<< älterer Bericht  | zurück zur News |  neuerer Bericht >>
Start > Clasica San Sebastian
Sieg bei der Clasica San Sebastian lindert Mollemas Enttäuschung über das verpasste Tour-Podium
Suchen Clasica San Sebastian Forum  Clasica San Sebastian Forum  Clasica San Sebastian
30.07.2016

Sieg bei der Clasica San Sebastian lindert Mollemas Enttäuschung über das verpasste Tour-Podium

Info: CLASICA CICLISTA SAN SEBASTIAN 2016
Autor: Felix Griep (Werfel)



Clasica San Sebastian, 30.07.2016 – Acht Tage nach seinem Sturz in einer Abfahrt bei der Tour de France, der ihn nicht nur eine mögliche Podiumsplatzierung, sondern letztlich gar die Top10 gekostet hatte, ist Bauke Mollema wieder in die Erfolgsspur zurückgekehrt, die ihn bei der Clasica San Sebastian direkt zum ersten großen Klassikersieg seiner Karriere führte. Durch eine perfekt getimte Attacke auf der Kuppe des letzten Berges konnte der Niederländer die früheren Sieger Tony Gallopin nd Alejandro Valverde sowie den kletterstarken Joaquin Rodriguez abhängen, die daher nur Zweiter, Dritter und Vierter wurden.

Moser gewinnt beide Spezialklassemente
Der Samstag am ersten Wochenende nach der Tour de France gehörte wieder einmal der Clasica San Sebastian, dem wichtigsten Eintagesrennen des Baskenlandes, das zum 36. Mal ausgetragen wurde. Für gut die Hälfte der 220,2 Kilometer lag eine sechsköpfige Gruppe mit lange Zeit rund sechs Minuten Vorsprung an der Spitze des Rennens, bevor auf der ersten Runde mit den bekannten Anstiegen Alto de Jaizkibel (7,8 km à 5,84%) und Alto Arkale (2,7 km à 6,30%) zwei von ihnen zurückfielen: erst der Schweizer Pirmin Lang (IAM Cycling), dann der Franzose Loïc Chetout (Cofidis). Die restlichen vier – Przemyslaw Niemiec (Lampre-Merida), Moreno Moser (Cannondale-Drapac), Jaques Janse Van Rensburg (Dimension Data) und Jaime Roson (Caja Rural-Seguros RGA) – wurden rund 60 Kilometer vor dem Ziel bei der zweiten Fahrt auf den Jaizkibel vom Feld geschluckt, als sich durch eine Offensive von Mikel Landa (Sky) und Dario Cataldo (Astana) eine neue Spitzengruppe bildete, die aber kurz nach der Bergwertung bereits wieder eingeholt wurde. Apropos Bergwertung: Den Sieg sowohl im Berg- als auch Sprintklassement sicherte sich der Italiener Moser, der sich bis zu seiner Einholung keine einzige Prämie entgehen ließ.

Entscheidung am neuen letzten Anstieg der Strecke
Einen ähnlichen Angriff wie den erwähnten von Landa und Cataldo hatte es auch schon bei der ersten Passage des Jaizkibel gegeben, als u.a. Amets Txurruka (Orica-BikeExchange), Gorka Izagirre (Movistar), Greg Van Avermaet (BMC Racing), Michal Kwiatkowski (Sky) und Zdenek Stybar (Etixx-Quick Step) für einige Kilometer in einer Gruppe knapp vor dem Feld lagen. Nach der zweiten Jaizkibel-Passage und der Einholung aller Ausreißer blieb es im Hauptfeld lange ruhig. Als man 32 Kilometer vor dem Ende nochmals den Arkale überquerte, erhöhte zwar Cannondale-Drapac merklich das Tempo, die entstandenen Risse wurden aber zügig wieder von anderen Teams zugefahren. 21 Kilometer vor Schluss attackierte auf flacher Strecke Igor Anton (Dimension Data), dem sich Paolo Tiralongo (Astana) anschloss. Doch auch dieser Versuch fand ein schnelles Ende. So rollte ein noch recht großes Peloton geschlossen erstmals über die Ziellinie in San Sebastian und begab sich auf den 17 Kilometer langen entscheidenden Rundkurs mit den Anstieg Murgil Tontorra. Der war mit 1800 Metern etwas kürzer, aber dafür mit durchschnittlich 10,5 und maximal 25 Prozent etwas steiler als der Anstieg Bordako Tontorra (2,5 km à 9%), an welchem die Clasica in den beiden vorangegangen Jahren entschieden worden war.

Rodriguez' Attacke am letzten Berg zwingt Yates in die Knie
Orica-BikeExchange führte das Feld in den entscheidenden Berg hinein und ihr Kapitän, Vorjahressieger Adam Yates, reagierte souverän auf den ersten gegnerischen Angriff von Rigoberto Uran (Cannondale-Drapac), schien sich danach sogar selber absetzen zu können. Dann trumpfte allerdings Joaquin Rodriguez (Katusha) groß auf: Der Spanier, der bei der Tour de France verkündet hatte, seine Karriere nach der Saison 2016 zu beenden, fuhr an Yates heran und erwies sich mit seinem konstant hohen Tempo nach kurzer Zeit als zu stark für den Briten, der abreißen lassen musste und sich letztlich nicht einmal in der ersten Verfolgergruppe festbeißen konnte. In dieser befand sich neben Alejandro Valverde (Movistar) und Tony Gallopin (Lotto Soudal), die sich bereits Clasica-Sieger nennen durften, Bauke Mollema (Trek-Segafredo), der maßgeblich dafür verantwortlich zeichnete, dass dieses Trio Rodriguez kurz vor dem Kulminationspunkt des Murgil Tontorra einholte. Auf der Kuppe dieses Berges griff Mollema umgehend an und erwischte seine Konkurrenten acht Kilometer vor dem Ziel auf dem falschen Fuß. Während der Abfahrt, die rund drei Kilometer vor dem Ziel endete, bewegte sich sein Vorsprung im Bereich von etwa sechs bis zehn Sekunden.

Mollema feiert nach der Abfahrt seinen ersten großen Klassikersieg
Hilfreich für Mollema war die Tatsache, dass seine drei Verfolger nicht wirklich effektiv zusammenarbeiten konnten oder wollten. Als sich Gallopin, nachdem er eine Weile alleine die Führung geleistet hatte, zwei Kilometer vor dem Ziel zu seinen „Mitstreitern“ umblickte, war der Sieg Mollemas quasi besiegelt. Der 29-Jährige, der in San Sebastian seit 2012 immer in die Top10 gekommen war und 2014 mit Platz zwei sein bisher bestes Resultat verzeichnet hatte, gewann nach dem Japan Cup 2015 überhaupt erst zum zweiten Mal ein Eintagesrennen. Gallopin und Valverde, die Clasica-Gewinner von 2013 bzw. 2008 und 2014, finishten schlussendlich mit 16 Sekunden Rückstand als Zweiter und Dritter. Rodriguez, der in San Sebastian 2005 als Zweiter sowie 2011 und 2014 jeweils als Dritter auf dem Podium gestanden hatte, wurde sechs weitere Sekunden dahinter Vierter. Eine gute halbe Minute Rückstand wies die zweite, sechsköpfige Verfolgergruppe auf, die von Van Avermaet angeführt wurde. In der befand sich auch Simon Yates (Orica-BikeExchange), der vor fünf Tagen die Prueba Villafranca gewonnen hatte, und heute noch vor seinem Bruder Adam das Ziel erreichte, der in der nächsten Gruppe steckte, die 50 Sekunden hinter dem Sieger lag.

-> Zum Resultat





Sieg bei der Clasica San Sebastian lindert Mollemas Enttäuschung über das verpasste Tour-Podium
Sieg bei der Clasica San Sebastian lindert Mollemas Enttäuschung über das verpasste Tour-Podium

Zum Seitenanfang von für Sieg bei der Clasica San Sebastian lindert Mollemas Enttäuschung über das verpasste Tour-Podium



Radsportnews auf Twitter - Radsport, Cycling, Radrennen live