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Kwiatkowski schlägt Sagan bei E3 Harelbeke – Cancellara als Verfolger stark, Etixx zu viert chancenlos
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25.03.2016

Kwiatkowski schlägt Sagan bei E3 Harelbeke – Cancellara als Verfolger stark, Etixx zu viert chancenlos

Info: E3 HARELBEKE 2016
LiVE-Ticker zum Nachlesen: Flash | Text
Autor: Felix Griep (Werfel)



Harelbeke, 25.03.2016 – Es ist wie verhext mit Peter Sagan. Bei E3 Harelbeke spielte der Slowake wie an so vielen Rennen eine Hauptrolle, führte 30 Kilometer vor dem Ziel die Vorentscheidung herbei, doch am Ende wurde der amtierende Weltmeister wieder einmal nur Zweiter, diesmal hinter seinem Vorgänger Michal Kwiatkowski, der seinen ersten Sieg seit dem Amstel Gold Race 2015 feierte. Das Duo hatte sich an der vorletzten Helling aus einer 15-köpfigen Spitzengruppe abgesetzt und konnte selbst von einem Etixx-Quick Step-Quartett nicht aufgehalten werden. Der vierte Platz von Fabian Cancellara war insofern ein beachtliches Ergebnis, als dass der Schweizer nach einem Defekt zwischenzeitlich zwei Minuten hinter den anderen Favoriten zurückgelegen hatte.


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Mitfavorit Van Avermaet muss kurzfristig absagen
Der Tag des Rennens E3 Harelbeke, das seit 2012 der WorldTour-Serie angehört, begann mit einer schlechten Nachricht für das BMC Racing Team, denn Greg Van Avermaet musste seinen Start absagen. Der Gewinner des Omloop Het Nieuwsblad und Fast-Gewinner von Dwars door Vlaanderen war über Nacht krank geworden, aber auch ohne ihn startete ein mit zahlreichen Weltklasse-Klassikerfahrern gespicktes Feld auf die 206,4 Kilometer, die rund um Harelbeke über 15 Hellingen führten. Durch ein hohes Tempo in der Anfangphase (47er Schnitt in der ersten Rennstunde) zog es sich recht lange hin, bis eine Ausreißergruppe entstand. In dieser fanden sich Wouter Wippert (Cannondale), Jay Robert Thomson (Dimension Data), Bert De Backer (Giant-Alpecin), Antoine Demoité (Wanty-Groupe Gobert), Tony Hurel (Direct Energie), Sjoerd van Ginneken (Roompot-Oranje Peloton) sowie der Deutsche Nico Denz (AG2R La Mondiale) und der Schweizer Reto Hollenstein (IAM Cycling). Recht schnell gab es durch die Mannschaften Trek-Segafredo und Lotto Soudal eine Reaktion im Feld, so dass der Vorsprung der acht Ausreißer bei sechs Minuten ihr Maximum erreichte und nur noch eineinhalb Minuten betrug, als 80 Kilometer vor dem Ziel die erste heiße Phase des Rennens begann.

Vier Etixx-Fahrer in Zehnergruppe nach dem Taaienberg
Auf einer Strecke von nur 21 Kilometern standen mit Kortekeer, Taaienberg, Boigneberg, Eikenberg und Stationberg gleich fünf Hellingen bevor. Am Taaienberg, welcher den Fahrern auch von einigen anderen Rennen gut bekannt ist, feuerten Jürgen Roelandts und Tiesj Benoot (Lotto Soudal) den Startschuss zum Kampf der Favoriten ab. Auch Tom Boonen (Etixx-Quick Step) wirkte an der Offensive mit, welche die Bildung einer zehnköpfigen Gruppe zur Folge hatte. Roelandts und Benoot gehörten dazu und neben Boonen mit Zdenek Stybar, Niki Terpstra und Matteo Trentin gar noch drei weitere Etixx-Fahrer. Lars Boom (Astana), Daniel Oss (BMC Racing), Sep Vanmarcke (LottoNL-Jumbo) und Fabian Cancellara (Trek-Segafredo) hatten diese Selektion ebenfalls überstanden, während für andere Fahrer wie Peter Sagan (Tinkoff), Alexander Kristoff (Katusha) oder Michael Kwiatkowski (Sky) das Rennen an dieser Stelle schon verlieren zu gehen drohten. Vor dem Boigneberg schien dann auch Cancellara aus dem Kreis der Sieganwärter auszuscheiden. Nach einem Defekt verlor er rund zwei Minuten, weil es durch das in viele Gruppen zerfallene Feld so lange dauerte, bis ein Materialwagen den E3-Sieger von 2010, 2011 und 2013 erreichte. Doch der gab sich nicht auf und startete mit Hilfe einiger Teamkollegen die Verfolgung.

Cancellara nach 35 km Verfolgungsjagd wieder an der Spitze
Unmittelbar nach Cancellaras Defekt schloss die Gruppe mit dem Etixx-Quartett auf die Ausreißer auf und noch einige weitere Jäger stießen hinzu, so dass fast 30 Mann zusammen ein erstes Feld bildeten, in dem auch Sagan und Kwiatkowski wieder dabei waren. Cancellara schloss bald schon zum ersten Verfolgerfeld auf, in dem Kristoffs Katusha-Team Trek-Segafredo im Kampf gegen die Etixx-Armada, zu der nun auch Zugmaschine Tony Martin gehörte, unterstützte und gemeinsam der Rückstand auf 30 Sekunden reduziert werden konnte. Mit diesem Abstand ging es 42 Kilometer vor dem Ziel in den Paterberg, wo die Spitzengruppe deutlich schrumpfte und sich Cancellara aus dem Verfolgerfeld absetzte. Nur Stybar, der etwas später als der Schweizer ebenfalls einen Defekt erlitten hatte, konnte ihm folgen, leistete aber selbstverständlich keinerlei Hilfe. Und doch schaffte Cancellara es nach der Überqerung des Oude Kwaremont, an die Führenden heranzukommen. Von vorne hatte sich sein Teamkollege Jasper Stuyven zurückfallen lassen und geholfen, die letzten Sekunden des Lochs zuzufahren. 33 Kilometer vor dem Ende, nach 35 Kilometern Verfolgungsjagd, war Cancellara wieder im Spiel. 15 Mann waren jetzt insgesamt noch für die Entscheidung übrig, darunter mit Boonen, Stybar, Terpstra und Trentin immer noch vier von Etixx-Quick Step.

Sagan und Kwiatkowski mit weltmeisterlicher Flucht über 30 km
Die weiteren Mitglieder der elitären Hauptgruppe waren Jean-Pierre Drucker und Daniel Oss (beide BMC Racing), Kwiatkowski und Ian Stannard (beide Sky) sowie die Einzelvertreter ihrer Rennställe Sagan, Benoot, Boom, Vanmarcke und Dries Devenyns (IAM Cycling). Es war dann die Karnemelkbeekstraat, Helling Nummer 14 von 15, an der sich die Vorentscheidung ereignete, für welche die Weltmeister der letzten beiden Jahre verantwortlich zeichneten: Sagan, der zuvor schon auf dem Oude Kwaremont etwas versucht hatte, setzte sich mit Kwiatkowski ab. 30 Kilometer lagen noch vor ihnen. Sie vergrößerten ihren Vorsprung langsam aber sicher, auch über den letzten Kopfsteinpflaster-Abschnitt Varentstraat und die finale Helling Tiegemberg hinweg, nahmen stolze 39 Sekunden mit auf die letzten zehn Kilometer. Ab da kamen die Verfolger, bei denen Terpstra den Löwenanteil der Arbeit leistete, wieder näher heran, konnten ihre Niederlage aber nicht mehr abwenden. Der Zielsprint um den Sieg war eine klare Angelegenheit für Kwiatkowski, der 300 Meter vor dem Ende antrat und die Linie sogar noch vier Sekunden vor Sagan überquerte, der wieder einmal nur Zweiter wurde – wie in diesem Jahr u.a. schon bei Omloop Het Nieuwsblad und Tirreno-Adriatico. Elf Sekunden nach dem Sieger sprintete dessen Teamkollege Stannard vor Cancellara auf Platz drei. Die vier Etixx-Fahrer wurden Zwölfter, Dreizehnter, Vierzehnter und Fünfzehnter.

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Der nächste WorldTour-Klassiker lässt nicht lange auf sich warten, schon übermorgen am Ostersonntag findet Gent-Wevelgem statt.





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