<< älterer Bericht  | zurück zur News |  neuerer Bericht >>
Start > Tour de Romandie
Ion Izagirre gewinnt im winterlichen La Chaux-de-Fonds den Prolog der 70. Tour de Romandie
Suchen Tour de Romandie Forum  Tour de Romandie Forum  Tour de Romandie
26.04.2016

Ion Izagirre gewinnt im winterlichen La Chaux-de-Fonds den Prolog der 70. Tour de Romandie

Info: TOUR DE ROMANDIE 2016
LiVE-Ticker zum Nachlesen: Flash | Text
Autor: Felix Griep (Werfel)



La Chaux-de-Fonds, 26.04.2016 – Beim Auftakt der 70. Tour de Romandie hat es mit Ion Izagirre, obwohl der Spanier vor zwei Jahren schon einmal starker Achter bei der Westschweizer WorldTour-Rundfahrt war und in seiner Karriere doch einige ordentliche Zeitfahr-Ergebnisse erreicht hatte, einen unerwarteten Sieger gegeben. Der Spanier gewann den Prolog in La Chaux-de-Fonds, muss aber zumindest teilweise auch einem Wetterumschwung danken, der den Startern nach ihm schwierigere Bedingungen bescherte. So war bspw. Tom Dumoulin im Schneegestöber am Berg und auf nasser Abfahrt insgesamt sechs Sekunden langsamer, weshalb sich der Topfavorit mit Platz zwei begnügen musste. Von den 14 Schweizer Romandie-Teilnehmern erzielte Reto Hollenstein mit Rang sieben das beste Ergebnis.


Favoriten und Etappen: Vorschau 70. Tour de Romandie

Für die letzten Starter kommt zur Kälte noch Nässe hinzu
Nach dem durchaus sehr spannenden Experiment von 2015 mit einem Mannschaftszeitfahren kehrte man bei der Tour de Romandie wieder zum bewährten Einzelzeitfahr-Prolog zurück, um die Jubiläums-Ausgabe Nummer 70 zu eröffnen. Austragungsort war La Chaux-de-Fonds, wo, wie eigentlich in der ganzen Schweiz an diesem Tag, regelrechtes Lüttich-Bastogne-Lüttich-Wetter herrschte: Temperaturen nur knapp über dem Gefrierpunkt und sogar Schneetreiben – zumindest für die letzten Starter. Im ersten Teil der 3,95 Kilometer langen Strecke machte denen das nicht viel aus, denn nach kurzem flachen Beginn ging es einen Anstieg (1,32 km à 5,3%) hinauf. Nach dem Kulminationspunkt bei Kilometer 1,63, wo eine Zwischenzeit genommen und eine Bergprämie vergeben wurde, ging es dann aber eine Weile abwärts, was zu nassen Straßen führte. Die Gefahren, die das mit sich brachte, bekam Michael Albasini (Orica-GreenEdge) am eigenen Leib zu spüren. Der höchst motivierte Schweizer, der in den letzten beiden Jahren insgesamt fünf Etappen in der Romandie gewonnen hatte, rutschte in einer Kurve der Abfahrt weg und stürzte. Zwar blieb er ohne nennenswerte Verletzungen und konnte problemlos weitfahren, doch die Chancen auf eine gute Zeit waren dahin.

Sieg und Platz fünf für die Brüder Ion und Gorka Izagirre
Der (möglicherweise entscheidende) Wetterumschwung ereignete sich wirklich sehr spät im Rennen, was dadurch belegt wird, das der Prolog-Sieger immerhin Starter Nummer 135 von 160 war. Ion Izagirre (Movistar) „rächte“ seinen Bruder und Teamkollegen Gorka, denn der hatte eine Weile vor ihm mal die Führung inne, bevor er von Michal Kwiatkowski (Sky) um 97 Hundertstel unterboten worden war. Ion machte es bei Weitem nicht so knapp, pulverisierte die Bestzeit des Polen um satte 7,33 Sekunden. Tom Dumoulin (Giant-Alpecin) startete nur acht Minuten nach Ion Izagirre, hatte aber schon mit schwierigeren Voraussetzungen zu kämpfen. Bergauf war der Niederländer noch fast ebenbürtig, nur zwei Sekunden langsamer als der Spanier. Im Ziel waren es dann sechs Sekunden. Von den 17 Fahrern, die nach Dumoulin noch starteten, kam keiner mehr unter die Top10, von denen, die zwischen ihm und Ion Izagirre losgefahren waren, immerhin Tejay Van Garderen (BMC Racing) und Geraint Thomas (Sky). Thomas erreichte Platz vier mit sieben Sekunden Rückstand, direkt hinter seinem zeitgleichen Teamkollegen Kwiatkowski. Ab Platz fünf folgten Gorka Izagirre (+0:08), Moreno Moser (Cannondale/+0:09), Reto Hollenstein (IAM Cycling/+0:11), Louis Vervaeke (Lotto Soudal/+0:11), Van Garderen (+0:11) und Martijn Keizer (LottoNL-Jumbo/+0:12).

Nicht alle Gesamtsieganwärter mit zufriedenstellenden Ergebnissen
Hollenstein war als Siebtplatzierter der Beste der 14 Eidgenossen, die der Tour de Romandie fast einen neuen Rekord an Schweizer Teilnehmern bescherten. Die nächstbesten seiner Landsleuten waren Mathias Frank (IAM Cycling), die größte Hoffnung auf den ersten Schweizer Gesamtsieg seit Laurent Dufaux 1998, und Tom Bohli (BMC Racing), die mit jeweils 17 Sekunden Rückstand die Plätze 22 und 23 belegen. Der Belgier Vervaeke eroberte die Führung in gleich zwei Sonderwertungen: als Etappenachter war er der beste Nachwuchsfahrer und schnappte sich zudem das Bergtrikot, weil er die Zwischenzeit eine Sekunde vor Ion Izagirre am Schnellsten passiert hatte. Andere Fahrer konnte nicht so glänzen wie sie wollten, bspw. Chris Froome (Sky), der zu den letzten Startern gehörte, es vorsichtig angehen ließ und 26 Sekunden auf den Sieger verlor. Ähnlich schnitten Simon Spilak (Katusha/+0:22) und Rafal Majka (Tinkoff/+0:27) ab, etwas schlechter Richie Porte (BMC Racing/+0:37), etwas besser Nairo Quintana (Movistar/+0:16). Für Romain Bardet (AG2R La Mondiale), Rui Costa (Lampre-Merida) und Vorjahressieger Ilnur Zakarin (Katusha), die allesamt sehr früh gestartet waren, stehen Verluste von 18, 20 und 30 Sekunde zu Buche. Thibaut Pinot (FDJ) startete ebenfalls noch vor dem Schneetreiben und schaffte mit zwölf Sekunden Rückstand und Platz elf eines der besten Ergebnisse unter den Favoriten auf den Rundfahrtsieg.

-> Zum Resultat

Die morgige 1. Etappe ist eines von zwei Teilstücken dieser Tour de Romandie, auf denen die Sprinter die Chance auf einen Sieg haben. Die sehr hügelige Strecke ist aber mit einer stattlichen Summe von 1865 Höhenmetern dennoch recht anspruchsvoll.





Ion Izagirre gewinnt im winterlichen La Chaux-de-Fonds den Prolog der 70. Tour de Romandie
Ion Izagirre gewinnt im winterlichen La Chaux-de-Fonds den Prolog der 70. Tour de Romandie

Zum Seitenanfang von für Ion Izagirre gewinnt im winterlichen La Chaux-de-Fonds den Prolog der 70. Tour de Romandie



Radsportnews auf Twitter - Radsport, Cycling, Radrennen live