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UCI: Brian Cookson sieht keine einfachen Lösungen für das komplexe Problem der Sicherheit
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30.03.2016

UCI: Brian Cookson sieht keine einfachen Lösungen für das komplexe Problem der Sicherheit

Autor: Heike Oberfeuchtner (H.O.)



Brian Cookson hat sich noch einmal zu der Diskussion um die Sicherheit von Rennfahrern geäußert, welche nach dem Tod von Antoine Demoitié mehr denn je entflammt ist. In einem langen offenen Brief, der auf der UCI-Webseite veröffentlicht wurde, sagt der Weltverbandspräsident, dass von vielen Seiten Forderungen an ihn herangetragen worden seien, dass es aber zunächst darum gehe, die Umstände des konkreten Vorfalls aufzuarbeiten - eine Arbeit, zu der die UCI beitragen wolle.

"So viele Menschen haben die jüngste Tragödie kommentiert und glaubten, das betreffende Motorrad sei vom Fernsehen oder der Presse gewesen. Da war es nicht. Auch war der Motorradfahrer kein unerfahrener Mann. Außerdem lag kein gefährliches Überholmanöver vor. Ich kann zwar nicht mehr sagen [da die Untersuchung im Gange ist], aber der Punkt, auf den es mir ankommt, ist klar: Wenn man Lösungen finden will, muss man das Problem korrekt identifizieren."

Einfache Lösungen seien aufgrund der Komplexität des modernen Radsports ohnehin nicht denkbar, so Cookson. "Um die Sicherheit der Fahrer und anderer, inklusive der Zuschauer, über vielleicht mehr als 200 Kilometer zu garantieren und gleichzeitig einen sportlichen Wettbewerb zu ermöglichen, in dem der Beste gewinnt..., ist verhalten ausgedrückt eine gewaltige Herausforderung. Hinzu kommt, dass man auch noch angemessene Medienpräsenz garantieren will, damit die Sponsoren und die Teams ihr Investment wieder herausbekommen... Diese Komplexität ist in gewisser Weise Teil der Attraktion des Straßenradsports... Für jedes komplexe Problem gibt es eine Lösung, die einfach und klar ist - und falsch. Komplexe Probleme erfordern komplexe Lösungen."

Die UCI habe schon einige Maßnahmen zur Verbesserung der Sicherheit durchgesetzt, so z. B. Briefings der Rennkommissäre, in denen auf spezielle Gefahrstellen hingewiesen wird, oder einen Leitfahren für jedes Fahrzeug in der Karawane oder Richtlinien für Extremwetterlagen. Trotzdem nehme sie ihre Verantwortung sehr ernst und werde in den nächsten Wochen weiterhin daran arbeiten, die Sicherheit zu erhöhen. "Es wird sicherlich Regeländerungen und neue Empfehlungen geben. Aber letztlich können Regeln und Empfehlungen nur so weit reichen, wie es das menschliche Verhalten zulässt. Wir müssen uns alle an unsere Verantwortung nicht nur für unsere eigene Sicherheit, sondern auch die Sicherheit der Menschen um uns herum erinnern. So wird unser Sport vielleicht ein Vermächtnis hervorbringen, das Antoine Demoitié gerecht wird."

Wanty-Groupe Gobert, das Team des Verstorbenen, hat mehrfach betont, dass es nicht dem Motorradfahrer die Schuld an dem Unglück gebe, sondern dass es sich um einen schrecklichen Unfall gehandelt habe. Als Reaktion auf die jüngsten Diskussionen haben die Veranstalter der laufenden Driedaagse De Panne beschlossen, die Anzahl der Begleitmotorräder - von denen die meisten paradoxerweise eben für die Sicherheit der Fahrer zuständig seien - auf 25 zu beschränken.


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