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Ein sprintstarker Nino Schurter und eine Annika Langvad in Top-Form triumphieren beim Weltcup Albstadt
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22.05.2016

Ein sprintstarker Nino Schurter und eine Annika Langvad in Top-Form triumphieren beim Weltcup Albstadt

Info: MTB: WELTCUP ALBSTADT 2016 | Ranglisten Mountainbike-Weltcup 2016
Autor: Heike Oberfeuchtner (H.O.)



Albstadt, 22.05.2016 - Nino Schurter (Scott-Odlo) hat zum ersten Mal den Cross Country-Weltcup im schwäbischen Albstadt gewonnen. Nach einem Kopf-an-Kopf-Rennen mit dem frischgebackenen Europameister Julien Absalon (BCM Mountainbike Racing Team) kam es zum Sprint-Duell auf der Zielgeraden, wo Schurter die größere Endgeschwindigkeit mobilisieren konnte. Zuvor hatte Annika Langvad (Specialized) ihren saisonübergreifend dritten Weltcup-Sieg in Folge gefeiert.

Schon im letzten Jahr hatte Nino Schurter wie der sichere Sieger von Albstadt ausgesehen, doch ein Sturz in der letzten Abfahrt sorgte dafür, dass Julien Absalon wieder den Vortritt bekam. Es ist hinlänglich bekannt, dass der Albstädter Parcours mit seinen schweren Anstiegen und vergleichsweise wenig technischen Abfahrten dem Franzosen mehr liegt als seinem Schweizer Dauerrivalen. So konzentrierte sich alles auf die Frage "Absalon zum Dritten oder Schurter zum Ersten?"

Kulhavy gibt Comeback nach Handgelenksverletzung
Bevor das Rennen startete, wurde eine Schweigeminute für den mit dem Motorrad tödlich verunglückten Downhill-Profi Steve Smith abgehalten, der natürlich die gesamte MTB-Familie tief getroffen hatte. Julien Absalon war erstmalig im Trikot des Europameisters unterwegs, während Weltmeister Schurter das Regenbogen-Jersey im Schrank gelassen und stattdessen das Trikot des Weltcupführenden angezogen hatte. Mit dabei war auch Olympiasieger Jaroslav Kulhavy (Specialized Racing), dessen Saison nicht zum ersten Mal mit einer Verletzung begonnen und der sich diesen Monat zurückgemeldet hatte.
Auf der ersten von insgesamt sieben Runden übernahm Absalon die Führung, indem er am Red Bull-Anstieg die schwerere und dadurch schnellere Linie wählte. Schurter heftete sich sofort an die Fersen des französischen Champions. Kulhavy sorgte dafür, dass keine Lücke zu den beiden aufging - zunächst jedenfalls noch nicht, denn ab der zweiten Runde waren der Schweizermeister und Absalon dann doch unter sich. Florian Vogel (Focus) verabschiedete sich mit einem Defekt aus aussichtsreicher Position, wenig später kam sein Landsmann Fabian Giger (Kross Racing) zu Falll. So bestand die Verfolgergruppe nur noch aus vier Personen: Kulhavy, Maxime Marotte (BH SR Suntour-KMC) und Lars Forster (BMC), einem weiteren Eidgenossen. In der zweiten Hälfte des Rennens setzte Marotte sich immer weiter ab und brachte einen riesigen Abstand zwischen sich und seine ehemaligen Begleiter.

Raketenartiger Sprint von Schurter
Derweil zogen Schurter und Absalon vorne Kopf an Kopf ihre Kreise. Weder die Uphill-Passagen noch die Abfahrten, in denen der BMC-Fahrer aufgrund seiner absenkbaren Sattelstütze vielleicht sogar einen kleinen Vorteil hatte, war ein Unterschied im Leistungsvermögen der beiden erkennbar. Auf der letzten Runde überholte Absalon seinen Gegner kurz vor dem sogen. Albstadt Drop und blieb an der Spitze, bis sie den Zielraum erreichten. Nun wurde aus dem Schlagabtausch ein Nervenkrieg, Absalon blickte sich um, er war nicht gewillt, draufloszustürmen und dem Schweizermeister den Sieg auf dem Silbertablett zu servieren.
In kontrolliertem Tempo ging es durch die letzten Kurven, dann, wenige Meter vor dem Ziel, trat Absalon an. Viel fehlte nicht und der 35-Jährige hätte Albstadt erneut gewonnen - doch Nino "Die Rakete" Schurter konzentrierte all seine verbliebene Power auf diesen einen Moment und schoss explosionsartig zur Rechten an Absalon vorbei. Das Publikum war noch ganz benommen von dem Knalleffekt-Finish, als Marotte den dritten Platz nach Hause fuhr und ein gut gelaunter Kulhavy die Ziellinie erreichte. Nur auf "High 5" mit seinen Fans verzichtete der Tscheche angesichts der gerade auskurierten Handgelenksfraktur dann doch lieber. Fünfter wurde Lars Forster, Sechster der Italiener Luca Braidot. Für den deutschen Meister Manuel Fumic (Cannondale) sprang bei seinem Heimrennen leider nur der 20. Platz raus.

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In der Gesamtwertung hat Nino Schurter, der bekanntlich bereits in Cairns siegte, glatte 500 Punkte auf dem Konto. Absalon und Marotte liegen mit je 360 Punkten gleichauf auf den Plätzen zwei und drei.

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Langvad in bestechender Form
Bei den Frauen setzte sich Annika Langvad (Specialized Racing) gleich nach der Start Loop als Solistin ab und gewann schnell an Vorsprung. Nahezu in jeder Runde vergrößerte sie die Distanz zu den besten Konkurrentinnen; zwischenzeitlich waren es sogar über zwei Minuten. Keine Frage befindet sich die 32-jährige ehemalige Marathon-Weltmeisterin in der Form ihres Lebens: Im März gewann sie (zusammen mit Ariane Kleinhans) zum dritten Mal Cape Epic, im April triumphierte sie beim Weltcup-Auftakt in Cairns, bei der EM vor zwei Wochen holte sie Silber und jetzt schon wieder ein WC-Sieg - saisonübergreifend sogar der dritte in Folge.

Turbo-Jenny überrumpelt Spitz und Pendrel
Dass am Ende nicht mehr als 85 Sekunden Vorsprung zu verzeichnen waren, lag vor allem an Jenny Rissveds (Scott-Odlo) und ihrer sensationellen Schlussoffensive. Die U23-Weltcupgewinnerin des Vorjahres war noch auf der Startrunde heftig zu Fall gekommen, arbeitete sich aber immer weiter nach vorne, bis sie schließlich Langvads unmittelbare Verfolgerinnen angreifen konnte. Dabei handelte es sich um Ex-Weltmeisterin Catharine Pendrel (Luna Pro) und um Sabine Spitz, die die Kanadierin in der vierten von sechs Runden hatte ziehen lassen müssen. Trotz eines Sturzes gelang es Spitze, Gunn-Rita Dahle Flesjaa (Multivan Merida) in Schach zu halten, gegen den High-Speed von Rissveds konnte sie aber nichts ausrichten. Kurz darauf ging die 21-jährige Schwedin auch noch an Pendrel vorbei, die sich mühte dranzubleiben und das Finale sehr spannend machte, letztlich jedoch mit Platz drei zufrieden sein musste.

Hinter Spitz und Dahle Flesjaa wurde die junge Schweizerin Alessandra Keller (Stöckli Pro) starke Sechste, und auch Elisabeth Brandau gelang eine Überraschung, als sie mit Platz sieben zugleich die Olympia-Norm erfüllte.

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Neff nicht am Start
In der Gesamtwertung bringt es Annika Langvad auf 500 Punkte, Pendrel ist Zweite mit 310 Zählern, Rissveds Dritte mit 300 Punkten, vor Spitz mit 290. Europameisterin Jolanda Neff (Stöckli Pro) sagte ihren Start in Albstadt übrigens krankheitsbedingt kurzfristig ab; da sie auf Cairns verzichtet hatte, dürfte es jetzt schon sehr schwierig werden, den Titel vom letzten Jahr zu verteidigen. Weltmeisterin Pauline Ferrand-Prévot (Rabo-Liv) stieg wie bei der EM so auch heute vorzeitig vom Rad. Entweder das Multitalent legt bis zur den Olympischen Spielen noch einen fantastischen Steigerungslauf hin oder es macht nach zwei Traumsaisons momentan eine veritable Krise durch.

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