fahrer vom Peloton ab, darunter Dehaes' Teamkollegen Simone Antonini und Robin Stenuit. Der Deutsche Christoph Pfingsten (Bora-Argon 18) war einmal mehr dabei und außerdem Davide Cimolai (Lampre-Merida), Daniel Oss (BMC Racing), Iljo Keisse (Etixx-Quick Step), Berden De Vries (Roompot-Oranje Peloton), Stijn Steels (Topsport Vlaanderen-Baloise), Bradley White (UnitedHealthcare) und Michael Reihs (Stölting Service Group). Ihr Vorsprung pendelte sich bald im Bereich der 4-Minuten-Marke ein und blieb sehr lang auf diesem Niveau. Zum Gewinnen reichte dieses Polster aber längst nicht aus, denn nach angenehm einfachen 170 Kilometer folgten zum Ende der Etappe noch 7 weitere, die bei fast durchgängig zweistelligen Steigungsprozenten den Green Mountain hinaufführten. Der Berg, an dem seit der zweiten Austragung der Tour of Oman ihre Königsetappe endet, war diesmal sogar schwerer als je zuvor, denn bisher hatte man das Ziel stets schon nach nur 5,7 Kilometer Kletterei erreicht.

Nibali kontert Bardets Attacke und hängt ihn am Ende noch ab
Zu Beginn der Schlusssteigung wies die Spitzengruppe schon nur noch 40 Sekunden auf und die Ausreißer spielten letztlich überhaupt keine Rolle in der Entscheidung um den Tagessieg. Diesen versuchte Eduardo Sepulveda (Fortuneo-Vital Concept) „mit der Brechstange“ zu erringen, attackierte früh am Berg. Der Argentinier, im Januar Bergankunfts-Sieger und Gesamtzweiter der Tour de San Luis, in Oman aber im Pech, als er durch einen Sturz in der finalen Abfahrt der 1. Etappe mehr als eine halbe Minute auf die Favoriten einbüßte, führte das Rennen eine Weile an, konnte sich aber nie weit von der Hauptgruppe absetzen, in welcher Astana den Ton angab. Nachdem Sepulvedas Solo beendet war, attackierte rund drei Kilometer vor Schluss Romain Bardet (AG2R La Mondiale). Der Franzose wurde nur von einem Fahrer wieder eingeholt, aber dem war er am Ende unterlegen. Vincenzo Nibali (Astana) sprintete ihm auf den letzten paar hundert Metern des Anstiegs davon und nahm dem platten Konkurrenten bei 13%-iger Steigung sogar noch neun Sekunden ab. Es fehlte gar nicht viel und Jakob Fuglsang hätte sogar für einen Astana-Doppelsieg gesorgt. Zwölf Sekunden hinter seinem Chef Nibali kam Fuglsang ins Ziel, 18 Sekunden vergingen bis zur Ankunft von Tom Dumoulin (Giant-Alpecin). Nach dem Viertplatzierten klaffte ein deutlich größeres Loch, erst nach 38 Sekunden finishte Rui Costa (Lampre-Merida).

Konrad verliert Weißes Trikot an Überraschungsmann Canty
Richie Porte (BMC Racing) und Daniel Martin (Etixx-Quick Step), die man im Vorfeld der Rundfahrt als Mitfavoriten erwartet hatte, waren wie schon mehrfach in den vergangenen Tagen nicht konkurrenzfähig, kamen nur als 24. und 27. ins Ziel. Viel besser als diese beiden war bspw. Edvald Boasson Hagen (Dimension Data), der gemeinsam mit Sepulveda 1:10 Minute hinter dem Sieger als Zehnter finishte. Für die Verteidigung des Roten Trikots war das jedoch nicht ausreichend, der Norweger rutschte in der Gesamtwertung auf Rang sechs ab. Nibali hat nun beste Chancen auf den Rundfahrtsieg, führt er doch inklusive Bonfikationen schon 15 Sekunden vor Bardet und 40 vor Dumoulin. Zu seinem Helfer Fuglsang beträgt der Abstand 24 Sekunden. Ein 15. Etappenplatz genügte dem Österreicher Patrick Konrad (Bora-Argon 18) nicht, um das Weiße Trikot zu verteidigen. Zum neuen Führenden der Nachwuchswertung wurde der noch relativ unbekannte Australier Brendan Canty (Drapac), der zehn Sekunden Vorsprung gegenüber Merhawi Kudus (Dimension Data) aufweist. Ein vierter Platz bei der kleinen Bergankunft auf dem Arthurs Seat bei der Herald Sun Tour und ein Zeitfahrsieg bei der Tour de Beauce, beides im Jahr 2015, waren bislang die größten Erfolge des 24-Jährigen.

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Die 119,5 Kilometer kurze 5. Etappe könnte morgen noch einmal Angriffe auf Nibali ermöglichen, denn 43,0, 28,5 und 13,5 Kilometer vor dem Ziel geht es über den Anstieg Climb of Bousher al Amerat. Der ist zwar nicht annähernd so hart wie der Green Mountain, aber mindestens genauso schwer wie jener Anstieg, der im Finale der 1. Etappe das Feld in viele Gruppen zerlegt hatte.





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