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Kristoff bringt Westra und Lutsenko auf 1. Etappe der Driedaagse De Panne-Koksijde zur Verzweiflung
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29.03.2016

Kristoff bringt Westra und Lutsenko auf 1. Etappe der Driedaagse De Panne-Koksijde zur Verzweiflung

Info: Driedaagse De Panne-Koksijde 2016 (2.HC)
Autor: Felix Griep (Werfel)



Zottegem, 29.03.2016 – Bei den Klassikern am Osterwochenende hatte Alexander Kristoff keine Rolle gespielt, E3 Harelbeke beendete er im zweiten Verfolgerfeld mit fast sieben Minuten Rückstand und für Gent-Wevelgem musste er mit Fieber absagen. Doch zum Auftakt der Driedaagse De Panne-Koksijde, bei denen er im vorigen Jahr groß abgeräumt hatte zeigte er sich wieder in guter Form. Nachdem auf der 1. Etappe von anfangs 16 Ausreißern am Ende nur noch drei übriggeblieben waren, trieb Kristoffs Lustlosigkeit in Sachen Führungsarbeit seine beiden im Sprint letztlich chancenlosen Astana-Begleiter Alexey Lutsenko und Lieuwe Westra fast zur Weißglut. Der unglückliche Luke Rowe war bis zu einem Defekt auch Teil der Spitzengruppe, welcher Etixx-Quick Step ein weiteres Mal erfolglos nachjagte.

Insgesamt sieben Fahrer von BMC und Sky in der Spitzengruppe
Wind und Regen am Start, in der Ferne sogar Hagel – herzlich willkommen bei den Driedaagse De Panne-Koksijde. Es herrschte „Klassikerwetter“ zu Beginn der „Klassikeretappe“, denn das 1. Teilstück dieser belgischen Rundfahrt war wie gewohnt das schwerste mit diesmal elf Hellingen auf den 198,2 Kilometern von De Panne nach Zottegem. Die Bedingungen wurden zwar im Laufe des Rennens etwas angenehmer, machten aber die ersten eineinhalb Stunden zu einer Tortur, weil der Wind das Feld schon nach wenigen Kilometern zerfledderte und die Jagd der Zurückgefallenen in dieser Anfangsphase zu einem 52er Schnitt führte. Als das größere Verfolgerfeld die gut 40 Fahrer umfassende erste Staffel einholte, setzten sich vorne 16 Fahrer ab, die sich fortan als Spitzengruppe etablierten. Es handelte sich dabei jedoch nicht einfach nur um einen gewöhnlichen Ausreißversuch; für die Teams BMC Racing mit dem Quartett Tom Bohli, Taylor Phinney, Loïc Vliegen, Rick Zabel und Sky mit dem Trio Christian Knees, Luke Rowe, Danny van Poppel war es ein ernster Angriff auf den Tages- und vielleicht sogar Gesamtsieg. Keine große Überraschung, dass auch Alexander Kristoff (Katusha) dabei war, der im vorigen Jahr drei Etappen und die Gesamtwertung der Driedaagse gewonnen hatte.

Etixx-Quick Step bemüht sich im Feld vergeblich für Tony Martin
Kristoff hatte seinen Teamkollegen Michael Mørkøv bei sich, auch Alexey Lutsenko und Lieuwe Westra (Astana) sowie Luke Durbridge und Jens Keukeleire (Orica-GreenEdge) waren als Paare in der Gruppe, hinzu kamen Maciej Bodnar (Tinkoff), Mads Pedersen (Stölting) und Maxime Farazijn (Topsport Vlaanderen-Baloise). Allerdings fielen Bodnar und Phinney nach den ersten Hellingen schon wieder zurück, so dass noch 14 Fahrer verblieben. An denen bissen sich Etixx-Quick Step und Lotto Soudal, die von der Entstehung dieser Rennsituation offenbar überrumpelt worden waren, aber die Zähne aus. Vor allem die Etixx-Mannschaft, die schon bei den Klassikern der vorigen Woche ein ums andere Mal äußerst glücklos agiert hatte, erfuhr eine weitere schmerzende Niederlage, denn sie wollte Tony Martin unbedingt in einer Topposition bis zum Zeitfahren am Schlusstag bringen, damit er die Gesamtwertung gewinnen kann. Er hatte sogar an einem frühen ersten Zwischensprint zwei Sekunden Gutschrift geholt, was seine Ambitionen unterstrich. Selbst Sprinter Marcel Kittel musste Tempoarbeit für seinen deutschen Landsmann leisten, doch es nützte alles nichts. Nachdem der Rückstand von mehr als zwei Minuten auf eine reduziert war, stagnierte die Aufholjagd, weil vorne vor allem BMC und Sky dagegenhielten.

Westra verkleinert die Gruppe, Rowe hat Defekt an der Muur
An den Hellingen machte in der Gruppe meist Westra den stärksten Eindruck und unterstrich dies mit einer Tempoverschärfung an der neunten Steigung, Ten Bosse, 30 Kilometer vor dem Ziel. Nur Rowe und Kristoff hielten mit ihm Schritt. Westras Teamkollege Lutsenko zögerte erst noch, ob er den Sprung nach vorne wagen konnte, ohne weitere Gegner mitzubringen, hielt sich bergauf im Zaum und startete erst in der Abfahrt seinen Konter, der ihn rasch nach vorne brachte. Schnell wurde klar, dass für den Rest der Ausreißer das Rennen damit gelaufen war, denn ihr Rückstand lag bald schon bei mehr als einer halben Minute. Im Anstieg zur Mauer von Geraardsbergen – bei den Driedaagse steht die berühmte Muur im Gegensatz zu allen Frühjahrsklassikern noch im Programm, heute sogar zweimal – ereilte Rowe 19 Kilometer vor dem Ziel ein Hinterradschaden. Ein neutrales Materialfahrzeug war zwar zur Stelle, der Radwechsel dauerte aber zu lange, als dass der Brite noch einmal zu den Führenden hätte zurückkommen können. So hieß es für den Rest der Etappe: Zwei gegen Einen, ein Astana-Duo gegen Vorjahressieger Kristoff. Ihr Vorsprung auf das Feld betrug weiterhin eine Minute.

Kristoff verärgert seine Begleiter und schlägt sie locker
Die einzige nach der Muur noch folgende Helling, Klemhoutstraat fünf Kilometer vor dem Ziel, war zu einfach, als dass die Astana-Fahrer dort Kristoff hätten abhängen können. Man merkte den beiden immer mehr an, wie genervt sie davon waren, dass der Norweger partout keine Führungsarbeit leisten wollte, sondern fast ausschließlich an zweiter Position im blauen Sandwich fuhr. Auch mit Gesten und Worten ließ sich daran nichts ändern. Wirkliche Attacken konnten oder wollten sie aber auch nicht mehr lancieren, Lutsenko zog zwei Kilometer vor Schluss mal das Tempo an, aber das zeigte bei Kristoff keinerlei Wirkung. Am Ende kam es zum Dreiersprint, doch wie kaum anders zu erwarten, hechelten Lutsenko und Westra dem endschnellen Kristoff nur hinterher und hatten keine Chance, ihm den Sieg streitig zu machen. Rowe wehrte sich mit Pedersen noch erfolgreich gegen eine Einholung durch das Feld, sie kamen mit 29 Sekunden Rückstand ins Ziel, das noch 34 Fahrer zählende Peloton mit 36 Sekunden – hinzu kommen natürlich zehn Sekunden Zeitgutschrift für Kristoff. Der führt die Gesamtwertung eine Sekunde vor Lutsenko, der an den Zwischensprints Bonfikationen eingestrichen hatte, und sechs Sekunden vor Westra an.

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Fünf weitere Hellingen gibt es im Mittelteil der morgigen 2. Etappe, wo die erste nach 97,5 km und die letzten 91,3 km vor dem Ziel auf dem Programm steht. In den vergangenen Jahren hat man jedoch oft gesehen, dass es in diesem Streckenabschnitt trotzdem viel Trubel geben kann.





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