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Zweiter britischer Triumph in der Verfolgung plus sicheres Sprint-Gold, Niederländerin Ligtlee siegt im Keirin
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14.08.2016

Zweiter britischer Triumph in der Verfolgung plus sicheres Sprint-Gold, Niederländerin Ligtlee siegt im Keirin

Info: OLYMPISCHE SPIELE 2016 IN RIO DE JANEIRO - BAHNRADSPORT
Autor: Felix Griep (Werfel)



Rio de Janeiro, 13.08.2016 – Die britischen Festspiele bei den Bahnradsport-Wettbewerben der Olympischen Spiele setzten sich auch am dritten Tag im Velódromo Municipal do Rio fort. Katie Archibald, Laura Trott, Elinor Barker und Joanna Rowsell-Shand holten wie ihre Landsmänner um Bradley Wiggins Gold in der Mannschaftsverfolgung, gingen aus einer packenden Schlacht gegen die USA mit neuem Fabel-Weltrekord als Siegerinnen hervor. Im Sprint der Männer überstanden Jason Kenny und Callum Skinner die Achtel-, Viertel- und Halbfinals, so dass bereits feststeht, dass Großbritannien in dieser Disziplin Gold und Silber erhalten wird. Nur im Keirin der Frauen gab es am Samstag keinen britischen Sieg, da setzte sich die Niederländerin Elis Ligtlee vor Rebecca James durch.


Zum Nachlesen: Vorschau Bahnradsport bei Olympia, Tag 3

Mannschaftsverfolgung Frauen
Großbritannien USA Kanada

Starke US-Amerikanerinnen unterliegen überragenden Britinnen
Die Qualifikation zur Mannschaftsverfolgung der Frauen vom Donnerstag hatte viel Spannung versprochen, nachdem die Britinnen zwar den vorherigen Weltrekord um 0,423 Sekunden verbessert hatten, die USA aber mit nur einer Sekunde Rückstand andeuteten, dass sie ernst zu nehmende Gegnerinnen sein würden. Diesen Eindruck untermauerten Sarah Hammer, Kelly Catlin, Chloe Dygert und Jennifer Valente zwei Tage danach in der 1. Runde, als sie den Weltrekord in 4:12,282 Minuten auf ein wieder neues Level hoben – sie waren 0,978 Sekunden schneller als die Britinnen in der Qualifikation! Doch Katie Archibald, Laura Trott, Elinor Barker und Joanna Rowsell-Shand schlugen sofort zurück und waren noch einmal 0,130 Sekunden schneller als die US-Fahrerinnen. Als die beiden Gespanne im Lauf um Gold dann erstmals gemeinsam auf der Bahn gegeneinander antraten, legten die USA etwas zügiger los, aber noch vor Halbzeit der 4000 Meter übernahmen die Britinnen die Führung und setzten sich letztlich mit mehr als zwei Sekunden Vorsprung deutlich durch – und pulverisierten die Rekordzeiten aus der 1. Runde förmlich!

Weltrekord um insgesamt fast dreieinhalb Sekunden verbessert
Für die USA stand am Ende des Finals eine Zeit von 4:12,454 Minuten, die nur knapp über ihrer Leistung aus der 1. Runde lag. Die Britinnen hatten nur 4:10,236 Minuten für ihre Goldfahrt benötigt, steigerten sich also noch einmal um gewaltige 1,916 Sekunden. In der Summe aller vier Verbesserungen der Bestmarke bei diesen Olympischen Spielen wurde der alte Weltrekord von 4:13,683 Minuten, den vor eineinhalb Jahren Australien aufgestellt hatte, um 3,447 Sekunden verbessert! Zum Vergleich: Bei den Männern steigerte Großbritannien den Weltrekord in Rio um 1,394 Sekunden. Die Australierinnen, obwohl Qualifikations-Dritte, blieben am Ende ohne Medaille, verpassten den Einzug ins kleine Finale, weil sie sich im Gegensatz zu Kanada und Neuseeland in der 1. Runde nicht steigern konnten. Bronze ging dann schließlich an die 4:14,627 Minuten schnellen Kanadierinnen Allison Beveridge, Jasmin Glaesser, Kirsti Lay und Georgia Simmerling.

-> Zum Resultat Mannschaftsverfolgung Frauen

Keirin Frauen
Ligtlee James Meares

Favoritinnen bleiben von einer Vielzahl Stürzen verschont
Auch die zweite Entscheidung des Donnerstags fiel auf Seiten der Frauen, bei denen sich die Sprintspezialistinnen im Keirin messen durften. Die Topfavoritinnen Kristina Vogel (Weltmeisterin 2014, 2016), Anna Meares (2011, 2012, 2015) und Rebecca James (2013), die in dieser Reihenfolge auch das letzte WM-Podium besetzt hatten, konnten sich problemlos für das Finale qualifizieren. In der 1. Runde sprintete Vogel knapp an Meares vorbei zum Sieg, aber beide kamen direkt weiter. James löste ihre Aufgab in einem anderen Heat ebenfalls souverän. Ihren Lauf in der 2. Runde gewann Vogel unangefochten vor Elis Ligtlee und Anastasiia Voinova, entging durch ihre Taktik, früh die Führungsposition einzunehmen, einer gefährlichen Situation, als die Kolumbianerin Martha Bayona durch eine Unachtsamkeit der chinesischen Teamsprint-Olympiasiegerin Tianshi Zhong zu Fall kam. Anschließend lösten im nächsten Lauf Meares, James und Liubov Basova die weiteren Finaltickets. In diesem Rennen gab es ebenfalls einen Sturz, diesmal von Wai Sze Lee, der Bronzemedaillen-Gewinnerin von London 2012 aus Hongkong. Es waren nicht die einzigen Stürze des Tages, schon in der 1. Runde waren die Spanierin Tania Calvo, die Französin Virginie Cueff und die Neuseeländerin Olivia Podmore in einen großen Crash verwickelt.

Europameisterin Elis Ligtlee überrascht die Favoritinnen
Im Finale gab es glücklicherweise keine weiteren Stürze, die den Kampf um die Medaillen hätten beeinflussen können. Aber es kam zu einer Überraschung, weil eine eher als Außenseiterin gestartete Fahrerin den entscheidenden Lauf dominierte: Ligtlee, die Keirin-Europameisterin von 2013 und 2015, die es bei bisher drei Teilnahmen an Weltmeisterschaften noch kein einziges Mal ins Finale geschafft hatte. Die Niederländerin stieß eineinhalb Runden vor dem Ende an die Spitze vor und verteidigte ihre Position mit hohem Tempo und Standhaftigkeit, ließ sich auch auf der Zielgeraden von James und Meares nicht mehr übersprinten – die Britin und die Australierin bekamen mit 33 bzw. 38 Tausendsteln Rückstand Silber und Bronze. Keine Medaille gab es dagegen für die amtierende Weltmeisterin Vogel; die Deutsche wirkte weitaus weniger kraftvoll als in den Vorläufen, konnte sich nicht in eine gute Position bringen, war so schon nach der letzten Kurve chancenlos und kam als Letzte ins Ziel, womit sie schlussendlich also Rang sechs belegt. Die zweite deutsche Starterin Miriam Welte war schon viel früher ausgeschieden, nachdem sie sowohl in der 1. Runde als auch im anschließenden Hoffnungslauf den den letzten Platz belegt hatte.

->
Zum Resultat Keirin Frauen

Sprint Männer

Kenny stellt trotz eines Aussetzers britisches Finalduell sicher
In den ersten Runden des zweiten Wettkampftages der Sprinter gaben sich die vier schnellsten Fahrer
der am Vortag ausgetragenen Qualifikation keine Blöße. Sowohl die Briten Jason Kenny und Callum Skinner als auch der Australier Matthew Glaetzer und der Russe Denis Dmitriev überstanden souverän die Achtel- und Viertelfinals, so dass es im Halbfinale zu den ersten direkten Duellen zwischen ihnen kam. Dort sorgte Dmitriev für eine kleine Überraschung, als er dem als Topfavoriten angesehenen Kenny im ersten Lauf eine Niederlage zufügte. Doch der Olympiasieger von 2012 wendete das Blatt, gewann überlegen die nächsten beiden Durchgänge und zog ins Finale ein, in dem er sich am Sonntag mit seinem Landsmann Skinner um die Goldmedaille duellieren wird. Skinner ließ Glaetzer keine Chance und setzte sich ungefährdet in zwei Läufen durch. Die unterlegenen Dmitriev und Glaetzer fahren um Bronze.

Eilers und Levy gewinnen Läufe um die Plätze fünf und neun
Für die beiden deutschen Teilnahmer am Sprint-Turnier bedeutete jeweils das Duell mit Glaetzer Endstation. Maximilian Levy unterlag dem Australier im Achtelfinale und konnte sich diesmal nicht, wie nach seiner Niederlage gegen Kenny im Sechzehntelfinale, durch die Hoffnungsläufe im Rennen halten. In einem Platzierungslauf um die Ränge neun bis zwölf setzte sich Levy dann vor dem Kolumbianer Fabian Puerta, dem Sprint-Europameister Jeffrey Hoogland aus den Niederlanden und dem Neuseeländer Sam Webster durch. Joachim Eilers hatte sein Achtelfinale gegen den Chinesen Chao Xu noch klar gewonnen, war in den beiden Viertelfinal-Läufen gegen Glaetzer aber chancenlos. Vor Xu, dem Franzosen Grégroy Baugé, der 2012 noch olympisches Silber gewonnen hatte, diesmal jedoch an Dmitriev gescheitert war, und dem Australier Patrick Constable, sicherte sich Eilers im nächsten Platzierungslauf Rang fünf.

-> Zum Resultat Sprint Männer (Stand nach Halbfinale)





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