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Rowe erwirkt frühe Vorentscheidung beim Omloop Het Nieuwsblad – Van Avermaet siegt vor Sagan
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27.02.2016

Rowe erwirkt frühe Vorentscheidung beim Omloop Het Nieuwsblad – Van Avermaet siegt vor Sagan

Info: Omloop Het Nieuwsblad Elite 2016 (1.HC)
LiVE-Ticker zum Nachlesen: Flash | Text
Autor: Felix Griep (Werfel)



Gent, 27.02.2016 – Ein Angriff von Luke Rowe fast 60 Kilometer vor dem Ziel hat die Vorentscheidung beim ersten belgischen Frühjahrsklassiker gebracht. Dem Briten setzten am Taaienberg drei weitere Angreifer nach, mit denen er letztlich den Sieg unter sich ausmachte, weil das Hauptfeld um das geschlagene Team Etixx-Quick Step die einmal entstandene Lücke nicht mehr zu schließen vermochte. Glorreicher Sieger wurde am Ende Greg Van Avermaet, der den Zielspurt der Spitzengruppe vor Weltmeister Peter Sagan, Tiesj Benoot und Rowe für sich entschied. Stark auch die Leistung von Alexis Gougeard, der als ursprünglicher Ausreißer den ganzen Tag an der Spitze des Rennens fuhr und Fünfter wurde.


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Etixx-Quick Step wird am Taaienberg geschlagen
Es war kein schlechter Tag, auf den der erste Frühjahrsklassiker fiel, die Temperaturen waren nicht zu niedrig und Niederschlag hatte man nicht befürchten müssen. So wurden es zumindest gemessen an den äußern Bedingungen angenehme 200,8 Kilometer, die zwischen dem Start und dem Ziel des Omloop Het Nieuwsblad in Gent absolviert werden mussten. Dreizehn Hellingen, zwei mehr als noch im Vorjahr, und zehn Kopfsteinpflaster-Abschnitte sorgten dann aber doch für einen hohen Schwierigkeitsgrad dieser Prüfung. Der Ernst dieses Rennens begann wie so oft am Taaienberg, der diesmal Helling Nummer neun war, aber wie gehabt knapp 60 Kilometer vom Ziel entfernt. An dieser 530 Meter langen, bis zu 15,8% steile Steigung erlebte man in der Vergangenheit oftmals Angriffe von Tom Boonen, doch diesmal blieben der Belgier sowie sein ganzes Team Etixx-Quick Step an diesem so wichtigen Streckenpunkt völlig unsichtbar. Es war der Brite Luke Rowe (Sky), der dort mit gewaltigem Schwung attackierte, und Greg Van Avermaet (BMC Racing), der dessen Beschleunigung als Einziger kopieren konnte. Tiesj Benoot (Lotto Soudal) schaffte kurz nach der Kuppe des Berges den Anschluss und auch Peter Sagan (Tinkoff), der auf der Verfolgung seinen anfänglichen Begleiter Daniel Oss (BMC Racing) abschüttelte, kam noch an Rowe und Van Avermaet heran.

Gougeard und Reus die letzten von zwölf Ausreißern
Rowe, Van Avermaet, Benoot und Sagan – vier starke Fahrer, die bei einer Sprintankunft gegen Leute wie Boonen oder Alexander Kristoff (Katusha) wohl eher geringere Chancen gehabt hätten. Doch diese Konstellation war für sie nun ein nahezu perfektes Szenario, weshalb die Zusammenarbeit in diesem Quartett auch hervorragend funktionierte und ihr Vorsprung zum Hauptfeld nur zehn Kilometer nach dem Taaienberg schon 45 Sekunden betrug. Der Angriff dieser vier Fahrer vermischte sich schnell mit einer zerfallenden Ausreißergruppe, welche das Rennen seit kurz nach dem Start angeführt hatte: Stef Van Zummeren, Brecht Dhaene und Kai Reus, ein Trio von Vérandas Willems, und neun weitere Fahrer hatten sich in der Anfangsphase fast sechs Minuten abgesetzt. Einzig Hugo Hofstetter (Cofidis) war schon vor dem Taaienberg wieder zurückgefallen. Zakkari Dempster (Bora-Argon 18), Benoît Jarrier (Fortuneo-Vital Concept), Kristian House (ONE Pro Cycling), Brian Van Goethem (Roompot-Oranje Peloton), Maxime Farazijn (Topsport Vlaanderen-Baloise), Kevin Van Melsen (Wanty-Groupe Gobert) und Van Zummeren wurden nicht lange nach deren Entstehung von der Rowe-Gruppe überholt. Julien Morice (Direct Energie) und Dhaene wurden nach Helling Nummer elf, dem Wolvenberg kassiert, wo sie von Alexis Gougeard (AG2R La Mondiale) und Reus abgeschüttelt worden waren. Natürlich war es nur eine Frage der Zeit bis auch diese beiden eingeholt wurden.

Das Feld kommt doch noch einmal gefährlich nahe heran
42 Kilometer vor dem Ziel kamen Rowe, Van Avermaet, Benoot und Sagan an die Spitze des Rennens, Gougeard und Reus hängten sich bei ihnen an und das Feld lag nun sogar schon eine Minute zurück. Etixx-Quick Step bemühte sich, diesen Abstand wieder zu verkleinern, ging dabei so energisch zur Sache, dass Tony Martin bei der Ausfahrt aus einem Kopfsteinpflaster-Sektor sogar zu Fall kam. Aber auch als ihnen Trek-Segafredo Unterstützung bot, änderte sich nichts an der Situation, was diese Mannschaft nach der 32 Kilometer vor dem Ziel gelegenen letzten Helling dazu verleitete, ihr Glück mit weiteren Angriffen zu versuchen. Edward Theuns, dem Tosh Van der Sande (Lotto Soudal) folgte, war damit nicht erfolgreich. Jasper Stuyven konnte dagegen rund 15 Sekunden Vorsprung herausfahren, doch ein Sturz beendete seine Jagd auf die Führenden. Die waren da schon nur noch zu fünft, nachdem Reus von einem Defekt heimgesucht worden war. Gougeard, der Vuelta-Etappensieger von 2015, blieb bis zum Schluss dabei. Für die Tempoarbeit vorne sorgten aber natürlich vornehmlich Rowe, Van Avermaet, Benoot und Sagan, deren Flucht zehn Kilometer vor dem Ziel bei weiterhin einer Minute Vorsprung immer noch hervorragend verlief, fünf Kilometer vor dem Ende bei dann nur noch 36 Sekunden aber doch noch schiefzugehen drohte.

Van Avermaet gewinnt seinen ersten belgischen Frühjahrsklassiker
Mit jeder weiteren Kilometermarke kam das Feld noch näher heran: 29 Sekunden bei vier Kilometern, 25 bei drei, 20 bei zwei, doch dann stockte die Aufholjagd und an der Flamme Rouge waren es noch 18 Sekunden. Die 30 Mann, die sich noch auf der Verfolgung befanden, waren im Ziel letztlich um nur neun Sekunden geschlagen. Jens Debusschere (Lotto Soudal) sprintete vor Adrien Petit (Direct Energie) auf den sechsten Platz. Boonen wurde als Elfter bester Etixx-Fahrer und der ob seiner schon fünf Saisonsiege im Vorfeld als einer der Topfavoriten gehandelte Kristoff kam erst über neun Minuten später an. Zu dieser Zeit war Van Avermaet – der in seiner Karriere schon Klassiker (Paris-Tours) und belgische Rennen (Primus Classic und Grand Prix de Wallonie), aber bisher noch keinen belgischen Frühjahrsklassiker gewonnen hatte – schon längst bei der Siegerehrung gefeiert worden, denn der Belgier hatte sich im Sprint der Spitzengruppe durchsetzen können. Weltmeister Sagan war bei der leicht ansteigenden Ankunft sein härtester Widersacher, aber der Slowake kam nach Van Avermaets Antritt nicht mehr aus dessen Windschatten heraus, wurde vor Benoot und Rowe Zweiter. Gougeard, der einzige „Überlebende“ des einstigen Ausreißerdutzends und so etwas wie der heimliche Held des Tages, rollte als Fünfter ins Ziel.

-> Zum Resultat

Das belgische Klassiker-Wochenende wird am Sonntag mit dem Rennen Kuurne-Brüssel-Kuurne fortgesetzt, das zwar elf Hellingen aufweist, aber auf den letzten 50 Kilometern komplett flach verläuft und daher den Sprintern bessere Chancen gibt.





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