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Heimsieg in Apeldoorn: Dumoulin triumphiert hauchdünn im Zeitfahren zum Auftakt des 99. Giro d’Italia
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06.05.2016

Heimsieg in Apeldoorn: Dumoulin triumphiert hauchdünn im Zeitfahren zum Auftakt des 99. Giro d’Italia

Info: GIRO D’ITALIA 2016
LiVE-Ticker zum Nachlesen: Flash | Text
Autor: Felix Griep (Werfel)



Apeldoorn, 06.05.2016 – Als einzige WorldTour-Mannschaft hatte Giant-Alpecin noch auf den ersten Saisonsieg gewartet, zuletzt verpasste Tom Dumoulin in den Zeitfahren der Tour de Romandie zweimal knapp als Zweiter einen Erfolg. Doch auf der 1. Etappe des 99. Giro d’Italia hat diese Durststrecke ein Ende gefunden und Dumoulin sich in seiner Heimat das Rosa Trikot übergezogen. In Apeldoorn setzte sich der Niederländer im Einzelzeitfahren extrem knapp gegen den überraschend starken Primoz Roglic durch, der den Sieg nur um zwei Hundertstelsekunden verpasste. Je zwei Fahrer aus Deutschland der Schweiz und Österreich kamen unter die Top15, wobei Marcel Kittel am besten abschnitt und bei zwei bevorstehenden Sprinteretappen realistische Chancen auf die Übernahme des Leadertrikots hat. Für die Eidgenossen waren die Ergebnisse dagegen weniger befriedigend, der eine Top-Zeitfahrer aus der Schweiz war krank, der andere stürzte.

Tom Dumoulin feiert einen unfassbar knappen Heimerfolg
Mit dem Giro d’Italia 2016 begann einmal mehr eine Grand Tour in den Niederlanden. Das 9,8 Kilometer lange Zeitfahren auf der 1. Etappe wurde bei schönstem Frühlingswetter mit Sonnenschein und Temperaturen von über zwanzig Grad zu einem Volksfest in der Stadt Apeldoorn, die besonders die zwölf Giro-Starter aus ihrem Land anfeuerte. Vor allem natürlich Tom Dumoulin (Giant-Alpecin), der als Topfavorit auf den Sieg im Kampf die Uhr galt. Eine Rolle, die man dem zweifachen Etappensieger der Vuelta a España 2015 auch schon bei der Tour de France des letzten Jahres in Utrecht zugeschrieben hatte, als es vor dem heimischen Publikum jedoch nur zu Platz vier reichte. Und auch diesmal wäre es mit dem Ziel Heimsieg fast „schiefgegangen“, doch das Glück war auf der Seite des 25-Jährigen. Dumoulin erreichte das Ziel am Ende der 9,8 Kilometer langen Strecke nach 11:03 Minuten – es war dieselbe Zeit, mit der vor ihm der Slowene Primoz Roglic vom niederländischen Rennstall LottoNL-Jumbo die Führung innegehabt hatte. Doch Dumoulin war schneller, um winzige 0,02 Sekunden. In Worten: zwei Hundertstelsekunden entschieden über den Sieg.

Ein Schweizer durch Krankheit geschwächt, der andere stürzt
Den Zweitplatzierten Roglic, der bis zur vorigen Saison noch für das Continental Team Adria Mobil fuhr, hatte wohl kaum jemand als Siegtipp auf dem Zettel, ebenso wie Andrey Amador (Movistar) und Dumoulins Teamkollegen Tobias Ludvigsson, die mit sechs bzw. acht Sekunden Rückstand Dritter und Vierter wurden. Der zweite große Topfavorit neben Dumoulin war Fabian Cancellara (Trek-Segafredo), doch den Schweizer, der den Etappensieg und das Rosa Trikot als ein großes Ziel seiner Abschiedssaison ausgegeben hatte, befiel vor dem Rundfahrtbeginn eine Magen-Darm-Grippe, wegen der er den Tag vor dem Zeitfahren mit Fieber im Bett hatte verbringen müssen. Körperlich geschwächt war er 14 Sekunden langsamer als Dumoulin, was nur zum achten Platz reichte. Vielleicht hätte es trotzdem einen Schweizer Sieg geben können, wäre Stefan Küng (BMC Racing) nicht gestürzt. Der 22-Jährige, der sich im vorigen Jahr beim Giro einen Brustwirbel gebrochen hatte und daraufhin eine dreimonatie Rennpause über sich ergehen lassen musste, kam zwar ohne Verletzungen davon, ein Angriff auf Dumoulins Bestzeit, zu der ihm am Zwischenzeitmesspunkt nach 4,8 Kilometern nur eine Sekunde gefehlt hatte, war nach diesem Malheur aber nicht mehr möglich und mehr als Platz 34 nicht mehr drin.

Kittel als einziger Sprinter in Schlagdistanz zum Rosa Trikot
Neben Cancellara schaffte es mit Silvan Dillier (BMC Racing) dennoch ein zweiter Schweizer auf die vorderen Plätze, wurde Zehnter. Auch die Österreicher, mit Matthias Brändle (IAM Cycling) und Georg Preidler (Giant-Alpecin) auf den Plätzen neun und dreizehn, sowie die Deutschen, mit Marcel Kittel (Etixx-Quick Step) und Roger Kluge (IAM Cycling) auf fünf und elf, konnten jeweils zwei gute Ergebnisse verbuchen. Kittel ist der einzige Topsprinter, der weniger als zwanzig Sekunden auf den Sieger verlor und damit die Möglichkeit hat, Dumoulin das Rosa Trikot auf den beiden nächsten Flachetappen, die ebenfalls noch in den Niederlanden ausgetragen werden, durch Zeitgutschriften bei den Zielankünften abzunehmen. Mit einem Sieg und einem dritten Platz könnte er seine elf Sekunden Rückstand wettmachen, denn bei den Zielankünften gibt es 10, 6 und 4 Sekunden für die Top3 (siehe Giro_Reglement). Andere Topsprinter wie Giacomo Nizzolo (Trek-Segafredo/+0:27), André Greipel (Lotto Soudal/+0:34), Elia Viviani (Sky/+0:36), Arnaud Démare (FDJ/+0:40) oder Sacha Modolo (Lampre-Merida/+0:56) schnitten deutlich schlechter ab.

Zwei Trikots und Mannschaftswertung für Giant-Alpecin
Im Vergleich der größten Favoriten auf den Giro-Gesamtsieg kam Vincenzo Nibali am besten weg, untermauerte mit einem 16. Platz seine Ansprüche auf einen zweiten Erfolg bei seiner Heimatrundfahrt nach 2013. 19 Sekunden verlor der Italiener auf Dumoulin, der im Vorfeld nur die Zeitfahren, insbesondere jenes zum Auftakt, als Ziel ausgegeben hatte und sich keine Ansagen zum Thema Gesamtwertung entlocken ließ, für die man den Sechsten der letzten Spanien-Rundfahrt aber definitiv im Auge haben sollte. Alejandro Valverde (Movistar) war mit 24 Sekunden Rückstand auf den Sieger nur unwesentlich langsamer als Nibali, aber auch für Ilnur Zakarin (Katusha/+0:32), Rigoberto Uran (Cannondale/+0:33), Rafal Majka (Tinkoff/+0:38) und Mikel Landa (Sky/+0:40) hielten sich die Verluste in Grenzen. Für Giant-Alpecin war es jedenfalls ein perfekter Start in den Giro, zumal nicht nur Dumoulin die Maglia Rosa eroberte, sondern Ludvigsson überdies das weiße Trikot als bester Nachwuchsfahrer. Ihr Teamkollege Chad Haga wurde Zwölfter, so dass es den einen Platz dahinter gelandeten Preidler gar nicht brauchte, um einen klaren Sieg in der Tages-Mannschaftswertung einzufahren.

-> Zum Resultat

Die 2. Etappe führt von Arnhem nach Nijmegen über 190 fast komplett topfebene Kilometer. Nur der Bereich von etwa 55 bis 30 Kilometer vor dem Ziel, wo es zwei Zwischensprints, einen kurzen Abstecher nach Deutschland und die einzige Bergwertung des Tages gibt, ist leicht wellig.





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