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Cofis Cycling Cosmos (34) – Winter im Frühling
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13.03.2016

Cofis Cycling Cosmos (34) – Winter im Frühling

Autor: Christine Kroth (Cofitine)



13.03.16

Es gibt Dinge, die richten sich nicht nach dem Menschen und schon gar nicht nach dem Rennkalender des Radsports. Die große Unbekannte im Radsport ist und bleibt das Wetter. Und so machen „Väterchen Frost“ und „Frau Holle“ den Veranstaltern und den Radprofis in diesem Jahr im März das Leben mal wieder ein wenig schwer.


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Ein Blick auf den Kalender besagt eindeutig – es ist Frühling! Meteorologischer Frühling zumindest, und das schon seit Anfang März.
Doch ein Blick in dieser Woche auf die Strecken der ersten großen Rennen des Frühjahrs versetzt einen zwei Wochen vor Ostern doch eher in die Zeit kurz nach Weihnachten.
Bereits letzten Samstag, einen Tag vor dem Start des Rennens Paris-Nizza, hatten etliche Profis Fotos in den sozialen Netzwerken veröffentlicht, die den Blick aus dem Hotelzimmer auf eine verschneite Landschaft zeigten.
Das Rennen zur Sonne sollte es am Ende zwar doch noch werden und an diesem Wochenende zeigt sich Nizza von seiner schönsten Bilderbuchseite. Doch am vergangenen Mittwoch hatte man die 3. Etappe wegen starken Schneefalls abbrechen müssen.
Nun trifft es Tirreno-Adriatico. Bereits gestern hatte man die heutige Etappe abgesagt. Die Wetterprognosen waren einfach zu schlecht. Bei einer Schneefallgrenze von 700 Metern eine Überquerung des Apennin nahezu unmöglich. Ausweichstrecken gibt es nicht. Wenn man von der einen zur anderen Küste gelangen will, muss man nun mal über diesen Gebirgszug drüber.
Für viele Profis, die sich in der Gesamtwertung Hoffnungen machen und nicht die besten Zeitfahrer sind, ergibt das natürlich keine so glückliche Ausgangssituation, da damit die einzig wirklich schwere Bergetappe weggefallen ist.
Am morgigen Montag eine Bergankunft ins Programm zu nehmen, wie von Alexandre Vinokurov, Sportlicher Leiter bei Astana, vorgeschlagen wurde, ist natürlich illusorisch und organisatorisch nahezu unmöglich.
Ich halte die frühzeitige Absage der heutigen Etappe für eine richtige Entscheidung. Sie dient dem Schutz der Fahrer und deren Gesundheit. Alle anderen Ansprüche müssen da zurückstehen.
Radsport ist ein Freiluftsport und abhängig vom Wetter. Schneefall ist zu dieser Jahreszeit ein unkalkulierbares Risiko, auf das sich Veranstalter von Rennen einlassen müssen. Immer wieder zieht sich der Winter bis in den März oder April. Dabei ist es in diesem Jahr auch nicht unwahrscheinlich, dass auch Rennen wie die Tour de Romandie Ende April oder gar der Giro im Mai noch von Schneefall und winterlichen Straßenverhältnissen betroffen sein könnten.

Seit diesem Jahr gibt es das „Extreme Weather Protocol“ der UCI. Bei schlechter Wettervorhersage wird ein Komitee gebildet, das entscheidet ob ein Rennen gestartet werden kann, ob es verkürzt oder abgebrochen werden muss. Diesem Komitee gehören ein Vertreter der Fahrergewerkschaft CPA, ein Vertreter der Teamvereinigung AIGCP, der Rennarzt, der Sicherheitsverantwortliche des Rennens, der Renndirektor und der Vorsitzende der anwesenden UCI-Kommissäre an.
Sicher ist dies eine wichtige Neuerung, um den Radsport sicherer zu machen und zweifellos im Sinne der Profis und aller, die fairen Radsport sehen wollen. Einzig eines ändern können sie nicht – das Wetter! Und das ist, wie ich finde, doch auch irgendwie beruhigend!

A bientôt





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