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Viele Sprinter mit Defekten auf den Champs-Élysées – André Greipel triumphiert zum 2. Mal in Folge
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24.07.2016

Viele Sprinter mit Defekten auf den Champs-Élysées – André Greipel triumphiert zum 2. Mal in Folge

Info: TOUR DE FRANCE 2016
LiVE-Ticker zum Nachlesen: Flash | Text
Autor: Felix Griep (Werfel)



Paris, 24.07.2016 – Zum vierten Mal in Folge endete eine Tour de France mit einem deutschen Etappensieg. Wie bereits im Vorjahr war es André Greipel, der auf den Champs-Élysées den letzten Sprint der Rundfahrt für sich entschied, sich diesmal in einer knappen Entscheidung gegen den Gewinner des Grünen Trikots Peter Sagan durchsetzte. Sein 2013 und 2014 in Paris erfolgreicher Landsmann Marcel Kittel, der unterwegs einen Defekt hatte, konnte am Ende nicht um den Sieg mitkämpfen, ebenso wie Sondre Holst Enger und Bryan Coquard, die auf der Schlussrunde durch Platten aus der Verlosung genommen worden waren. Weil das Peloton im Finale auseinander riss, hätte es mit Joaquin Rodriguez fast noch einen großen Verlierer in der Gesamtwertung gegeben, doch eine Annullierung der Rückstände ersparte dem Spanier eine Abrutschten von Rang sieben auf zehn.


Das Profil der 21. Tour-Etappe

Direct Energie betreibt viel Aufwand für Sprinter Coquard
Die 103. Tour de France endete mit einer 113 Kilometer langen Etappe, die im nördlich von Paris gelegenen Chantilly begann und in der französischen Hauptstadt mit einer achtmaligen Befahrung des Rundkurses über die Champs-Élysées zwischen Triumphbogen und Louvre endete. Nach dem als „tour d’honneur“ bekannten tradionell langsamen Auftakt wirkte die erste Zielpassage als wahrer Startschuss des Rennens. Sofort schlossen sich Alexis Gougeard (AG2R La Mondiale), Lawson Craddock (Cannondale-Drapac), Marcus Burghardt (BMC Racing), Daniel Teklehaimanot (Dimension Data), Roy Curvers (Giant-Alpecin), Jan Barta (Bora-Argon 18), Rui Costa (Lampre-Merida) und Brice Feillu (Fortuneo-Vital Concept) zu einer achtköpfigen Spitzengruppe zusammen, die einen Vorsprung von etwa zwanzig Sekunden herausholte. Direct Energie spannte sich daraufhin komplett vor das Feld und auch Lotto Soudal und Etixx-Quick Step beauftragten jeweils einen Fahrer, der französischen Mannschaft bei der Verfolgungsarbeit zu helfen. 29 Kilometer vor dem Ende fiel Burghardt, der den Zwischensprint gewonnen hatte, durch einen Defekt zurück und die verbliebenen sieben Ausreißer hatten drei Runden vor Schluss nur noch acht Sekunden Vorsprung, so dass eine Einholung weit vor dem Etappenende drohte.


Tines Tour Talk zur 21. Etappe: Besenwagen

Greipel siegt von Kristoffs Hinterrad, Sagan fehlt nicht viel
Für Craddock ging die Flucht dann tatsächlich auch gleich zu Ende, dafür schlossen überraschend Wout Poels und Luke Rowe (beide Sky) zur Spitzengruppe auf. Die zerfiel schließlich im Finale dieser Runde durch einen Angriff Teklehaimanots. In dem kurzzeitigen Durcheinander griff Alexey Lutsenko (Astana) an und war bei der nächsten Zielpassage der letzte Fahrer, der bei noch zwei zu fahrenden Runden vor dem Feld verblieben war. Kurz darauf bekam er Unterstützung durch Greg Van Avermaet (BMC Racing), mit dem der Kasache einen Vorsprung von fast zehn Sekunden erzielen konnte. Als man dann wieder auf die Zielgerade kam und die Schlussrunde begann, wurde das Duo aber eingeholt, womit die Ausreißeraktivitäten beendet waren. Zwei Kilometer vor der Zielankunft baute Lotto Soudal einen Zug auf, der zwar eingangs der letzten Kurvenkombination von einem Katusha-Duo verdrängt wurde. Lotto-Sprinter André Greipel kam so aber an das Hinterrad von Katusha-Mann Alexander Kristoff. Der Norweger zog den Endspurt auf der Zielgeraden an und Greipel konnte aus seinem Windschatten vorbeiziehen. Aus dritter Position heraus kam Peter Sagan (Tinkoff) dem deutschen Meister noch gefährliche nahe, konnte aber nur noch Zweiter werden.

Bei Kittel, Holst Enger und Coquard versagt das Material
Hinter Greipel, Sagan und Kristoff folgten Edvald Boasson Hagen (Dimension Data), Michael Matthews (Orica-BikeExchange), Jasper Stuyven (Trek-Segafredo), Ramunas Navardauskas (Cannondale-Drapac), Christophe Laporte (Cofidis) und Sam Bennett (Bora-Argon 18) – es fehlten einige Namen, die man weiter vorne erwartet hätte. Zum Beispiel Marcel Kittel (Etixx-Quick Step), der im Finale nicht mit der Spitze des Rennens mithalten konnte. Der Deutsche hatte auf der dritten Runde einen Defekt erlitten, der ihm eine Minute Rückstand auf das Peloton bescherte. Ohne Hilfe von Teamkollegen schaffte er es mit „Windschatten-Springen“ durch die Fahrzeugkolonne zwar bis zum Ende der vierten Runde wieder ins Feld, hatte dadurch aber wohl entscheidende Kräfte gelassen. Auch andere Sprinter waren später noch von Defekten betroffen – sehr viel später. Kurz vor der letzten Zieldurchfahrt hatte IAM Cycling zu viert die Führung im Feld übernommen und damit das Ende der Flucht von Lutsenko und Van Avermaet besiegelt. Doch dann hatte ausgerechnet Sondre Holst Enger, der Sprinter des Schweizer Teams einen Defekt. Kurz darauf verlor auf dieselbe Art auch Direct Energies Bryan Coquard all seine Chancen auf ein gutes Ergebnis.


Unsere Etappen-Vorschau zum Nachlesen:
Rennen für Männer und Frauen auf den Champs-Élysées


Trotz Ausstieg von Tony Martin ein neuer Finisher-Rekord
Im hektischen Finale hatte es das Feld noch so weit auseinander gezogen, dass mehrere große Lücken entstanden waren und nur die ersten 35 Fahrer tatsächlich in der gleichen Zeit das Ziel erreichten. Eine der Folgen dieser Zeitabstände wäre gewesen, dass der Vorsprung von Chris Froome (Sky) auf Romain Bardet (AG2R La Mondiale) von 4:05 Minuten auf 2:52 Minuten gesunken wäre. Das hatte der Träger des Gelben Trikots bewusst in Kauf genommen, um bloß nicht noch in einen Sturz verwickelt zu werden. Joaquin Rodriguez (Katusha) verzeichnete 31 Sekunden Rückstand, was ihn in der Gesamtwertung noch vom siebten auf den zehnten Platz zurückgeworfen hätte. Doch dies blieb letztlich alles im Konjunktiv, denn die Jury annullierte alle Abstände, die auf den letzten drei Kilometern zustande gekommen waren, so dass sich in den interessanten Regionen der Gesamtwertung keinerlei Veränderungen mehr ergaben. Den allerletzten Platz behielt der Etappenneunte Bennett mit mehr als fünf Stunden Rückstand. Der Ire ist 174. – die schlechteste Endplatzierung in der Geschichte der Tour de France, denn der Rekord von 170 Finishern aus dem 2010 wurde heuer geknackt! Es hätten sogar 175 sein können, doch nachdem das Rennen Paris erreicht hatte, stieg Tony Martin (Etixx-Quick Step) mit Kniebeschwerden vom Rad.

-> Zum Resultat und allen Endständen





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