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Britische Verfolger und chinesische Teamsprinterinnen stoßen bei Olympia in neue Dimensionen vor
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13.08.2016

Britische Verfolger und chinesische Teamsprinterinnen stoßen bei Olympia in neue Dimensionen vor

Info: OLYMPISCHE SPIELE 2016 IN RIO DE JANEIRO - BAHNRADSPORT
Autor: Felix Griep (Werfel)



Rio de Janeiro, 12.08.2016 – Kaum eine Bestzeit im Bahnradsport scheint im Olympischen Velodrom von Rio de Janeiro sicher, auch am zweiten Wettkampftag gab es wieder mehrere nie dagewesene Leistungen. Die britischen Mannschaftsverfolger um Bradley Wiggins, den nun fünffachen Olympiasieger und mit acht Medaillen besten Olympioniken aller Zeiten seines Landes, unterboten bei ihrer Goldfahrt den alten Weltrekord sogar um fast 1,4 Sekunden! Auch die Teamsprinterinnen aus China stellten bei ihrem Olympiasieg einen neuen Weltrekord auf. In diese Sphären konnten Miriam Welte und Kristina Vogel zwar nicht vorstoßen, aber für Deutschland die Bronzemedaille holen. Zum Auftakt des Männer-Sprints katapultierte sich der Brite Jason Kenny mit einem Olympischen Rekord in die Favoritenrolle.


Zum Nachlesen: Vorschau Bahnradsport bei Olympia, Tag 2

Teamsprint Frauen
China Russland Deutschland

Chinesinnen machen das Debakel von London 2012 vergessen
Als
2012 in London der Teamsprint der Frauen erstmals im Programm der Olympischen Spiele stand, waren Jinjie Gong und Shuang Guo eindeutig die Schnellsten, fuhren sogar Weltrekord. Doch ein Wechselfehler im Finale kostete die Chinesinnen damals die Goldmedaille. Diese Scharte wollte Gong unbedingt auswetzen, die diesmal in Rio de Janeiro mit Tianshi Zhong antrat, mit der sie seit der Saison 2014/15 das zweifellos weltbeste Paar in dieser Disziplin bildet. Schon in der Qualifikation setzten Gong/Zhong ein deutliches Zeichen, sicherten sich mit mehr als drei Zehnteln Vorsprung Platz eins. In der 1. Runde, als es um den Einzug ins Finale ging, legten sie noch eine Schippe drauf und verbesserten den Weltrekord ihres WM-Gewinns aus dem Jahr 2015 von 32,034 auf 31,928 Sekunden. Ganz so schnell waren sie im Rennen um Gold dann zwar nicht noch einmal, wiesen die Russinnen Daria Shmeleva und Anastasiia Voinova mit 32,107 zu 32,401 Sekunden aber klar in die Schranken. In gewissem Sinne war es eine doppelte Wiedergutmachung, denn wie bei Olympia 2012 hatten die Chinesinnen auch bei der WM 2016 Gold durch einen Wechselfehler verloren – an Shmeleva/Voinova.

Deutsches Duo Welte/Vogel schlägt Australien im Kampf um Bronze
Angesichts der Überlegenheit, welche die Chinesinnen in den letzten Jahren auf den Bahnen dieser Welt demonstrierten, machten sich die deutschen Teamsprinterinnen Miriam Welte und Kristina Vogel keine großen Illusionen, ihren Olympiasieg von vor vier Jahren wiederholen zu können, hatten sich aber den Gewinn einer Medaille fest vorgenommen. Das dies im Bereich des Möglichen lag, zeigte sich bereits in der Qualifikation, die sie als Dritte abschlossen; mit einem Sieg gegen die Französinnen Sandie Clair und Virginie Cueff wurde anschließend der Einzug ins kleine Finale perfekt gemacht. Dort ging es gegen die Australierinnen Anna Meares und Stephanie Morton, die in der Qualifikation gut zwei Zehntel langsamer, in der 1. Runde aber wiederum fast zwei Zehntel schneller waren als die Deutschen. Im direkten Duell um Bronze lagen die Australierinnen nach der ersten Runde mit einem Zehntel in Führung, aber auf der zweiten Runde war Vogel stärker als Morton und wendete das Blatt zu Gunsten des BDR-Duos, das sich letztlich mit 21 Tausendsteln Vorsprung durchsetzte.

-> Zum Resultat Teamsprint Frauen

Mannschaftsverfolgung Männer
Großbritannien Australien Dänemark

Briten verbessern ihren Rekord von Olympia 2012 gleich zweimal
Im britischen Lager war die Vorfreude auf eine weitere Goldmedaille groß, nachdem Edward Clancy, Steven Burke, Owain Doull und Bradley Wiggins
am Donnerstag in der Qualifikation überlegen Platz eins eingefahren hatten. In dieser Besetzung traten sie einen Tag später zur 1. Runde an, in der einige Nationen einen Ersatzfahrer ins Team rotierten und sich auch Mark Cavendish Hoffnungen auf einen Einsatz gemacht hatte. Den bekam der Omnium-Starter dann aber doch nicht, was verschiedene Gerücht aufkommen ließ. Die Frage, ob es einen teaminternen Streit gab oder Cavendish einfach nicht gut genug für den Bahnvierer ist, wurde aber schnell zur Nebensache, als Wiggins und Co. in der 1. Runde ihren vier Jahre alten Weltrekord von 3:51,659 auf 3:50,570 Minuten verbesserten – also gleich um mehr als eine Sekunde! Im Finale konnten sie ihn sogar nochmals auf 3:50,265 verringen, wobei der Gewinn der Goldmedaille nicht so deutlich ausfiel wie erwartet. Für Weltmeister Ausralien lieferten Alexander Edmondson, Jack Bobridge, Michael Hepburn und Sam Welsford den Topfavoriten einen harten Fight, verloren erst 500 Meter vor dem Ende die Führung an die Briten und blieben am Ende mit ihren 3:51,008 Minuten ebenfalls unter der alten Weltrekordmarke.

Deutschland mit Landesrekord auf Rang fünf, Schweizer Siebte
Die Australier, die in der Qualifikation nur Dritte waren, hatten das Finale durch einen knappen Sieg gegen Dänemark in der 1. Runde erreicht. Für die Dänen fuhren Lasse Norman Hansen, Niklas Larsen, Frederik Madsen und Casper von Folsach dann wenigstens noch die Bronzemedaille ein, setzten sich im kleinen Finale mit 3:53,789 Minuten und drei Sekunden Vorsprung gegen Neuseeland durch. Mit 3:59,485 Minuten holte sich der Vierer aus Deutschland gegen Italien den fünften Platz, hatte seine beste Leistung aber zuvor in der 1. Runde abgeliefert, als Nils Schomber, Kersten Thiele, Domenic Weinstein und Theo Reinhardt, der den unter Magenproblemen leidenden Henning Bommel ersetzte, mit 3:56,903 Minuten einen neuen deutschen Rekord aufstellten, was die erste Olympia-Teilnahme in der Mannschaftsverfolgung seit 2004 zu einem vollen Erfolg machte. Die Schweizer Olivier Beer, Silvan Dillier, Théry Schir und Cyrille Thièry belegten letztendlich den siebten Rang, nachdem sie in der 1. Runde den direkten Vergleich mit Deutschland so klar verloren hatten, dass sie beinahe überholt worden wären. Im letzten Lauf behaupteten sich die Eindgenossen gegen China und verbuchten mit 4:01,786 Minute ihre beste Zeit bei diesen Olympischen Spielen, mit der sie aber, auch unter Berücksichtigung des Fehlens von Stefan Küng, hinter den eigenen Erwartungen blieben.

-> Zum Resultat Mannschaftsverfolgung Männer

Sprint Männer

Teamsprint-Sieger Kenny und Skinner Quali-Erster und -Zweiter
Der Weltrekord über 200 Meter mit fliegendem Start von 9,347 Sekunden, den François Pervis im Dezember 2013 beim Weltcup in Aguascalientes aufgestellt hatte, blieb zwar unangetastet, aber gleich drei Fahrer unterboten den Olympischen Rekord von 9,713 Sekunden, mit dem Jason Kenny im Jahr 2012 den Grundstein für seine Sprint-Goldmedaille gelegt hatte. Der amtierende Weltmeister ist nicht nur alter, sondern auch neuer Rekordhalter, wies die Konkurrenz in der Qualfiikation mit 9,551 Sekunden in die Schranken. Mit 9,703 Sekunden belegte der zweite britische Starter Callum Skinner Rang zwei, so dass den beiden Teamsprint-Olympiasiegern von Rio beiden eine weitere Medaille winkt. Ihr härtester Konkurrent dürfte der australische Vize-Weltmeister Matthew Glaetzer werden, der nur eine Tausendstelsekunde hinter Skinner Quali-Platz drei erreichte, also ebenfalls die Bestmarke von Olympia 2012 unterbot.

Eilers direkt und Levy über einen Hoffnungslauf im Achtelfinale
Auch das Sechzehntelfinale wurde am Freitag noch ausgetragen. Kenny, Skinner und Glaetzer hatten keinerlei Probleme, ihre Läufe zu gewinnen und ins Achtelfinale einzuziehen, mit dem es am Samstag weitergeht. Auch der Deutsche Joachim Eilers überstand die erste K.o.-Runde, indem er den Polen Damian Zielinski schlug, obwohl dieser in der Qualifikation als Siebter fünf Plätze besser abgeschnitten hatte. Der zweite deutsche Sprint-Teilnehmer Maximilian Levy hatte es als 18. von 27 Fahrern gerade noch so durch die Qualifikation geschafft und traf im Sechzehntelfinale auf Kenny, den er trotz starken Einsatzes nicht besiegen konnte. Anschließend gewann Levy einen Hoffnungslauf vor dem Neuseeländer Edward Dawkins und Njisane Phillip aus Trinidad und Tobago, so dass er doch noch ins Achtelfinale vorstoßen konnte. Dort bekommt er es mit Glaetzer zu tun, Eilers trifft auf den Chinesen Chao Xu.

->
Zum Resultat Sprint Männer (Stand nach Hoffnungsläufen Sechzehntelfinale)





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