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Jesus Herrada sprintet auf 2. Etappe der Dauphiné am Berg schneller als drei Ausreißer und die Favoriten
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07.06.2016

Jesus Herrada sprintet auf 2. Etappe der Dauphiné am Berg schneller als drei Ausreißer und die Favoriten

Info: CRITÉRIUM DU DAUPHINÉ 2016
Autor: Felix Griep (Werfel)



Chalmazel-Jeansagnière, 07.06.2016 – Die Bilanz war noch nicht ganz so schlimm wie bei Peter Sagan zwischen seinem WM-Triumph und dem Gent-Wevelgem-Sieg oder dem in Giro d’Italia-Sprints immer wieder geschlagenen Giacomo Nizzolo. Aber nach fünf zweiten Plätzen, unter anderem in den Gesamtwertungen von Tour du Haut Var-matin und Vuelta a Madrid, war für Jesus Herrada der erste Saisonsieg längst fällig. Auf der 2. Etappe des Critérium du Dauphiné war es nun soweit, der Spanier konnte bei der ansteigenden Ankunft als Einziger noch ein Ausreißertrio übersprinten. In der Gesamtwertung machte der Movistar-Fahrer einen Sprung von Position zehn auf sechs, liegt noch 27 Sekunden hinter dem weiterhin führenden Alberto Contador.

Teklehaimanot wieder auf der Jagd nach dem Bergtrikot
Seit Richard Virenque in den Jahren 1995 und 1996 gab es keinen Fahrer mehr, der das Bergtrikot des Critérium du Dauphiné mehr als einmal gewinnen konnte – weder in Folge, noch überhaupt. Daniel Teklehaimanot (Dimension Data), der sich 2015 als mehrfacher Ausreißer das „maillot à pois“ gesichert hatte und dieses anschließend auch bei der Tour de France zumindest einige Tage lang trug, demonstrierte auf der 2. Etappe seinen Willen zur „Titelverteidigung“. Der Eritreer gewann die ersten beiden von vier Bergwertungen auf der 168 Kilometer langen Strecke von Crêches-sur-Saône nach Chalmazel-Jeansagnière, nachdem er sich mit vier weiteren Fahrern vom Feld abgesetzt hatte. Es waren aber nur eine 3. und eine 2. Kategorie, so dass zwar einige, aber noch nicht genug Punkte dabei heraussprangen. Alexis Gougeard (AG2R La Mondiale), Lilian Calmejane (Direct Energie), Jack Bauer (Cannondale) und Bartosz Huzarski (Bora-Argon 18) waren Teklehaimanots Begleiter. Und weil ihr Vorsprung auf das Peloton bis fast 30 Kilometer vor dem Ende konstant bei fünf Minuten blieb, schien ein Erfolg der Flucht durchaus möglich. Doch dann drückte Etixx-Quick Step aufs Gaspedal und brauchte nur etwa zehn Kilometer, um den Abstand zu halbieren.

Kwiatkowski und Ausreißer Gougeard mit Solo-Einlagen
Das Etappenfinale mit zwei nicht zu harten Steigungen – zur 14 Kilometer vor dem Ziel gelegenen Côte de Saint-Georges-en-Couzan (7,5 km à 5,6%) und nach einem kurzen flachen Zwischenstück zur Ankunft in Chalmazel-Jeansagnière (6,8 km à 3,7%) – kam vermeintlich den Etixx-Fahrern Daniel Martin und Julian Alaphilippe entgegen, doch letztlich sprangen für diese beiden nur die Plätze 12 und 28 heraus. Sky schickte am ersten der beiden Anstiege sofort Michal Kwiatkowski, den 13. der Gesamtwertung in den Angriff, während an der Spitze des Rennens bald schon nur noch Gougeard übrigblieb, der bei der bei der Vuelta a España 2015 gezeigt hatte, was er auf solchen Terrains zu leisten im Stande ist. Die Côte de Saint-Georges-en-Couzan erreichte der Franzose auch noch als Erster; eine halbe Minute vor Huzarski und 1:15 Minute vor Kwiatkowski, der sich nie mehr als zehn Sekunden vom Hauptfeld absetzen konnte und beim Erreichen dieser Bergwertung der 2. Kategorie von neuen Angreifern eingeholt wurde. Erst kam Fabrice Jeandesboz (Direct Energie) an den Ex-Weltmeister heran, dann Serge Pauwels (Dimension Data) und schließlich auch Tony Gallopin (Lotto Soudal).

Spitzentrio widersteht lange den vielen weiteren Attacken
Kwiatkowski fiel rasch zurück, wohingegen die anderen Drei erst Huzarski und neun Kilometer vor dem Ziel auch Gougeard einholen konnten und zu Beginn des Schlussanstiegs nach Chalmazel-Jeansagnière bis zu 40 Sekunden Vorsprung herausfuhren. Viele neue Angriffe aus dem Hauptfeld ließen die Lücke aber wieder deutlich schrumpfen. Erst attackierte Stef Clement (IAM Cycling) mit Cyril Gautier (AG2R La Mondiale), dann Mikel Landa (Sky), dem Daniel Navarro (Cofidis) und Sébastien Reichenbach (FDJ) folgten, aber absetzen konnten sich erst Navarro bei seinem zweiten Versuch und Sergio Henao (Sky), dessen Biopass-Verfahren vor einer Woche für beendet erklärt worden war. An der Flamme Rouge lagen sie zehn Sekunden vor dem Feld und ebenfalls nur zehn Sekunden hinter den Führenden Gallopin, Pauwels und Jeandesboz – Gougeard und Huzarski waren da längst schon zurückgefallen. Auf dem im Schnitt gut sechs Prozent steilen Schlusskilometer eröffnete Joaquin Rodriguez (Katusha) den Kampf der Favoriten, woraufhin Navarro und Henao schnell eingeholt wurden. An Rodriguez' Hinterrad fuhren Greg Van Avermaet (BMC Racing) und Daniel Moreno (Movistar), als 300 Meter vor dem Ziel der Kontakt zum Spitzentrio fast hergestellt war.

Herrada sprintet zum Sieg und auf Gesamtrang sechs
Gallopin, Pauwels und Jeandesboz kämpften mit letzten Kräften gegen die Einholung und konnten die ganz großen Namen im Bergsprint tatsächlich hinter sich halten – wurden aber in der genannten Reihenfolge doch nur Zweiter, Dritter und Vierter. Es war Moreno, der als Erster an ihnen vorbeizog, aber damit nur die Vorarbeit für seinen noch endschnelleren Teamkollegen Jesus Herrada leistete. Der spanische Meister von 2013 feierte mit zwei Sekunden Vorsprung auf das 27-köpfige Feld seine Siegpremiere in der WorldTour, Moreno wurde Fünfter. In der Gesamtwertung kletterte Herrada, der im Bergzeitfahr-Prolog als Zehnter schon bester Movistar-Fahrer war, auf den sechsten Rang. Es führt unverändert Alberto Contador (Tinkoff) sechs Sekunden vor Richie Porte (BMC Racing) und 13 vor Chris Froome (Sky) sowie 21 vor Daniel Martin und 24 vor Alaphilippe. Auch das Bergtrikot gehört eigentlich immer noch Contador, wird aber weiterhin stellvertretend von Porte getragen. Im Hinblick auf die Gesamtwertung gab es heute einen großen Verlierer: der bisherige Siebte Romain Bardet (AG2R La Mondiale) kam auf dem letzten Kilometer gemeinsam mit seinem Teamkollegen Alexis Vuillermoz zu Fall und verlor eine Dreiviertelminute auf den Tagessieger.

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Auf der morgigen 3. Etappe steht 21 Kilometer vor dem Ziel eine Bergwertung der 2. Kategorie auf dem Programm. Der kurze, steile Anstieg zur Côte de Sécheras (2,9 km à 8,2%) dürfte vielen Sprintern wohl zu schwer sein.





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