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Kelderman übernimmt Führung der Tour de Suisse – Weening nächster siegreicher Ausreißer
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16.06.2016

Kelderman übernimmt Führung der Tour de Suisse – Weening nächster siegreicher Ausreißer

Info: TOUR DE SUISSE 2016
Autor: Felix Griep (Werfel)



Amden, 16.06.2016 – Auch die zweite Bergankunft der Tour de Suisse wurde zur Beute eines Ausreißers. Nachdem es am Vortag Darwin Atapuma für sehr knapp war, hat Pieter Weening in Amden einen Vorsprung von mehreren Minuten ins Ziel gebracht, nachdem sein Teamkollege Antwan Tolhoek auf dem Klausenpass wieder einmal wichtige Bergpunkte gesammelt hatte. Das Bergtrikot war das einzige, das an diesem Tag nicht seinen Besitzer wechselte: Wilco Kelderman übernahm das Gelbe vom zurückgefallenen, aber nicht total eingebrochenen Pierre-Roger Latour, Martin Elmiger das Rote Schweizertrikot vom ausgeschiedenen Mathias Frank und Ariel Maximiliano Richeze das Grüne Leibchen von Peter Sagan durch eine für einen Sprinter herausragende Leistung, die ihn auf Etappenplatz zwei führte.

Erkältung bewegt Frank zum Ausstieg
Ohne Mathias Frank (IAM Cycling), der von einer Erkältung geplagt wird, startete in Weesen die 6. Etappe der Tour de Suisse, die damit ihren einzigen heimischen Fahrer verlor, der in der Gesamtwertung etwas hätte erreichen können. Frank ersparte sich eine 162,8 Kilometer lange Regenfahrt, denn das schlechte Wetter hatte das Rennen wieder fest im Griff. Das rote Trikot für den besten Schweizer übernahm Martin Elmiger (IAM Cycling), der sich mit seinen Landsleuten Grégory Rast (Trek-Segafredo) und Nico Brüngger (Roth) direkt auf die Flucht begab. Doch sie waren nicht nur zu dritt, auch Philippe Gilbert (BMC Racing), Kristijan Koren (Cannondale), Kévin Réza (FDJ), Jasha Sütterlin (Movistar), Maciej Paterski (CCC Sprandi Polkowice), Jordi Simon (Verva-ActiveJet), Pim Ligthart und Tosh Van Der Sande (beide Lotto Soudal), Iljo Keisse und Ariel Maximiliano Richeze (beide Etixx-Quick Step) sowie Pieter Weening und Antwan Tolhoek (beide Roompot-Oranje Peloton) waren mit von der Partie. Die letzten drei in dieser insgesamt 15 Fahrer umfassenden Aufzählung waren letztlich auch die entscheidenden Figuren in dieser Flucht, sicherten sich alle einen Auftritt bei der Siegerehrung.

Weening mit absolut ungefährdetem Sieg
Tolhoek holte sich natürlich nach 100 Kilometern den Sieg an der HC-Bergwertung auf dem Klausenpass, der diesmal der einzige Berg vor dem Schlussanstieg war. Am Ende des Tages weist er damit 34 Punkte Vorsprung auf, womit ihm das Bergtrikot noch nicht sicher ist, die Chancen auf dessen Gewinn aber schon sehr gut stehen. Sein Teamkollege Weening attackierte sofort zu Beginn des letzten Berges und legte die acht Kilometer bei durchschnittlich rund zehn Prozent zum Ziel in Amden alleine zurück – ungefährdet durch die Favoriten, die mehr als sechs Minuten Rückstand auf den Gewinner der Tour of Norway nicht mehr aufholen konnten. Selbst die besten Kletterer hatten am Ende noch viereinhalb Minuten Rückstand auf den Niederländer und ließen drei weitere Ausreißer durchkommen. Noch vor Paterski (+3:57) und Koren (+4:13) finishte Richeze (+2:37), der mit dieser unerwartet starken Leistung Peter Sagan (Tinkoff) das Grüne Trikot abknöpfte. Weil der Argentinier auch beide Zwischensprints gewonnen hatte, liegt er stolze 16 Punkte vor dem Weltmeister, was dieser wohl nur mit einem ähnlichen Coup wieder aufholen könnte.

Latour, Thomas und Van Garderen verlieren viel
4:31 Minuten nach Weening waren sein niederländischer Landsmann Wilco Kelderman (LottoNL-Jumbo), Andrew Talansky (Cannondale) und Warren Barguil (Giant-Alpecin) die ersten Favoriten im Ziel. Nur wenige Sekunde dahinter folgten Ion Izagirre (Movistar), Miguel Angel Lopez (Astana) und Tour de Suisse-Titelverteidiger Simon Spilak (Katusha), der mehrfach erfolglos versucht hatte, sich mit Attacken aus der Hauptgruppe abzusetzen. Mit seinen Tempoverschärfungen trug der Slowene aber auch dazu bei, dass einige namhafte Konkurrenten noch weiter distanziert wurden. Jarlinson Pantano (IAM Cycling) finishte mit genau 5 Minuten Rückstand, Pierre-Roger Latour (AG2R La Mondiale) und Geraint Thomas (Sky) jeweils mit 5:22 und Tejay Van Garderen (BMC Racing) gar nochmal mit einer Minute mehr. 5:03 Minuten wurden es für Gorka Izagirre (Movistar), der sich in einer Harakiri-Aktion auf dem Klausenpass alleine auf die Verfolgung der Spitzengruppe begeben hatte, aus welcher sich sein Teamkollege Sütterlin zurückfallen ließ, um ihn zu unterstützten. Kurz vor dem Schlussanstieg lag Gorka Izagirre, der vorher in der Gesamtwertung Platz sieben besetzt hatte, zwar drei Minuten vor dem Hauptfeld, konnte aus seiner Aktion letztlich aber keinen Profit schlagen.

Kelderman nach dem Giro auch Führender in der Schweiz
Der junge Latour konnte seine Führung in der Gesamtwertung nicht behaupten und rutschte auf Rang sechs ab. Neuer Spitzenreiter ist nun der gestern noch zeitgleiche Zweitplatzierte Kelderman, der damit die Gelegenheit bekommt, ein eventuell vorhandenes „Giro-Trauma“ zu besiegen, denn bei der Italien-Rundfahrt hatte er das Leadertrikot und einen scheinbar sicheren Gesamtsieg durch einen Sturz in der Abfahrt vom Colle dell’Agnello verloren. Barguil und Talansky stellen mit Rückständen von 16 und 19 Sekunden wohl die größte Bedrohung für Kelderman dar, aber Ion Izagirre und Lopez dürfen mit 34 bzw. 39 Sekunden auch noch nicht abgeschrieben werden, ebenso wie Latour, Spilak, Thomas und Gorka Izagirre, die Rückstände zwischen 50 Sekunde und einer Minute aufweisen.

-> Zum Resultat

Nach zwei Bergankünften folgt auf der 7. Etappe noch eine dritte in Folge – und die ist die schwerste der 80. Tour de Suisse. Genau wie schon vor einem Jahr führt die mit Abstand längste Etappe der Rundfahrt ins österreichische Sölden und von dort auf den 2669 Meter hohen Rettenbachferner.





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