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Zakarin bezwingt Pantano und Majka in Finhaut-Emosson – Spannung im Kampf um Rang 2 der Tour nimmt zu
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20.07.2016

Zakarin bezwingt Pantano und Majka in Finhaut-Emosson – Spannung im Kampf um Rang 2 der Tour nimmt zu

Info: TOUR DE FRANCE 2016
LiVE-Ticker zum Nachlesen: Flash | Text
Autor: Felix Griep (Werfel)



Finhaut-Emosson, 19.07.2016 – Der Etappensieg im Jura durch Jarlinson Pantano vor drei Tagen war der größte Erfolg in der Geschichte des Teams IAM Cycling, der wohl nur zu toppen gewesen wäre, wenn auf der 17. Etappe der Tour de France in der Schweizer Heimat dieser Mannschaft ein weiterer solcher Triumph gelungen wäre. Pantano war nicht weit davon entfernt, musste sich am Schlussanstieg nach Finhaut-Emosson aber dem Russen Ilnur Zakarin geschlagen geben. Dritter wurde Rafal Majka, dem das Bergtrikot nun so sicher sein dürfte wie seinem Teamkollegen Peter Sagan das Grüne. Gelb-Träger Chris Froome und sein Sky-Team gaben sich keine Blöße und haben die Tour weiterhin fest im Griff, spannend wird es wohl allenfalls noch um Rang zwei der Gesamtwertung. Den belegt zwar nach wie vor Bauke Mollema, doch der Niederländer liegt nur noch 26 Sekunden vor Adam Yates und eine Minute vor Nairo Quintana.


Das Profil der 17. Tour-Etappe

Große Hitze bei der komplett Schweizerischen Etappe
Nach der Ankunft vor zwei Tagen und dem anschließenden Ruhetag verließ die Tour de France mit dem Start ihrer 17. Etappe Bern und machte sich auf einen 184,5 Kilometer langen Weg durch die heiße Schweiz, die in den Kantonen Bern, Waadt, und Wallis Temperaturen bis zu 35 Grad zu bieten hatten. Noch deutlich höher als die Temperaturen war die Geschwindigkeit in der Anfangsphase des Rennens; während der ersten Rennstunde wurden fast 52 Kilometer zurückgelegt, womit jeder Ausreißversuch zum Scheitern verurteilt war. Erst im Anstieg zur Côte de Saanenmöser, einer von zwei Bergwertungen der 3. Kategorie, welche man nach 72,5 und 105 Kilometern überquerte, konnte sich eine Spitzengruppe formieren. Zu dieser gehörte unter anderem Rafal Majka (Tinkoff), der an diesen kleineren Steigungen gleich einmal sein Bergwertungs-Konto weiter aufstockte. Auch Peter Sagan, der „grüne“ Teamkollege des Bergtrikot-Trägers, war mit in der Gruppe und gewann den Zwischensprint der Etappe in Martigny kurz vor dem Beginn des Finales mit den Anstiegen zum Col de la Forclaz (13,0 km à 7,9%) und nach Finhaut-Emosson (10,4 km à 8,4%). Das Hauptfeld hatte den Ausreißern bis dahin 13 Minuten Vorsprung gewährt, also praktisch einen Freifahrtschein ausgestellt.

Pantano attackiert in der Abfahrt vor dem Schlussanstieg
Neben Tinkoff hatten auch IAM Cycling mit Stef Clement und Jarlinson Pantano sowie Astana mit Tanel Kangert und Alexey Lutsenko zwei Fahrer in der 14-köpfigen Spitzengruppe. Zu dieser gehörten außerdem der Schweizer Steve Morabito (FDJ), Domenico Pozzovivo (AG2R La Mondiale), Ilnur Zakarin (Katusha), Kristijan Durasek (Lampre-Merida), Tony Gallopin (Lotto Soudal), Brice Feillu (Fortuneo-Vital Concept) sowie Greg Van Avermaet (BMC Racing) und Thomas Voeckler (Direct Energie), die genau wie Lutsenko erst in der Abfahrt vom Col des Mosses, der zweiten Kategorie-3-Bergwertung, zur Spitze aufgeschlossen hatten. Am Col de la Forclaz fielen Sagan und Van Avermaet dann schnell zurück, und auch Gallopin und Lutsenko erreichten diesen Gipfel der 1. Kategorie, der nur 18 Kilometer vor dem Ziel lag, nicht mehr mit der Gruppe. Beide hatten zunächst angegriffen und einige Kilometer lang in Führung gelegen, wurden dann aber nicht nur eingeholt, sondern sofort durchgereicht. Majka konnte sich auch an der dritten Bergwertung des Tages ohne Gegenwehr seiner Begleiter die Höchstpunktzahl in die Tasche stecken, musste dann aber aufpassen, weil Pantano den Kampf um den Etappensieg mit einem Angriff in der Abfahrt eröffnete.


Tines Tour Talk zur 17. Etappe: Besuch in Finhaut-Emosson (mit Fotos)

Beim Giro gestürzter Zakarin holt sich den Etappensieg
Das Duo Pantano/Majka setzte sich auf dem nicht sehr langen bergab führenden Zwischenstück vor dem Schlussanstieg eine halbe Minute von den anderen Ausreißern ab, was Zakarin zu einer sofortigen Gegenmaßnahme bewegte, als die Straße in Richtung des Stausees Lac d’Emosson wieder aufwärts führte. Nach zwei Kilometern Klettererei hatte er die beiden Führenden eingeholt und zwei weitere Kilometer später unternahm er einen Angriff. Den konnte zwar zumindest Pantano noch scheinbar leichtfüßig kontern, aber bei der nächsten Tempoverschärfung war auch der IAM-Fahrer geschlagen. Zakarin, der im Mai auf der 19. Etappe des Giro d'Italia als Gesamtfünfter nach einem schweren Sturz ausgeschieden war, erreichte das Ziel letztlich 55 Sekunden vor Pantano, der seinen Erfolg von Culoz nicht wiederholen konnte. Auch Majka verpasst den erhofften Etappensieg, wurde mit 1:26 Minute Rückstand Dritter, hat das Bergtrikot bei nun 83 Punkten Vorsprung auf Thomas De Gendt (Lotto Soudal) aber praktisch sicher. In dem acht-minütigen Zeitfenster zwischen der Ankunft Zakarins und der Favoriten finishten mit Durasek, Feillu, Voeckler, Pozzovivo, Clement und Morabito in genau dieser Reihenfolge noch sechs weitere Ausreißer.

Porte und Froome die Stärksten unter den Favoriten
Weil die besten Ausreißer außerhalb der Top20 der Gesamtwertung lagen, hatten ihnen das Feld einen so großen Vorsprung gelassen. Und weil das Team Sky wieder einmal keine Schwächen offenbarte, trauten sich die Gegner lange nicht, Chris Froome zu attackieren. Am Col de la Forclaz hatte er fünf Helfer bei sich, zu Beginn des Schlussanstiegs immerhin noch deren drei. Gut fünf Kilometer vor dem Ziel waren Alejandro Valverde (Movistar) und Daniel Martin (Etixx-Quick Step) die Ersten, die für ein wenig Schwung sorgten, die Sky-Dominanz aber nicht brechen konnten. Weniger als zwei Kilometer vor dem Ende zeigte eine Attacke von Richie Porte (BMC Racing) mehr Durchschlagskraft. Nairo Quintana (Movistar) versuchte nachzusetzen, war dafür aber nicht antrittsstark genug. Auch Fabio Aru (Astana) war nicht in der Lage, sich von der Froome-Gruppe zu lösen, in der noch dessen letzter Teamkollege Wout Poels die Situation unter Kontrolle hielt. Froome legte dann einen kleinen Zwischensprint ein, den Quintana diesmal mitgehen konnte. Poels kam wieder heran und machte noch einmal kurz Tempoarbeit, bis der Tour-Leader erneut antrat und an der Flamme Rouge zu Porte aufschloss. Quintana war nun endgültig distanziert und handelte sich noch einiges an Rückstand ein.


Unsere Etappen-Vorschau zum Nachlesen:
Ankunft in Finhaut-Emosson, wo Froome schon einmal Gelb verlor


Van Garderen stürzt aus den Top10 bis auf Rang 17 ab
Die beiden früheren Sky-Teamkollegen Porte und Froome erreichte das Ziel letztlich acht bzw. zehn Sekunden vor Adam Yates (Orica-BikeExchange) und Romain Bardet (AG2R La Mondiale), die mit einer zurückhaltenderen Fahrweise eine für sich gute Taktik gewählt hatten. Quintana dagegen fiel noch hinter Aru und Louis Meintjes (Lampre-Merida) zurück und verlor fast eine halbe Minute auf Froome. Sein Teamkollege Valverde büßte gar zwei Minuten ein. Eine schwächeren Tag erlebte auch Bauke Mollema (Trek-Segafredo), der seinen Verlust auf 40 Sekunden begrenzen konnte, womit er Platz zwei in der Gesamtwertung verteidigte. Dass der Abstand zu Froome auf 2:27 Minuten gewachsen ist, wird den Niederländer weniger interessieren, als der gesunkene Vorsprung auf seine Verfolger: Yates und Quintana liegen nur noch 27 bzw. 60 Sekunden zurück. Bardet hat 1:48 Minute Rückstand auf den Zweitplatzierten und Porte genau zwei Minuten. Valverde fiel von Platz fünf auf sieben zurück, war aber nicht der größte Verlierer des Tages. Portes Teamkollege Tejay Van Garderen hatte bereits am Col de la Forclaz den Anschluss verloren, kam erst 18 Minuten nach den anderen Favoriten ins Ziel und stürzte von Gesamtrang acht auf Position 17 ab. Das kostete BMC auch viel Zeit in der Mannschaftswertung, aber Sky hat sich bis auf 2:20 Minuten an das Führende Movistar Team angenähert.

-> Zum Resultat

Bei der morgigen 18. Etappe von Sallanches nach Megève handelt es sich um das zweite Einzelzeitfahren dieser Tour. Abzüglich eines flachen Starts und einer kleinen Abfahrt zum Schluss sind rund elf der 17 Kilometer ansteigend mit Werten bis zu elf Prozent.





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