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Debusschere gewinnt Dwars door Vlaanderen – knappe Niederlagen für Coquard und Van Avermaet
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23.03.2016

Debusschere gewinnt Dwars door Vlaanderen – knappe Niederlagen für Coquard und Van Avermaet

Info: Dwars door Vlaanderen / A travers la Flandre 2016 (1.HC)
Autor: Felix Griep (Werfel)



Waregem, 23.03.2016 – Dwars door Vlaanderen eröffnete am heutigen Mittwoch die Hauptsaison der Kopfsteinpflaster-Rennen und gab einen guten Vorgeschmack auf die bevorstehenden WorldTour-Klassiker. Aber trotz vieler Angriffe und sich in den letzten zwei Rennstunden ständig veränderten Gruppenkonstellationen kam es schlussendlich zu einem Sprint, nachdem mit Greg Van Avermaet der letzte Angreifer nur 200 Meter vor der Ziellinie eingeholt worden war. Im Sprint bejubelte Bryan Coquard zu früh seinen vermeintlichen Sieg, denn Jens Debusschere schlug ihn doch noch um wenige Zentimeter.


Die Kopfsteinpflaster-Wochen:
Übersicht der Strecken von Dwars door Vlaanderen bis Paris-Roubaix


Sichere Austragung einen Tag nach den Attentaten von Brüssel
22 Teams und 161 Fahrer, die es trotz vieler ausgefallener Flüge rechtzeitig zum Start nach Roeselare geschafft hatten, traten zur 71. Austragung des Klassikers Dwars door Vlaanderen an, nachdem wegen der Bombenanschläge in Brüssel vom Vortag eine Absage im Raum gestanden hatte und einige Fahrer nicht anreisen konnten. Das 199,7 Kilometer lange Rennen konnte erfreulicherweise ohne Zwischenfälle stattfinden und wurde zu einem leckeren Appetitanreger für die in Kürze folgenden noch größeren Klassiker. Die frühe Fluchtgruppe umfasste neben Alexis Gougeard (AG2R La Mondiale), der mit einer solchen Fünfter beim Omloop Het Nieuwsblad geworden war, Jesper Asselman (Roompot-Oranje Peloton), Igor Boev (Gazprom-RusVelo) und Kevin Van Melsen (Wanty-Groupe Gobert) auch Fahrer der beiden teilnehmenden deutschen Teams, nämlich den Deutschen Phil Bauhaus (Bora-Argon 18) und den Luxemburger Alex Kirsch (Stölting). Das Sextett brachte es auf einen Maximalvorsprung von fast acht Minuten, doch schon 85 Kilometer vor dem Ende verlagerte sich der Fokus des Renngeschehens auf das Peloton. Auf dem Holleweg, einer von mehreren Kopfsteinpflaster-Straßen, attackierte der belgische Meister Preben Van Hecke (Topsport Vlaanderen). Wenig später setzten sich an Leberg und Berendries, den Nummern drei und vier von insgesamt zwölf Hellingen, schließlich weitere Fahrer vom Feld ab.

Angriffe führen zu teilweise schwer überschaubaren Rennsituationen
Mike Teunissen (LottoNL-Jumbo), Jonas Rickaert (Topsport Vlaanderne-Baloise) und Luke Durbridge (Orica-GreenEdge) waren die ersten Verfolger der Spitzengruppe und eine dritte Gruppe bildete sich nicht viel später. In dieser fuhren Dries Devenyns (IAM Cycling), Loïc Vliegen (BMC Racing), Nikolas Maes (Etixx-Quick Step), Amaury Capiot (Topsport Vlaanderen-Baloise), Scott Thwaites (Bora-Argon 18), Jens Keukeleire (Orica-GreenEdge), Giacomo Nizzolo (Trek-Segafredo) und der Vorjahressieger Jelle Wallays (Lotto Soudal). Während sich das Rennen Oude Kwaremont und Paterberg näherte, zwei Hellingen, die auch bei E3 Harelbeke und Flandern-Rundfahrt eine wichtige Rollen spielen werden, fusionierten die beiden Verfolgergruppen und die Zeitabstände sowohl nach vorne als auch nach hinten sanken. Am Oude Kwaremont, 34 Kilometer vor dem Ende, setzte sich Van Melsen alleine aus der Spitzengruppe ab, deren Rest bald darauf von den Verfolgern eingesammelt wurde. Am Paterberg, 30,5 Kilometer vor dem Ziel, machten neue Tempoverschärfungen von Fahrern wie Oscar Gatto (Tinkoff) und Tiesj Benoot (Lotto Soudal) die Rennsituation noch schwerer zu überblicken. Jener Benoot sorgte 20 Kilometer vor dem Ziel an der Helling Vossenhol mit einer Attacke aus der dort zu diesem Zeitpunkt noch zweiten Verfolgergruppe für eine neue Entwicklung, mit der die Endphase des Rennens eingeläutet wurde.

Van Avermaet attackiert neun Kilometer vor dem Ziel und schafft es fast
Nach Benoots Antritt am Vossenhol waren nur Vliegen, Maes, Nizzolo, Durbridge und Thwaites bei ihm geblieben. Diese sechs Fahrer holten dann auch gleich Van Melsen ein. Doch die Zusammenarbeit in dieser Gruppe funktionierte kaum, Durbridge attackierte einmal, Vliegen zweimal und letztlich wurden sie schon etwa zehn Kilometer zu früh wieder eingeholt. Es formierte sich nun wieder ein rund 40 Fahrer großes Feld, in dem viele gute Sprinter auf ihre Chance lauerten. Als Letzter stemmte sich denen Greg Van Avermaet (BMC Racing) entgegen, der kurz vor dem Nokereberg, der finalen Helling, angriff und in der Folge bis zu 17 Sekunden Vorsprung herausfuhr. Vor allem der unnachgiebigen Verfolgungsarbeit von Niki Terpstra (Etixx-Quick Step), der Dwars door Vlaanderen 2012 und 2014 selbst gewonnen hatte, sich heute aber als Helfer für Fernando Gaviria verdingte, war es zu verdanken, dass der Gesamtsieger von Tirreno-Adriatico nur 200 Meter vor der Ziellinie eingefangen wurde. Gaviria konnte dann jedoch den Sprint auf der Zielgeraden nicht kontrollieren und wurde nur Zehnter. Knapp vor der Ziellinie wähnte sich der Franzose Bryan Coquard (Direct Energie) schon als Sieger und wollte bereits die Arme hochreißen, doch der Belgier Jens Debusschere (Lotto Soudal) schlug ihn noch um wenige Zentimeter. Edward Theuns (Trek-Segafredo) und Filippo Pozzato (Southeast) folgten als Dritter und Vierter, danach die vormals als Ausreißer aktiven Keukeleire, Nizzolo, Gatto und Thwaites.

-> Zum Resultat

Nur ein Tag Pause, dann gibt es am Freitag mit E3 Harelbeke schon den nächsten Klassiker. Dort werden dann auch einige große Klassikerstars zum Starterfeld hinzustoßen, die das als Rennen der HC-Kategorie nicht ganz so bedeutende Dwars door Vlaanderen bewusst ausgelassen haben.





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