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Armitstead holt sich mit einem Sieg bei der Trofeo Binda die WWT-Führung zurück
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20.03.2016

Armitstead holt sich mit einem Sieg bei der Trofeo Binda die WWT-Führung zurück

Info: Frauen: TROFEO ALFREDO BINDA - COMUNE DI CITTIGLIO 2016 (1.WWT)
Autor: Heike Oberfeuchtner (H.O.)



Cittiglio, 20.03.2016 - Elizabeth Armitstead (Boels-Dolmans) hat, ebenso wie im letzten Jahr, die Trofeo Alfredo Binda in Cittiglio gewonnen und dabei nicht nur ihren dritten Saisonsieg eingefahren, sondern sich auch die Führung in der UCI Women's WorldTour zurückgeholt. Die amtierende Weltmeisterin fuhr drei Kilometer vor dem Ziel an Jolanda Neff (Servetto-Footon), die allein in Führung gegangen war, heran und bezwang die Schweizer Mountainbike-Spezialistin mit Leichtigkeit im Schlusssprint. Neff wurde noch von der Verfolgergruppe überrannt und belegte hinter Armitsteads Teamkollegin Megan Guarnier Platz drei. Die vorherige WWT-Leaderin Anna van der Breggen (Rabo-Liv) wurde Sechste.

Das erste (kalendarische) Frühlingswochenende ist in radsportlicher Hinsicht ein italienisches: Gestern Mailand-Sanremo für die Männer, heute die Trofeo Alfredo Binda für die Frauen, ein zwar nicht ganz so altes, aber auch sehr prestigeträchtiges Rennen, das seit 2008 ein Teil des Welcups war und jetzt zur neuen UCI Women's WorldTour gehört. Nachdem die Strade Bianche weitgehend unter Ausschluss der Öffentlichkeit abliefen und die Ronde van Drenthe vom niederländischen Fernsehen vorbildlich mit Livestream begleitet worden war, versuchten es die Veranstalter diesmal mit einer Zwischenlösung: Eine fest installierte Kamera im Zielbereich in Cittiglio zeigte die Fahrerinnen bei den Passagen, also zuerst nach ca. 14 Kilometern und dann noch fünfmal (die eigentliche Zielankunft eingerechnet) im Abstand von 17,8 Kilometern. Dazwischen gab es hauptsächlich Interviews - die bis auf das mit UCI-Präsident Brian Cookson auf italienisch geführt wurden -, einen Rückblick auf das Juniorinnenrennen (s.u.) und später aufgezeichnete Bilder aus vorhergegangen Phasen des WWT-Rennens. Der Moderator war um seinen Job nicht zu beneiden - alles wirkte recht improvisiert und chaotisch, aber doch ehrlich bemüht.

Shelley Olds nach Sturz ins Krankenhaus
Gleich nach dem Start in Gavirate gingen die ersten frühen, aber vergeblichen Attacken von der Italienerin Marta Bastianelli und der Schwedin Emilia Fahlin (beide Alé Cipollini) aus. Simona Frapporti (Hitec Products) gewann den ersten Zwischensprint nach 20 Kilometern, Thalita de Jong (Rabo-Liv) den zweiten nach 27,2 Kilometern. Das Team der Radcross-Weltmeisterin, das die Gesamtführende Anna van der Breggen in seinen Reihen hatte, machte am Orino-Anstieg erstmals Druck und sorgte für eine vorübergehende Spaltung des Pelotons. Von dieser Situation profitierten die US-Amerikanerin Carmen Small (Cervelo-Bigla) und die Belgierin Ann-Sophie Duyck (Topsport Vlaanderen), die sich sogar etwas länger vor dem Feld halten konnten. Bei der nächsten Zielpassage hatten sie 1:12 Minuten Vorsprung, aber bereits auf der folgenden Runde wurde zunächst Duyck, dann Small wieder eingeholt. Nachdem es zuvor schon die Deutsche Trixi Worrack (Canyon) erwischt hatte, sorgten die engen, gewundenen Straßen hinter Cittiglio nun erneut für einen Sturz: Van der Breggen und Megan Guarnier waren involviert, kamen aber glimpflich davon, im Gegensatz zu Shelley Olds (Cylance), die ins Krankenhaus musste.

Neff mit Überraschungsangriff
Geschlossen kam das Feld, angeführt von der niederländischen Meisterin Lucinda Brand (Rabo-Liv), zur vorletzten Zielpassage. Es dauerte jetzt jedoch nicht mehr lange, bis sich die vorentscheidende Gruppe abspaltete. Weltmeisterin Elizabeth Armitstead, ihre Teamkollegin Guarnier, Emma Johansson (Wiggle High5), Van der Breggen, Katarzyna Niewiadoma (Rabo-Liv), Alena Amialiusik (Canyon-SRAM), Annemiek Van Vleuten (Orica-AIS) - sieben der stärksten Straßenradsportlerinen unserer Tage - sowie die Mountainbike-Europameisterin Jolanda Neff wurden mit 30 Sekunden Vorsprung gemeldet. Bis zur letzten Durchfahrt in Cittiglio bauten sie diesen sogar auf eine Minute aus. Am Fuße des Orino-Anstiegs lancierte Neff eine Attacke. Sie kam oben alleine an und war angesichts von 40 Sekunden Vorsprung auf dem besten Weg, ihren größten Erfolg abseits vom Cross Country einzufahren.

Armitstead nun wieder 60 Punkte vor Van der Breggen
Doch sie hatte die Rechnung ohne Elizabeth Armitstead gemacht. Die 27-Jährige Britin setzte sich 5 Kilometer vor dem Ziel aus der Verfolgergruppe ab und stellte an der 3000-Meter-Marke den Kontakt zu Neff her. Mit marginalem Vorsprung auf ihre ehemaligen Begleiterinnen erreichten sie die Zielgerade, wo die Schweizerin nicht einmal den Versuch unternahm, der Weltmeisterin als Sprinterin Paroli zu bieten. Stattdessen drehte sie sich um und blickte den fünf Verfolgerinnen entgegen, von denen Megan Guarnier sich als Stärkste erwies. Die US-Meisterin sorgte für einen Boels-Dolmans-Doppelsieg, während Neff vor Johansson, Amialiusik, Van der Breggen, Niewiadoma und der zurückgefallenen Van Vleuten immerhin noch Dritte wurde.

War sie bei der Ronde van Drenthe krankheitsbedingt nicht konkurrenzfähig gewesen, so zeigte Armitstead sich heute wieder von ihrer kannibalistischen Seite und holte sich mit dem Tagessieg auch das Trikot der WWT-Führenden zurück. Sie hat jetzt 240 Punkte auf dem Konto, 60 mehr als Vizeweltmeisterin Van der Breggen. Zu sehen bekommmen wir das Jersey beim nächsten WWT-Rennen - Gent-Wevelgem am 27. März - dann freilich wieder nicht, da Armitstead im Regenbogentrikot unterwegs sein wird.

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Die kleine Trofeo Binda
Dem Elite-Rennen vorausgegangen war die Piccolo Trofeo Alfredo Binda, auch Trofeo Da Moreno genannt, die den Auftakt zum neuen UCI Nationencup der Juniorinnen darstellte. Es siegte die Französin Clara Copponi im Sprint vor der Norwegerin Susanne Andersen und der Italienerin Letizia Paternoster, nachdem man die unglückliche Ausreißerin Lisa Morzenti wenige Meter vor dem Ziel gestellt hatte.

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