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Im Bergzeitfahren ist Froome zu stark für Dumoulin – Mollemas Polster schrumpft weiter
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21.07.2016

Im Bergzeitfahren ist Froome zu stark für Dumoulin – Mollemas Polster schrumpft weiter

Info: TOUR DE FRANCE 2016
LiVE-Ticker zum Nachlesen: Flash | Text
Autor: Felix Griep (Werfel)



Megève, 21.07.2016 – Die Tour der France wird immer spannender, zumindest im Kampf um den zweiten Platz der Gesamtwertung. Diesen belegt zwar nach wie vor Bauke Mollema, sein Vorsprung gegenüber Rang sechs sank aber auf der 18. Etappe von zwei Minuten auf nur noch wenig mehr als eine Minute. Zum Führenden Chris Froome hat Mollema dagegen nun bereits fast vier Minuten Rückstand, weil der Brite sich im Bergzeitfahren seinen zweiten Tagessieg in diesem Juli holte. Damit verhinderte er einen dritten Erfolg von Tom Dumoulin, der Froome im ersten, einfacheren Zeitfahren noch klar bezwungen hatte, sich diesmal aber um 21 Sekunden geschlagen und mit Platz zwei zufriedengeben musste.


Das Profil der 18. Tour-Etappe

Cancellara tritt zum Bergzeitfahren nicht mehr an
Nach drei Tagen in der Schweiz kehrte die Frankreich-Rundfahrt in ihre Heimat zurück, wo zwischen Sallanches und Megève lediglich 17 Kilometer zu absolvieren waren. Ein Zeitfahren, logisch, aber eines, dass es in dieser Art so lange nicht mehr gegeben hatte. Die ersten 4 Kilometer waren flach, die letzten 2,5 führten bergab, aber dazwischen ging es auf 10,5 Kilometer gut 650 Höhenmeter hinauf. Es war das erste klassische Bergzeitfahren der Tour seit einer Fahrt auf die Alpe d’Huez im Jahre 2004, wobei ein Zeitfahren von 2013 nicht unerwähnt bleiben darf, weil es zwar keinen durchgehenden Anstieg hatte, aber über zwei Berge führte und dabei sogar ein paar Höhenmeter mehr zu absolvieren waren als am heutigen Tag. Für reine Zeitfahrspezialisten war es ein zu schwerer Kurs: Tony Martin (Etixx-Quick Step) landete mit dreieinhalb Minuten Rückstand auf dem 75. Platz, Weltmeister Vasil Kiryienka (Sky) noch deutlich weiter dahinter und Fabian Cancellara (Trek-Segafredo) trat gar nicht mehr an, da er sich nun gezielter auf die Olympischen Spiele vorbereiten will. Aus demselben Grund hatten der ebenfalls gute Zeitfahrer Rohan Dennis (BMC Racing) und der vierfache Sprintsieger Mark Cavendish (Dimension Data) die Rundfahrt schon einen Tag zuvor verlassen.


Tines Tour Talk zur 18. Etappe: Bergzeitfahren

Izagirre, De Gendt und Dumoulin fahren Top10-Zeiten
Alexis Gougeard (AG2R La Mondiale), der zu den ersten Startern gehörte, hatte lange mit einer Zeit von 33:06 Minute die Führung inne, bis ihn nach gut eineinhalb Stunden Nicolas Edet (Cofidis) entthronte, der mit seinen 32:37 Minuten fast ebenso lange auf Rang eins verblieb. Dann gab es eine Gruppe von zehn Startern, durch welche die Führung innerhalb kürzester Zeit gleich viermal wechselte. Erst war Nelson Oliveira (Movistar) acht Sekunden schneller als Edet, dann Romain Sicard (Direct Energie) nochmals acht Sekunden schneller als Oliveira und anschließend Jérôme Coppel (IAM Cycling) sogar 23 Sekunden schneller als Sicard, bevor er von Ion Izagirre (Movistar) um zwölf Sekunden unterboten wurde. Dessen Zeit von 31:46 Minuten bescherte dem Spanier als einzigem dieser Fahrer am Ende ein Top10-Ergebnis: er wurde Siebter, Coppel Elfter, Sicard Neunzehnter … Die Führung blieb eine knappe Stunde bei Izagirre, bevor er im engsten Moment des Tages um 1,11 Sekunden von Thomas De Gendt (Lotto Soudal) geschlagen wurde, der letztlich Tagessechster wurde. De Gendt war aber kaum wieder zu Atem gekommen, als Tom Dumoulin (Giant-Alpecin) ihn schon deutlich unterbot und mit 31:04 Minuten Fahrzeit 41 Sekunden Vorsprung ins Ziel brachte.

Porte Schnellster an der 1. Zwischenzeit, Froome im Ziel
Dumoulin bewies mit dieser starken Vorstellung, dass er seine im Zeitfahren auf der 13. Etappe demonstrierte Stärke im Kampf gegen die Uhr auch sehr gut mit den Kletterfähigkeiten vereinen kann, die er bei seinem Ausreißersieg in Andorra demonstriert hatte. Von den größeren Bergspezialisten, die als Gesamtklassementsbeste erst über eine Stunde nach Dumoulin starteten, konnten dann nur noch zwei einen weiteren Etappensieg des Niederländers in Gefahr bringen. Richie Porte (BMC Racing) war der Einzige, der Dumoulin an der 1. Zwischenzeit schlagen konnte. Weil er dort neun Sekunden schneller war, gewann der Australier den mit 5000 Euro dotierten „Prix Bernard Hinault“ – dieser Messpunkt befand sich nämlich auf der Côte de Domancy, die mit 2,5 km à 9,4% nicht nur der schwerste Teil des Bergzeitfahrens war, sondern der Ort, an dem ebenjener Hinault 1980 Weltmeister geworden war. Doch schon an der nächsten Zwischenzeit lag Porte nicht mehr vorne und hatte schlussendlich 12 Sekunden Rückstand auf Dumoulin. Doch Chris Froome (Sky), auf der Côte de Domancy 23 Sekunden hinter Porte und 14 hinter Dumoulin, stellte sie alle noch in den Schatten und holte sich am Ende recht überlegen seinen zweiten Sieg nach Etappe 8


Unsere Etappen-Vorschau zum Nachlesen:
Bergzeitfahren, ein seltenes Ereignis bei der Tour!


Gesamtzweiter Mollema verliert Zeit auf fast alle Verfolger
Das Endergebnis des Tages sah Froome, der im ersten Zeitfahren dieser Tour mit 1:03 Minute Rückstand Platz zwei belegt hatte, 21 Sekunden vor Dumoulin und 33 Sekunden vor Fabio Aru (Astana) sowie Porte, die Dritter und Vierter wurden. Unter einer Minute Verlust blieb sonst nur noch Romain Bardet (AG2R La Mondiale) mit 42 Sekunden. Bauke Mollema (Trek-Segafredo) hatte als 17. 1:25 Minute Rückstand. Abgesehen vom drei Sekunden langsameren Daniel Martin (Etixx-Quick Step) nahm jeder andere Fahrer aus den Top10 der Gesamtwertung dem Zweitplatzierten Mollema Zeit ab, der schon am Vortag in Finhaut-Emosson einiges eingebüßt hatte. Betrug die Differenz zwischen Rang zwei und sechs vor zwei Tagen noch 2:17 Minuten, ist es jetzt mit 1:08 Minute nur noch halb so viel. Ein willkommener Spannungsbogen, denn in Sachen Gesamtsieg ist längst die Luft raus, bei nun 3:52 Minuten Vorsprung von Froome glaubt wohl kaum noch jemand ernsthaft an ein Scheitern des Tour-Leaders. Adam Yates (Orica-BikeExchange), Nairo Quintana (Movistar), Bardet und Porte rückten alle näher an Mollema heran und behielten ihre vorherigen Platzierungen. Aru verdrängte dagegen Alejandro Valverde (Movistar) von Rang sieben und Louis Meintjes (Lampre-Merida) übernahm Position neun von Martin.

-> Zum Resultat

Auf der morgigen 19. Etappe gibt es in Saint-Gervais Mont Blanc die letzte Bergankunft (9,8 km à 8,0%) der 103. Tour de France. Vor dem Schlussanstieg der 1. Kategorie gibt es u.a. auch einen HC-Berg, doch die Montée de Bisanne (12,4 km à 8,2%) befindet sich rund 50 Kilometer vor dem Ziel, womit sich deren Einfluss auf den Etappenausgang wohl in Grenzen halten dürfte.





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