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Le Tour toujours – 4 Tage bei der Tour de France – Teil 2
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29.07.2016

Le Tour toujours – 4 Tage bei der Tour de France – Teil 2

Info: Bildergalerie
Info: TOUR DE FRANCE 2016 | Etappe 19 | Etappe 20
Autor: Christine Kroth (Cofitine)



Die Tour de France steht nur selten auf der Liste der Rennen, die ich in einer Saison besuche. Früher war das anders. Doch seit ich als Pressevertreterin für LiVE-Radsport.ch unterwegs bin, ist das schwierig geworden. Die Tour ist halt doch eine Nummer zu groß.
Doch dieses Jahr habe ich mal wieder eine Ausnahme gemacht. Wenn die Tour in die Schweiz kommt, muss man einfach hin. In Kombination mit einem kleinen Urlaub in den französischen Alpen war das in diesem Jahr perfekt.



4 Tage bei der Tour de France: Teil 1 | Teil 2


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3. Station: Talloires / Col de la Forclaz de Montmin
19. Etappe: Albertville - Saint-Gervais


Astana dominiert an der Spitze des Feldes
Tag 3 bei der Tour de France. Ich möchte ab jetzt mich mehr den Reizen der Landschaft widmen und den Reizen des Radsports nur noch am Rande.
Am Morgen vergeht mir erstmal die Lust auf beides, denn es schüttet. Doch typisch Alpen – der Regen hat sich bald verzogen. Ich mache mich auf Richtung Lac d'Annecy. Hier kenne ich mich auch recht gut aus. Ich habe wieder einen Punkt ausgeguckt, wo man direkt auf die Strecke trifft. Wenige Kurven unterhalb war ich vor sieben Jahren schon mal, auch bei der Tour, als hier ein Einzelzeitfahren ausgetragen wurde.
Ich fahre wieder soweit ich komme und parke dann auf einer Wiese, wo schon etliche Autos stehen. Das scheint zwar kein offizieller Parkplatz zu sein. Aber typisch Tour, die Zuschauer machen halt einfach einen draus!
Jetzt geht es zu Fuß weiter. Knapp 7 km unterhalb der Passhöhe suche ich mir einen Platz im Schatten. Dann das Übliche – warten auf die Werbekarawane, Geschenke einsammeln, warten auf die Fahrer. Wieder postiere ich mich auf einer Mauer am Straßenrand, um zu fotografieren.
Viel ist im Rennen noch nicht passiert. In der Spitzengruppe die „üblichen Verdächtigen“.
Nachdem der Besenwagen durch ist, widme ich mich fotografisch den landschaftlichen Vorzügen dieser Gegend. Ich könnte zwar zurückfahren und mir die Etappe in einem Live-Stream auf dem Rechner ansehen, doch das ist keine Option.
Ich bin zurück am Campingplatz als die Etappe fast beendet ist und verfolge sie noch am Smartphone – Tour-App und LiVE-Ticker sei dank! Das muss dann doch ausreichen!

4. Station: Saint-Jean-de-Sixt
20. Etappe: Megève - Morzine


Der Brite Froome zwischen Teamkollegen
Mein letzter Tag bei der Tour. Zwar werde ich noch einen Tag länger hier in den Alpen bleiben, doch die Tour zieht ja weiter nach Paris und da wollte ich nicht hin. Das wäre dann doch zu viel des Guten!
Und heute bin ich auch ein bisschen faul. Ich bleibe hier im Ort. Hier kommen sie nach 30 km nämlich durch!
Am Morgen war ich bereits im Ort, Zeitung und Baguette kaufen. Dann bin ich erst später die gut 500 Meter den Berg wieder runter, kurz bevor die Werbekarawane kommen soll. Und traue meinen Augen nicht. Es ist kaum noch ein Platz an der Strecke zu kriegen! Super! Ich finde dann doch aber noch was. Groß wird die Ausbeute heute nicht werden! Gleich zu Beginn klatscht mir eine Skoda-Mütze ins Gesicht. Volltreffer!
Neben mir vier Rentner aus Frankreich, die erstaunlich agil sind, wenn es darum geht, sich die Geschenke unter den Nagel zu reißen. Ich gebe in der Regel nach, nur einmal nicht. Ich will unbedingt die kleine Packung Salami haben! Fehlt mir noch!
Nach gut ¾ des Trosses entscheiden die vier, jetzt mal Mittagessen zu gehen.
Verpflegung ist gut, aber erst nachdem das bunte Treiben durch ist. Und nebenbei komme ich mit den Herrschaften rechts von mir ins Gespräch. Sie kommen aus Yorkshire und erzählen von der Tour vor zwei Jahren und davon, dass die Strecke der Tour of Yorkshire in diesem Jahr an ihrem Haus vorbeiführte. Ich will es genau wissen und frage nach der Popularität von Chris Froome in England. Die drei zögern lange und meinen dann, dass er etwas beliebter sei als Mark Cavendish. Von dem halten sie nicht viel, der steigt ja sowieso immer schon recht früh aus sagen sie. Die drei sind im übrigen Fans von Adam Yates.
Sie wollen wissen von wem ich Fan bin. Ich deute auf die IAM-Mütze auf meinem Kopf und als dann ein Auto von IAM vorbeifährt, ruft einer der drei „Hey, it's your team!“
Das macht wirklich Spaß heute!


Tony Martin in der Abfahrt vom Col des Aravis
Ich verabschiede mich dann aber, weil ich mir einen besseren Platz zum fotografieren suchen möchte, was wirklich schwierig ist. Wird verdammt schwer heute werden, gute Fotos zu machen. Außerdem verabschiedet sich gerade die Sonne und dicke Wolken ziehen ins Tal. Der Wetterbericht hat leider recht.
Die Fahrer kommen! Und ich fühle mich wie in dem Film „Und täglich grüßt das Murmeltier“! Schon wieder die gleichen Fahrer vorne. Dafür ist das Entsetzen groß, als ich Sébastien Reichenbach hinterm Feld entdecke.
Heute ist alles schnell vorbei. Auf dem Weg hinauf zum Campingplatz fängt es an zu regnen. Man kann von hier hinüber nach Le Grand Bonand schauen und sieht sogar noch, wo sie gerade lang fahren. Und es donnert in dieser Richtung. Wird ein harter Tag werden.
Ich informiere mich im Ticker über den Stand der Dinge, dann mache ich mich auf den Weg, trotz des Wetters noch ein paar landschaftliche Höhepunkte der Gegend zu fotografieren.
Auf dem Rückweg suche ich einen Radiosender und lande zufällig bei RMC. Die bringen die Tour live. Nachdem ich mich eine Weile reingehört habe, verstehe ich alles und kann so das Rennen mitverfolgen. Auch praktisch!
Zurück am Campingplatz schaue ich mir das Ergebnis an und bin sehr zufrieden, dass es doch nicht so dramatisch ausgegangen ist für meinen persönlichen Favoriten wie befürchtet.
Ein wirklich versöhnlicher Abschluss einer wirklich schönen Tour zur Tour.





die Spitzengruppe am Col de la Forclaz
die Spitzengruppe am Col de la Forclaz

Daniel Navarro und Thomas De Gendt sind auch wieder in der Spitzengruppe dabei
Daniel Navarro und Thomas De Gendt sind auch wieder in der Spitzengruppe dabei

Spitze des Hauptfeldes
Spitze des Hauptfeldes

Chris Froome hat zu diesem frühen Zeitpunkt seine Mannen noch nicht ganz vorne eingespannt
Chris Froome hat zu diesem frühen Zeitpunkt seine Mannen noch nicht ganz vorne eingespannt


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