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Lagutin Etappensieger auf dem Alto de La Camperona und Quintana im Roten Trikot der Vuelta
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27.08.2016

Lagutin Etappensieger auf dem Alto de La Camperona und Quintana im Roten Trikot der Vuelta

Info: VUELTA A ESPAÑA 2016
LiVE-Ticker zum Nachlesen: Text
Autor: Felix Griep (Werfel)



Sabero, 27.08.2016 – Durch den steilen Schlussanstieg zum Alto de La Camperona wurde das Niveau im Kampf um den Gesamtsieg der Vuelta a España bei deren 8. Etappe auf ein neues Level gehoben. Den ersten richtigen Schlagabtausch der Topfavoriten entschied Nairo Quintana für sich, der Alberto Contador 25 und Chris Froome 33 Sekunden abnehmen konnte, zudem das Rote Trikot von Darwin Atapuma übernahm, der mit den Besten nicht mehr mithalten konnte. Trotz dieser Überlegenheit wurde Quintana lediglich Etappenzwölfter, weil man einer Ausreißergruppe viel zu viel Vorsprung gewährt hatte. Sehr zur Freude von Sergey Lagutin, der sich mit einem starken Endspurt vor Axel Domont und Perrig Quéméneur den Tagessieg holte.


Das Profil der 8. Vuelta-Etappe

Freifahrtschein für eine elfköpfige Fluchtgruppe
Eine Vorentscheidung um den Etappensieg war auf der 8. Etappe schon nach neun der 181,5 Kilometer gefallen. Da ließ das Feld nämlich eine Gruppe davonziehen, an deren Einholung keine einzige Mannschaft Interesse zeigte, so dass deren Vorsprung zeitweise auf mehr als zehn Minuten anwuchs. In der Gesamtwertung spielten die elf Ausreißer – unter denen sich kein einziger Spanier befand! – schon längst keine Rolle mehr und die Teams der Vuelta-Favoriten wollten vor dem Schlussanstieg zum Alto de La Camperona (8,5 km à 7,4%, max. 25,0%) offenbar keinerlei Kräfte vergeuden. So bot sich also einigen Fahrern eine einmalig Gelegenheit, die zuerst Zico Waeytens (Giant-Alpecin) beim Schopfe packen wollte, der bereits kurz vor Beginn des Anstiegs attackierte. Er gewann dann zwar den Zwischensprint, wurde aber schon sieben Kilometer vor dem Ziel von zwei seiner vormaligen Begleiter, Gatis Smukulis (Astana) und Jhonatan Restrepo (Katusha), eingeholt. Der Kolumbianer Restrepo setzte sich daraufhin alleine ab und blieb lange der Führende der Etappe, kam mit fast einer halben Minuten Vorsprung zum schwierigsten Teil des Berges, den im Schnitt 14,1% steilen letzten 2,9 Kilometern.

Lagutin mit mehr Ausdauer als sein junger Teamkollege Restrepo
Zu einem Grand Tour-Etappensieg in seinem ersten Profi-Jahr sollte es für den mit 21 Jahren jüngsten Ausreißer dieser Etappe dann doch nicht reichen. 1500 Meter vor dem Ziel zog ein Trio an Restrepo vorbei: Es handelte sich um Axel Domont (AG2R La Mondiale), Pieter Serry (Etixx-Quick Step) und Restrepos Teamkollegen Sergey Lagutin (Katusha). Durch das Hinzukommen von Perrig Quéméneur (Direct Energie) wurde die Spitzengruppe zu einem Quartett, bevor auf dem letzten Kilometer Serry abreißen lassen musste. Es kam also zu einem Dreikampf, den Lagutin mit einem starken Endspurt auf den finalen 200 Metern für sich entschied. Der in Usbekistan geborene, aber mit russischer Lizenz fahrende 35-Jährige distanzierte die beiden Franzosen Domont und Quéméneur noch um 10 bzw. 17 Sekunden. Mattia Cattaneo (Lampre-Merida), der kurz vor Lagutins siegbringendem Antritt beinahe zur Spitze aufgeschlossen hätte, wurde mit 24 Sekunden Rückstand Vierter. Auf den nächsten Plätzen folgten Serry, Jacques Janse Van Rensburg (Dimension Data), Scott Thwaites (Bora-Argon 18), Smukulis, Restrepo, Loïc Chetout (Cofidis ) und Waeytens, der zwar 2:38 Minuten auf Lagutin verlor aber immer noch mehr als zwei Minuten vor den Favoriten das Ziel erreichte.


Unsere Etappen-Vorschau zum Nachlesen:
Vier Stunden warmfahren für einen der härtesten Berge der Rundfahrt


Froome attackiert als Erster, ist dann aber Quintana klar unterlegen
Als Lagutin gerade die Ziellinie überquert hatte und den mit Abstand größten Erfolg seiner Karriere bejubelte, setzte im Hauptfeld Chris Froome (Sky) zu einer Attacke an, mit welcher er die Hauptgruppe der Favoriten sprengte. Und das, nachdem der Brite kurz zuvor in einer Phase, in der ungefähr zwei Kilometer vor dem Ziel u.a. Darwin Atapuma und Samuel Sanchez (beide BMC Racing) durch das hohe Tempo von Movistar zurückgefallen waren, nicht den besten Eindruck gemacht hatte und zwischenzeitlich einige Meter in Rückstand geraten war. Froomes Vorstoß konnten dann nur Alberto Contador (Tinkoff) und Nairo Quintana (Movistar) mitgehen – die Topfavoriten der 71. Spanien-Rundfahrt waren unter sich! Der am Vortag gestürzte Contador konnte allerdings nicht lange mithalten und unmittelbar vor der Flamme Rouge zog Quintana an Froome vorbei und setzte sich auch von dem Mann ab, gegen den er im Juli bei der Tour de France mal wieder keine Chance gehabt hatte. 4:41 Minuten nach Lagutin kam der Kolumbianer auf dem Gipfel des Alto de La Camperona an, deutlich vor seinen Konkurrenten, und ging aus diesem vielleicht richtungsweisenden Kampf als klarer Sieger hervor.

Quintana jetzt im Roten und Etappensieger Lagutin im Bergtrikot
Contador schien am Ende noch einmal zu neuen Kräften zu finden und wurde zum ersten Finisher hinter Quintana, auf den er 25 Sekunden verlor. Froome, der noch Gesellschaft durch Quintanas Teamkollegen Alejandro Valverde und den überraschend starken Sergio Pardilla (Caja Rural-Seguros RGA) bekommen hatte, büßte 33 Sekunden ein. Atapuma kassierte mehr als zwei Minuten und fiel auf Rang sechs der Gesamtwertung zurück, die nun Quintana 19 Sekunden vor Valverde anführt. Froome ist mit 27 Sekunden Rückstand auf den neuen Leader der erste Verfolger des Movistar-Duos, auf Rang vier folgt Johan Esteban Chaves (Orica-BikeExchange) mit 57 Sekunden, dahinter Froomes Teamkollege Leopold König mit 1:16 Minute Rückstand. Contador hat weiterhin an seinen Zeitverlusten von der 1. und 3. Etappe zu knabbern, hat als Siebter 1:39 Minute Rückstand, aber immerhin den ersten Tag nach seinem Sturz recht gut überstanden. Gewechselt hat nicht nur das Rote Trikot, auch das Bergtrikot hat einen neuen Träger: nämlich Lagutin, der nach seinem Sieg am ersten Kategorie-1-Berg der Vuelta punktgleich vor Alexandre Geniez (FDJ) führt. In der Mannschaftswertung verhalf Ausreißer Serry Etixx-Quick Step zur Übernahme der Spitzenposition von Movistar.

-> Zum Resultat

Die morgige 9. Etappe hat mit dem Alto del Naranco (5,7 km à 6,1%) einen nicht ganz so schweren Schlussanstieg wie den Alto de La Camperona, dafür gibt es auf den letzten 50 Kilometern noch vier weitere Steigungen, von denen drei mit Bergwertungen versehen sind.





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