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Contador demonstriert beim Prolog der Dauphiné, warum er doch noch zwei Jahre weitermachen will
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05.06.2016

Contador demonstriert beim Prolog der Dauphiné, warum er doch noch zwei Jahre weitermachen will

Info: CRITÉRIUM DU DAUPHINÉ 2016
Autor: Felix Griep (Werfel)



Les Gets, 05.06.2016 – Er fühle sich „körperlich stärker denn je“ sagte Alberto Contador auf einer Pressekonferenz am Vorabend des Critérium du Dauphiné und kündigte an, bereits einen neues Team für die nächsten beiden Saisons gefunden zu haben. Seinen Worten ließ der 33-jährige Spanier beim Dauphiné-Prolog auf den Mont Chéry sofort Taten folgen und gewann das kurze, aber überaus harte Bergzeitfahren mit sechs Sekunden Vorsprung auf Richie Porte. Frühstarter Chris Froome, der vergeblich auf einen Wetterumschwung zu seinen Gunsten spekuliert hatte, verlor als Drittbester 13 Sekunden auf seinen Dauer-Rivalen, der ihm also noch mindestens bis 2018 erhalten bleiben wird.

Frühstarter Froomes Hoffnung auf Wetter-Vorteil erfüllt sich nicht
Auch bei seiner 68. Austragung ist das Critérium du Dauphiné gewohnt anspruchsvoll, an acht Renntagen gibt es vier Bergankünfte – plus diesmal einen Prolog, der ebenfalls nicht auf Zeitfahrspezialisten, sondern die Kletterer ausgelegt war. Vom Ort Les Gets aus ging es bei durchschnittlich rund zehnprozentiger Steigung vier Kilometer zum Mont Chéry hinauf. Etwas Ähnliches hatte es zum Beginn einer WorldTour-Rundfahrt zuletzt 2013 in der Romandie gegeben. Die Wettervorhersage war recht vage, gab für den Nachmittag aber ein erhöhtes Regenrisiko an, weshalb sich Chris Froome (Sky) für einen frühen Start entscheid. Schon als dritter Fahrer seiner Mannschaft und insgesamt 66. Starter ging der Dauphiné-Gesamtsieger der Jahre 2013 und 2015 das Rennen an und setzte mit 11:49 Minuten die erwartete Bestzeit. Er führte elf Sekunden vor Julian Alaphilippe (Etixx-Quick Step) und 18 vor Adam Yates (Orica-GreenEdge), die vorher jeweils eine Zeitlang die Führung innegehabt hatten. Tatsächlich fiel später etwas Regen an den Hängen des Mont Chéry, aber es waren nur wenige Tropfen, welche keinen entscheidenden Einfluss auf den Ausgang des Prologs nahmen, zumal die letzten Starter schon wieder bei strahlendem Sonnenschein antreten durften.

Prolog-Sieg der Grundstein für Contadors ersten Dauphiné-Triumph?
Die meisten Topfahrer hatten sich, wie bei Zeitfahren gemeinhin üblich, doch für den spätmöglichsten Startplatz entschieden. Und zwei der letzten Starter absolvierten den Anstieg noch schneller als Froome, der seinen Sieg vom Romandie-Bergzeitfahren drei Jahre zuvor also nicht wiederholen konnte. Alberto Contador (Tinkoff), der seit dem Gewinn der Baskenland-Rundfahrt eine zweimonatige Rennpause eingelegt hatte, unterbot ihn als Erster, war 13 Sekunden besser als der Brite. Auch sein Ex-Teamkollege Richie Porte (BMC Racing) schob sich noch vor Froome, verlor nur sechs Sekunden auf Sieger Contador, dem ein Dauphiné-Gesamtsieg in seinem Palmarès übrigens noch fehlt, obwohl er schon bei zwei früheren Austragungen das Gelbe Trikot getragen hatte. 2010 gewann der Spanier zwar ebenfalls den Prolog und sogar noch eine Bergankunft in Alpe d’Huez, unterlag aber dem damals in einem längeren Zeitfahren überragenden Janez Brajkovic. 2014 eroberte Contador das Leadertrikot erst am vorletzten Tag von Froome, verlor es auf einer denkwürdigen Schlussetappe jedoch an Andrew Talansky und wurde wie vier Jahre zuvor nur Zweiter der Gesamtwertung. Nun ist ihm ein perfekter Auftakt gelungen, um es am Ende möglicherweise erstmals aufs oberste Treppchen dieser Rundfahrt zu schaffen.

Alaphilippe fährt ins Weiße Trikot und Sky ist die beste Mannschaft
Hinter Contador, Porte (+0:06) und Froome (+0:13) schob sich Daniel Martin (Etixx-Quick Step) auf den vierten Rang. Mit 21 Sekunden Rückstand zum Sieger war der Ire drei Sekunden schneller als Tour of California-Gewinner Alaphilippe, der als Fünfter aber bis zum Schluss bester Nachwuchsfahrer blieb und das Klassement um das Weiße Trikot sieben Sekunden vor Yates anführt. Sky holte sich einen klaren Sieg in der Mannschaftswertung, weil sich neben dem Drittplatzierten Froome auch Wout Poels als Sechster (+0:25) und Mikel Landa als Zwölfter (+0:44) weit vorne einreihen konnten. Zudem war auch Michal Kwiatkowskis als 13. stark. Zweitbester Franzose nach Alaphilippe wurde Romain Bardet (AG2R La Mondiale) als Siebter (+0:29), womit er deutlich besser abschnitt als Landsmann Thibaut Pinot (FDJ), der sich mit Platz 17 und 52 Sekunden Verlust zufriedengeben musste. Sein Schweizer Teamkollege Sébastien Reichenbach wurde 33. (+1:03) und Emanuel Buchmann (Bora-Argon 18) als bester Deutscher 24. (+0:55). Nicht gerade wenige Fahrer profitierten davon, dass es bei diesem Prolog keine Karenzzeit gab: 26 der 176 Starter lagen am Ende mehr als 25% über der Siegerzeit, ein Quintett hätte sogar ein 33%-iges Limit nicht einhalten können.

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Unter den Langsamsten des Prologs fanden sich natürlich auch einige Sprinter, die aber am Vortag der 1. Etappe, welche ihnen eine von nur zwei Siegmöglichkeiten bei dieser Dauphiné bietet, verständlicherweise möglichst kräfteschonend fuhren. Morgen gibt es zwar vier Bergwertungen der niedrigsten Kategorie, die letzten gut 40 Kilometer sind aber praktisch topfeben.





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