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Pinot und Bardet dominieren auf Bergetappe am vorletzten Tag des Critérium du Dauphiné
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12.06.2016

Pinot und Bardet dominieren auf Bergetappe am vorletzten Tag des Critérium du Dauphiné

Info: CRITÉRIUM DU DAUPHINÉ 2016
Autor: Felix Griep (Werfel)



Méribel, 11.06.2016 – Wenn die vorletzte Etappe des Critérium du Dauphiné für die beiden besten Rundfahrer des Landes die Generalprobe für die Tour de France war, dann dürfen die Franzosen im Juli von ihren Helden wohl erneut Großes erwarten. Romain Bardet trat wieder einmal in der Art und Weise auf, die ihn bei der Frankreich-Rundfahrt 2015 zum „supercombatif“ gemacht hatte, musste sich im Ziel dann aber seinem Landsmann, dem letztjährigen Alpe d‘Huez-Gewinner Thibaut Pinot geschlagen geben, der das Duell der letzten beiden von zahlreichen Ausreißern am Ende der Bergankunft in Méribel-les-Allues im Sprint für sich entschied. Pinot eroberte zudem das Bergtrikot, während Bardet auf das Podium der Gesamtwertung vorstieß, in welcher der Sieg von Chris Froome aber wohl kaum noch zu verhindern sein dürfte. Wobei nicht nur Bardet, sondern bspw. auch Alberto Contador einmal mehr seine Angriffslust unter Beweis stellte und wohl noch längst nicht aufgegeben hat ...

Teklehaimanot verliert Bergtrikot trotz Präsenz in Anfangsphase
Die 6. Etappe des Critérium du Dauphiné wartete nicht nur mit der längsten Bergankunft der Rundfahrt auf, mit insgesamt drei Anstiegen der 1. sowie je einem der 2. und HC-Kategorie, verteilt auf gerade einmal 141 Kilometer, war es die Königsetappe der diesjährigen Austragung. Schon der Beginn war sehr beschwerlich mit den Anstiegen zu Col de Champ-Laurent (9,3 km à 8,1%) und Col du Grand Cucheron (3,4 km à 6,9%). Auf diesem zweiten Gipfel nach nur 24 Kilometern wies eine noch größere Spitzengruppe als auf der Etappe vom Vortag knapp drei Minuten Vorsprung auf. Unter den nicht weniger als 27 Fahrern befand sich Thibaut Pinot (FDJ), der nach seiner Enttäuschung bei der Bergankunft in Vaujany auf der 5. Etappe, als er zweieinhalb Minuten Zeit eingebüßt hatte, auf prompte Wiedergutmachung aus war. Und auch Daniel Teklehaimanot (Dimension Data) war wieder mit von der Partie und holte sich die Siege auf den ersten beiden Bergwertungen des Tages, einer 1. und einer 2. Kategorie. Es blieben allerdings die einzigen Punkte für den Eritreer, der am Ende der Etappe sein Bergtrikot dann doch wieder abgeben musste, weil ein anderer Fahrer noch dieselbe Punktezahl erreichte.

Attacken von Contador, Aru und Bardet am Col de l Madeleine
Der Col de la Madeleine (19,2 km à 7,9%), dessen Bergwertung der „hors catégorie“ sich ziemlich genau in der Mitte der Etappe befand, leitete nicht nur die Wende hinsichtlich des Bergtrikots ein, sondern animierte auch einige starke Fahrer dazu, aus dem Peloton zu attackieren. Gleich am Fuß des Anstiegs griff der Gesamtdritte Alberto Contador (Tinkoff) mit seinem Teamkollegen Jesper Hansen an und bekam Unterstützung durch Fabio Aru (Astana), Joaquin Rodriuez (Katusha), Dayer Quintana (Movistar) und Björn Thurau (Wanty-Groupe Gobert). Das Grüppchen wurde nach gut der Hälfte des Berges wieder eingeholt und war nun Teil von eines nur noch etwa zwei Dutzend Fahrer großen Feldes. Später folgten noch weitere Angriffe von Aru mit seinem Teamkollegen Luis Leon Sanchez und anschließend erneut von Contador. Als auch der zweite Versuch des Spaniers vereitelt wurde, zog Romain Bardet (Ag2R La Mondiale) los und erreichte den Col de la Madeleine mit wenigen Sekunden Vorsprung auf den Rest der Favoriten. 1:15 Minute lag er noch hinter der ebenfalls merklich kleiner gewordenen Spitzengruppe, in der Pinot den Sieg an der Bergwertung holte und sich damit zur Gefahr für Teklehaimanot entwickelte, der nicht mehr hatte mithalten können.

Gute AG2R-Taktik bringt Bardet in Reichweite des Gelben Trikots
Bardet und auch Aru gelang es in der Abfahrt, zu den Ausreißern um Pinot aufzuschließen, so dass sich schließlich eine noch 19-köpfige erste Gruppe gebildet hatte. Bardet konnte auf die Hilfe seiner Teamkollegen Jan Bakelants und Mikaël Cherel bauen, die maßgeblich dazu beitrugen, dass ein sicherer Vorsprung zur Gruppe um das Gelbe Trikot gewahrt wurde, und im nächsten Anstieg zur Montée des Frasses (8,0 km à 6,5%) einige Konkurrenten um den Etappensieg wie u.a. Aru eliminiert wurden. Nach diesem Anstieg, dessen Bergwertung erneut Pinot gewann, waren neben ihm und dem AG2R-Trio nur noch Robert Kiserlovski und Roman Kreuziger (Tinkoff), die wohl im Zusammenspiel mit Contador das vorhatten, was nun stattdessen AG2R darbot, sowie Ben Hermans (BMC Racing), Laurens De Plus (Etixx-Quick Step), George Bennett (Lotto-Jumbo) und Jurgen Van den Broeck (Katusha) vorne. Zehn Fahrer also noch, deren Vorsprung auf gut drei Minuten angewachsen war. Mit einem vorherigen Rückstand von 1:34 Minute, von dem einiges durch den Sturz im Finale der 2. Etappe zustande gekommen war, befand sich Bardet sogar auf einem aussichtsreichen Weg zum Gelben Trikot, weshalb er am Schlussanstieg nach Méribel-les-Allues (12,3 km à 6,6%) auch nicht mehr lange taktierte, sondern die Sache selbst anpackte.

Pinot holt Bergtrikot und Etappensieg, Froome baut seine Führung aus
Zehn Kilometer vor dem Ziel trat Bardet an und niemand konnte ihm folgen – zumindest nicht sofort. Pinot verfiel nicht in Panik und kam mit seinem gleichmäßigen Tempo nach kurzer Zeit wieder heran, woraufhin Méribel einen Zweikampf der beiden stärksten französischen Rundfahrer um den Tagessieg erlebte. Drei Kilometer vor Schluss wollte Bardet dieses Duell mit einem weiteren schwungvollen Antritt entscheiden, doch Pinot reagierte diesmal ohne nennenswerte Verzögerung, ließ sich nicht abhängen und schlug Bardet schlussendlich im Sprint auf der Zielgeraden. In der Favoritengruppe erledigten Mikel Landa und Sergio Henao erfolgreich den Auftrag, ihrem Kapitän Chris Froome (Sky) die Führung zu erhalten. Der Vorsprung von Pinot und Bardet war am Ende nur noch gut eine Minute groß. Durch einen Angriff von Daniel Martin (Etixx-Quick Step), der Etappendritter wurde, zerfiel die Favoritengruppe auf dem letzten Kilometer noch, wodurch Froome auf alle anderen Gegner etwas Zeit gewinnen konnte. So vergrößerte der Brite den Vorsprung zum Geamtzweiten Richie Porte (BMC Racing) von 7 auf 21 Sekunden. 21 Sekunden Rückstand hat nun auch Bardet, der vor Martin (+0:30) und Contador (+0:35) Rang drei belegt. Auf den Plätzen sechs und sieben folgen Julian Alaphilippe (Etixx-Quick Step/+0:56) und Adam Yates (Orica-GreenEdge/+1:02), die weiterhin um das Weiße Trikot kämpfen.

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Weil die 7. Etappe auf 151 Kilometern noch einmal sechs Bergwertungen zu bieten hat, ist in der Gesamtwertung weiterhin viel möglich. Die schwersten Anstiege zum Col de Moissière (8,3 km à 8,2%) und Col du Noyer (7,5 km à 8,4%) befinden sich 48,5 und 11,5 Kilometer vor dem Ziel, die Bergankunft nach Superdévoluy (3,8 km à 5,9%) ist vergleichsweise kurz.





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