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Dauphiné-Sprinter überstehen die Côte de Sécheras, aber scheitern bei der Jagd auf Solist Fabio Aru
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08.06.2016

Dauphiné-Sprinter überstehen die Côte de Sécheras, aber scheitern bei der Jagd auf Solist Fabio Aru

Info: CRITÉRIUM DU DAUPHINÉ 2016
Autor: Felix Griep (Werfel)



Tournon-sur-Rhône, 08.06.2016 – Die 21 Kilometer vor dem Ziel gelegene Côte de Sécheras war der Knackpunkt der 3. Etappe des Critérium du Dauphiné. Die Sprinter überstanden den knapp drei Kilometer langen und bis zu 13,9% steilen Anstieg zwar alle im Hauptfeld, aber die von Tony Martin begonnenen Attacken führten kurz nach der Bergwertung zu einer Spitzengruppe aus neun Fahrern, von denen nur acht wieder eingeholt wurden. Fabio Aru war nicht mehr aufzuhalten, obwohl der Italiener bei seinem Solo auf den letzten 15 Kilometern nie mehr als zehn Sekunden Vorsprung hatte. Alexander Kristoff ärgerte sich am Ende am meisten, weil er nur zwei Sekunden nach dem Sieger den Sprint des Feldes für sich entschied. Nacer Bouhanni konnte als Achter gerade noch das Grüne Trikot verteidigen.

Alle Ausreißer vor dem schwersten Anstieg eingeholt
187,5 Kilometer klingen nicht besonders viel, mit dieser Distanz zwischen Boën-sur-Lignon und Tournon-sur-Rhône war die 3. Etappe aber schon die längste des Critérium du Dauphiné 2016. Als Ausreißer wollten die Belgier Thomas De Gendt (Lotto Soudal) und Dimitri Claeys (Wanty-Groupe Gobert) und der Niederländer Niki Terpstra (Etixx-Quick Step) auf dieser „Marathonstrecke“ glänzen und fuhren in der ersten Rennstunde einen Vorsprung von fast sechs Minuten heraus. Nach halber Strecke waren es aber schon wieder nur etwas mehr als zwei Minuten, weil Katusha und Cofidis für ihre Sprinter Alexander Kristoff und Nacer Bouhanni Nachführarbeit verrichteten. Da half es dem Trio auch nicht, dass nach 119 Kilometern zwischen zwei Bergwertungen der 4. Kategorie die Franzosen Perrig Quéméneur (Direct Energie) und Cyril Gautier (AG2R La Mondiale) hinzustießen. In einer längeren Abfahrt unternahm Terpstra dann ein Solo, wurde aber später von allen bis auf Quéméneur wieder eingeholt. Apropos eingeholt: Das Feld sammelte sie alle bei Kilometer 161 ein, noch vor der Hauptschwierigkeit des Tages. Die Rede ist vom Kategorie-2-Anstieg zur Côte de Sécheras (2,9 km à 8,2%), der im Mittelteil sogar deutlich zweistellige Prozente aufwies.

Tony Martin attackiert als Erster, acht weitere Fahrer folgen
Bora-Argon 18 machte im unteren Teil des Anstiegs das Tempo, konnte dann aber auch nicht den Angriff von Tony Martin (Etixx-Quick Step) verhindern. Der deutsche Zeitfahrmeister blieb bis zur Bergwertung der alleinige Spitzenreiter, konnte dem Hauptfeld, aus dem nur sehr wenige Fahrer zurückfielen, aber lediglich zwanzig Sekunden abnehmen. Es gab aber noch einige weitere Angriffe. Pierre Rolland (Cannondale) und Tsgabu Grmay (Eth) Lampre-Merida) hatten sich zuerst auf die Verfolgung Martins begeben, kurz vor der Bergwertung stieß Fabio Aru (Astana) zu ihnen. Weil es dann nicht sofort in die Abfahrt, sondern noch eine Weile weiter bergan ging, konnten sich auch noch Luis Leon Sanchez (Astana), Steve Morabito (FDJ), Adam Yates (Orica-GreenEdge), Mikel Landa (Sky) und Bart De Clercq (Lotto Soudal) vom Feld absetzen. Zügig schluckten sie das Trio um Aru und bald auch den Solisten Martin, aber der Vorsprung blieb im Bereich von nur etwa zehn Sekunden. Mit Beginn der Abfahrt 15 Kilometer vor dem Ziel drückte Aru richtig aufs Gaspedal und löste sich von der Spitzengruppe, deren Rest kurz darauf eingeholt wurde. Ein Schicksal, das auch dem letzten verbliebenen Angreifer zu drohen schien.

Solist Aru gewinnt den Sekundekampf gegen das Feld
Doch der Gewinner der Vuelta a España 2015 brillierte in dieser ungewohnten Rolle des Alleinkämpfers gegen ein Hauptfeld, in dem vor allem Katusha arbeitete. Arus Vorsprung bewegte sich immer zwischen fünf und zehn Sekunden, doch weder auf der Abfahrt noch den leicht welligen letzten fünf Kilometern war er einzuholen. Auf der Zielgeraden konnte der 25-Jährige, der im Juli sein Tour-Debüt geben will, seinen ersten Saisonsieg voll auskosten, die Sprinter kamen nur bis auf zwei Sekunden an ihn heran. Alexander Kristoff (Katusha) war vor Niccolò Bonifazio (Trek-Segafredo) und Julian Alaphilippe (Etixx-Quick Step) klar der Schnellste des Pelotons und wollte seinen Frust gar nicht verstecken, schlug wegen der knappen Niederlage gegen den Ausreißer wütend auf seinen Lenker ein. Bouhanni, der den Massensprint auf der 1. Etappe gewonnen hatte, behält durch Platz acht das Grüne Trikot, liegt in der Punktewertung aber jeweils nur noch einen Zähler vor Edvald Boasson Hagen (Dimension Data) und Sam Bennett (Bora-Argon 18), die Fünfter und Sechster wurden. In der Gesamtwertung blieben die Top26 vollkommen unverändert – 27. ist nun der um fünf Positionen verbesserte Aru

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Bevor es an den letzten drei Dauphiné-Tagen nur noch Bergankünfte gibt, haben auf der morgigen 4. Etappe ein letztes Mal die Sprinter die Gelegenheit, sich einen Sieg zu holen. Die Strecke weist keine größeren Schwierigkeiten auf, ist aber im Finale durchaus wellig und hat auch einen leicht ansteigenden letzten Kilometer.





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