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Froome stellt mit Sieg bei erster der drei Bergankünfte die Weichen für seinen dritten Dauphiné-Gesamtsieg
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11.06.2016

Froome stellt mit Sieg bei erster der drei Bergankünfte die Weichen für seinen dritten Dauphiné-Gesamtsieg

Info: CRITÉRIUM DU DAUPHINÉ 2016
Autor: Felix Griep (Werfel)



Vaujany, 10.06.2016 – Die Wahrscheinlichkeit, dass es zum dritten Mal in nur vier Jahren beim Critérium du Dauphiné einen Gesamtsieg von Chris Froome geben wird, ist mit einem Sieg des Briten bei der ersten der drei Bergankünfte zum Abschluss der diesjährigen Austragung stark gestiegen. Der Dauphiné-Champion von 2013 und 2015 nahm dem vorherigen Leader Alberto Contador so viel Zeit ab, dass der jetzt fast schon eine halbe Minute Rückstand zu neuen Träger des Gelben Trikots aufweist. Nur sein früherer Teamkollege Richie Porte konnte mit Froome mithalten und ist aktuell dessen größter Widersacher. Auf der sehr bergigen ersten Etappenhälfte hatte zuvor Daniel Teklehaimanot ausreichend Punkte ergattert, um das von ihm 2015 gewonnene Bergtrikot zu übernehmen.

Teklehaimanot punktet in bergiger erster Etappenhälfte
Viele Berge, noch viel mehr Ausreißer – so lässt sich die erste Hälfte der 5. Etappe des Critérium du Dauphiné kurz zusammenfassen. Zwischen dem Start in La Ravoire und Kilometer 59 von 140 lagen Côte de la Chapelle-Blanche (4,0 km à 4,7%), Côte d’Arvillard (2,2 km à 5,3%), Col du Barioz (7,8 km à 6,5%), Col des Ayes (3,8 km à 8,1%) und Col des Mouilles (2,1 km à 6,1%), also nicht weniger als fünf Bergwertungen; von der 4. bis zur 1. Kategorie war alles dabei. An den beiden wichtigsten, dem Barioz (Kat. 1) und dem Ayes (Kat. 2) sackte Daniel Teklehaimanot (Dimension Data) die dicken Punkte ein, was seinen Punktestand auf 22 erhöhte. Damit führt der Eritreer nun das Bergklassement vor Tsgabu Grmay (Lampre-Merida) an, der es auf 13 Punkte bringt. Die beiden waren Teil einer 25 Fahrer großen Ausreißergruppe mit folgender Besetzung: Poels (SKY), Van Avermaet (BMC), Kiserlovski und Kreuziger (TNK), Morabito und Reichenbach (FDJ), Grivko und Tiralongo (AST), Bakelants, Gautier und Vuillermoz (ALM), Keukeleire (OGE), Marcynski (LTS), Boasson Hagen, Cummings und Teklehaimanot (DDD), Hesjedal (TFS), Pedredo (MOV), Voeckler (DEN), Slagter (CPT), Coppel (IAM), Thurau (WGG), Voß (BOA), Grmay und Pibernik (LAM).

Früher Sky-Angriff am Schlussanstieg durch Mikel Landa
Das Feld ließ diese große Gruppe aber kaum mehr als eine Minute davonziehen und nach 72 Kilometern kam es bereits wieder zum Zusammenschluss. Kurz zuvor hatte sich aber Andriy Grivko (Astana) abgesetzt und fuhr nach 78,5 Kilometern alleine über die vorletzte Bergwertung des Tages auf der Côte de la Sarrazine (3,3 km à 5,0%), bevor ihn ein Verfolgerquartett bestehend aus dem vorher ebenfalls schon in der großen Spitzengruppe vertretenen Cyril Gautier (AG2R La Mondiale) sowie Dayer Quintana (Movistar), Enrico Gasparotto (Wanty-Groupe Gobert) und Bartosz Huzarski (Bora-Argon 18) einholte. Sie fuhren einen Vorsprung von bis zu 2:40 Minuten heraus, der zu Beginn des Schlussanstiegs nach Vaujany (6,4 km à 6,5%) aber schon wieder auf circa eine Minute gesunken war. Der Amstel Gold Race-Gewinner Gasparotto attackierte früh an diesem Berg der 2. Kategorie und schüttelte seine Mitausreißer ab. Derweil setzte im Hauptfeld Sky die Konkurrenz durch einen Angriff von Mikel Landa unter Druck. Tinkoff reagierte darauf, indem Roman Kreuziger für Alberto Contador die Tempoarbeit übernahm, was wiederum bei einigen Mitfavoriten wie Fabio Aru (Astana) und Thibaut Pinot (FDJ) schnell gewisse Schwächen offenbarte. Diese beiden erreichten das Ziel letztlich erst mit rund zwei bzw. zweieinhalb Minuten Rückstand.

Froome erst geduldig, dann mit aggressiver Attacke
Als Landa Gasparotto ein- und überholte, waren noch 3,5 Kilometer zu fahren und die Hauptgruppe der Favoriten nur zehn Sekunden hinter dem Spanier, dessen Zeit an der Spitze nicht von langer Dauer war. Denn kurz darauf lancierte Daniel Martin (Etixx-Quick Step) die erste Attacke der Anwärter auf den Gesamtsieg. Für Richie Porte (BMC Racing) und Alberto Contador (Tinkoff) stellte dieser Vorstoß augenscheinlich kein allzu großes Problem dar, aber Chris Froome (Sky) geriet kurzzeitig in Rückstand. Nachdem dann aber der Brite mit Geduld und einer Reihe weiterer Fahrer im Schlepptau wieder an das Trio herangefahren war, wendete sich das Blatt. Froome attackierte 2600 Meter vor dem Ziel. Durch den Angriff seines Kapitäns wurde Landa eingeholt, der bei dem Wahnsinnstempo, welches Froome anschlug, keine Hilfe mehr leisten konnte – aber auch nicht brauchte. Contador, Porte und Romain Bardet (AG2R La Mondiale) hielten zunächst noch Kontakt, doch Froome wurde kein bisschen langsamer, so dass ab 2,3 Kilometer vor dem Ziel nur noch sein früherer Sky-Teamkollege Porte, mit dem er bei der Dauphiné 2013 einen Doppelsieg in der Gesamtwertung errungen hatte, ihm folgen konnte. Contador fiel Meter um Meter zurück und konnte den Verlust seiner Führung nicht mehr verhindern.

Froome übernimmt Gelb, Alaphilippe bleibt knapp in Weiß
Seinen letzten Widersacher wurde Froome zwar nicht los, konnte ihn im Ziel aber locker hinter sich lassen und mit einer Sekunde Vorsprung den Etappensieg holen – seinen vierten Saisonerfolg nach dem Etappen- und Gesamtsieg bei der Herald Sun Tour Anfang Februar und dem Ausreißersieg auf der Königsetappe der Tour de Romandie. Contador finishte mit 21 Sekunden Rückstand als Fünfter, noch knapp hinter Adam Yates (Orica-GreenEdge). Nur ein Dutzend Fahrer verloren weniger als eine halbe Minute auf Froome, alle anderen Gegner distanzierte er um mehr als eine Minute. In der Gesamtwertung führt Froome nun sieben Sekunden vor Porte und 27 vor Contador, auf den Plätzen vier und fünf folgen die beiden Etixx-Fahrer Martin und Julian Alaphilippe mit 37 und 42 Sekunden Rückstand. Alaphilippe behält das Weiße Trikot des besten Nachwuchsfahrers, im sitzt jetzt aber Yates im Nacken, der sich nur noch zehn Sekunden hinter ihm befindet.

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Die 6. Etappe ist das Teilstück mit dem längsten und schwersten Schlussanstieg bei dieser Rundfahrt. Die Ankunft in Méribel-les-Allues (12,3 km à 6,6%) ist aber nicht die einzige Schwierigkeit des Tages, denn mit Col de Champ-Laurent (9,3 km à 8,1%), Col du Grand Cucheron (3,4 km à 6,9%), Col de la Madeleine (19,2 km à 7,9%) und Montée des Frasses (8,0 km à 6,5%) gibt es noch vier weitere Berge.





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