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Rissveds holt MTB-Gold bei Olympia – Neff trotz starker Leistung wegen Rückenbeschwerden nur Sechste
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20.08.2016

Rissveds holt MTB-Gold bei Olympia – Neff trotz starker Leistung wegen Rückenbeschwerden nur Sechste

Info: OLYMPISCHE SPIELE 2016 IN RIO DE JANEIRO - MOUNTAINBIKE
Autor: Felix Griep (Werfel)



Rio de Janeiro, 20.08.2016 – Es ist ein goldener Sommer für die junge Schwedin Jenny Rissveds. Keine zwei Monate ist es her, dass sie bei der WM in Nove Mesto den U23-Titel gewann, nun triumphierte die 22-Jährige sogar im Olympischen Mountainbike-Rennen von Rio de Janeiro. Sie verwies am Ende die Polin Maja Wloszczowska, die 2008 in Peking schon einmal Silber eingefahren hatte, um eine gute halbe Minute auf den zweiten Platz, Dritte wurde mit über einer Minute Rückstand die Kanadierin Catharine Pendrel. Für dreieinhalb der sechs Runden hatte auch die Schweizerin Jolanda Neff ein starkes Rennen gezeigt, anfangs mit toller Unterstützung ihrer Landsfrau Linda Indergand, doch durch körperliche Beschweden fiel sie noch auf den sechsten Platz zurück.


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Schweizerin Indergand führt das Rennen in der frühen Phase an
Die 4,85 Kilometer lange Mountainbike-Strecke im X-Park Deodoro, auf dessen Gelände gestern auch die BMX-Wettkämpfe ausgetragen worden waren, mussten die Frauen sechsmal absolvieren, inklusive eines zusätzlichen 570 Meter langen Abschnitts zu Beginn total also 29,67 Kilometer. Schon kurz nach dem Start ging Linda Indergand, eine der beiden Schweizer Teilnehmerinnen am olympischen Cross-Country-Rennen, in die Offensive und führte während der ersten beiden Runden mit einem Vorsprung von bis zu 15 Sekunden. In dieser Zeit hatte sich das Feld, welches insgesamt 29 Fahrerinnen aus 23 Ländern umfasste, schon stark zerteilt. Hinter Indergand war die Verfolgergruppe auf ein Trio geschrumpft, in welchem neben der Polin Maja Wloszczowska und der Schwedin Jenny Rissveds auch Jolanda Neff fuhr, die andere Schweizerin, die als eine der größten Favoritinnen auf den Olympiasieg galt. Andere Top-Mountainbikerinnen waren nach zwei Runden bereits hoffnungslos abgehängt: die amtierende Weltmeisterin Annika Langvad aus Dänemark hatte fast eine halbe Minute Rückstand auf die Neff-Gruppe und ihre Vorgängerin, die Französin Pauline Ferrand-Prévot, gar eineinhalb Minuten.

Neff auf Medaillenkurs, dann aber mit einem starken Einbruch
In der dritten Runde endete Indergands Zeit an der Spitze des Rennens. Als sie vom Verfolgertrio überholt wurde, übernahm Neff, die sich bis dahin dank der in Führung liegenden Landsmännin aus der Tempoarbeit hatte heraushalten können, das Kommando und demonstrierte starke Form. Bei der nächsten Zielpassage lagen sie aber nur 15 Sekunden vor der zweiten Gruppe mit Gunn-Rita Dahle, der Olympiasiegerin von Athen 2004, den beiden Kanadierinnen Catharine Pendrel und Emily Batty sowie Indergand. Dieser Abstand explodierte kurz darauf förmlich, wuchs um eine halbe Minute, als vorne Rissveds aufs Gaspedal drückte. Die Verfolgerinnen um Dahle konnten offenbar nur noch auf einen Einbruch einer der drei Führenden hoffen – und genau das passierte auch. In einem langen Anstieg in der zweiten Hälfte der vierten Runde fiel Neff urplötzlich weit hinter Rissveds und Wloszczowska zurück, verlor bis ins Ziel eine halbe Minute und musste um die vorher schon fast sicher geglaubte Medaille bangen. Es waren erneut Rückenbeschwerden, welche die 23-Jährige schwächten, die darunter schon bei der WM gelitten hatte.

Rissveds lässt Wloszczowska auf letzter Runde keine Chance mehr
In der vorletzten Runde wurde Neff bereits auf Position sechs durchgereicht. Pendrel drehte nun richtig auf und verkürzte den Rückstand zu Wloszczowska und Rissveds von einer ganzen auf eine halbe Minute. Gold und Silber waren aber nicht mehr zu erreichen, weil die beiden Führenden noch über einige Reserven verfügten. Rissveds nutzte die felsigen Passagen in der ersten Kurshälfte für den entscheidenden Angriff und schüttelte Wloszczowska ab, die auch später im Anstieg nicht mehr zurückkommen konnte. Das Ziel erreichte die Schwedin 37 Sekunden vor der Polin. Pendrel wurde mit 1:26 Minute Rückstand Dritte, konnte das kanadische Duell um Bronze gegen Batty mit am Ende gerade noch zwei Sekunden Vorsprung für sich entscheiden. Hinter der Tschechin Katerina Nash (+2:10) belegte Neff schlussendlich den sechsten Platz (+2:28), Indergand wurde Achte (+3:12). Für Deutschland schien lange ein Top10-Ergebnis durch Helen Grobert in Reichweite, die letztlich Zwölfte (+3:53) wurde. Sabine Spitz war, trotz ärztlicher Bedenken wegen ihrer Knie-Entzündung, angetreten und finishte als 19. mit großem Rückstand von neun Minuten.

-> Zum Resultat

Das zweite Mountainbike-Rennen bei Olympia findet am morgigen Sonntag statt, wenn ab 17:30 Uhr MESZ 49 Männer aus 32 Ländern um die Medaillen kämpfen.





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