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Sagan lässt Alaphilippe und Moreno im Sprint um den Titel des ersten Europameisters keine Chance
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18.09.2016

Sagan lässt Alaphilippe und Moreno im Sprint um den Titel des ersten Europameisters keine Chance

Info: STRASSEN-EUROPAMEISTERSCHAFT 2016 IN PLUMELEC
Autor: Felix Griep (Werfel)



Plumelec, 18.09.2016 – 51 Wochen nach seinem WM-Triumph in Richmond hat Peter Sagan einen weiteren begehrten internationalen Titel eingeheimst. Der Slowake ist der erste Elite-Champion bei den Straßen-Europameisterschaften, wurde in Plumelec seiner Favoritenrolle auf beeindruckende Weise gerecht. Im Endspurt auf dem Anstieg Côte de Cadoudal war Sagan nicht zu schlagen – weder vom Franzosen Julian Alaphilippe, noch vom Spanier Daniel Moreno, die Zweiter und Dritter wurden. Auch anderen starken Nationen wie den auf der Schlussrunde sehr angriffslustigen Italienern oder den ihnen nachfahrenden Belgiern war es nicht gelungen, den Weltmeister unterwegs in Schwierigkeiten zu bringen.


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Erstmals ein Elite-Rennen bei einer Europameisterschaft
Am Ende der Europameisterschafts-Woche in Plumelec – der Ort in der Bretagne war nach der kurzfristigen Absage von Nizza als Veranstalter eingesprungen – fand als ihr Höhepunkt das Straßenrennen der Männer Elite statt, die erstmals überhaupt bei der bisher dem Nachwuchs vorbehaltenen EM antreten durften. Trotz fehlender geschichtlicher Bedeutung im Profi-Bereich, waren viele Topstars am Start – insgesamt 141 Fahrer aus 33 Nationen, auch wenn einige wenige Länder wie beispielsweise Großbritannien kein Aufgebot zu diesem Anlass schickten. Gleich während der ersten der 232,9 Kilometer setzten sich vier Fahrer ab, die das Rennen als Ausreißer lange anführen sollten. Der Niederländer Bert-Jan Lindeman, der Schweizer Pirmin Lang, Andriy Bratashchuk aus der Ukraine und der Este Risto Raid brachten es nach vier von 17 Runden auf der 13,7 Kilometer langen Strecke schon auf elf Minuten Vorsprung, woraufhin Italien, Frankreich und Belgien die Rennsituation langsam, aber sicher unter die Kontrolle des Feldes brachten. Schlussendlich war Lindeman der Letzte aus diesem Quartett, der eingeholt wurde, und zwar dreieinhalb Runden vor Schluss, nachdem sich bei der vorangegangen Zielpassage eine 18-köpfige Verfolgergruppe gebildet hatte.

Der Schweizer Lienhard trägt zur Belebung des Rennens bei
Es waren Tempoverschärfungen des Schweizers Fabian Lienhard und des Franzosen Cyril Gautier, welche das Peloton am Schlussanstieg des Rundkurses – der bis zu 14% steilen Côte de Cadoudal (1,8 km à 7,8%) – in die Länge gezogen hatten, was in der anschließenden Abfahrt zur Bildung jener großen Gruppe führte, die kurz darauf Lindeman einholte und in diesem Moment gut eine Minute Vorsprung zum Feld aufwies. Die Franzosen waren mit Gautier und Nicolas Edet doppelt an der Spitze vertreten, ebenso wie die Italiener mit Fabio Aru und Davide Villella, die Spanier mit David De La Cruz und Omar Fraile, die Niederländer mit Lindeman und Sam Oomen und auch die Belgier mit Ben Hermans und Jelle Vanendert. Aus deren Sicht waren jedoch offenbar nicht die „richtigen“ Fahrer vorne, so dass die Belgier die Nachführarbeit übernahmen, weshalb der Abstand bis zur nächsten Zielpassage auf 20 Sekunden schrumpfte und kurz darauf die Gruppe fast komplett eingeholt wurde. Lienhard und der Slowene Jan Polanc verlängerten die Flucht zwar zu zweit noch eine Weile, aber nur bis zur nächsten Steigung auf die Côte de Cadoudal.

Moser während letzter Runde mit einer halben Minute Vorsprung
Auf der vorletzten Runde dauerte es nicht lang, bis sich eine weitere große Gruppe herausbildete, welche diesmal ganz nach dem Geschmack der Belgier war, die Tiesj Benoot, Philippe Gilbert und Ben Hermans nach vorne gebracht hatten. Mit Fabio Aru, Giovanni Visconti und Moreno Moser hatte auch Italien ein Trio an vorderster Front, die Niederlande mit Koen De Kort und Sam Oomen, Deutschland mit Paul Voß und Paul Martens sowie die Schweiz mit Mathias Frank und Sébastien Reichenbach waren immerhin doppelt vertreten. Von den Franzosen war einzig Gautier dabei, so dass die Gastgeber sich im Feld um die Tempoarbeit bemühten. Dies machten sie so gut, dass es sogar schon einen Kilometer vor dem Ende dieser Runde wieder zum Zusammenschluss kam und sich das Feld geschlossen auf die finale Runde begab. Nachdem nun zweimal große Gruppen gescheitert waren, wollte es Moser einmal auf eigene Faust versuchen. Der Italiener machte sich die Abfahrt nach Start/Ziel für einen Angriff zunutze und fuhr im flacheren Mittelteil des Rundkurses bis zu einer halben Minute Vorsprung heraus, während im Feld erst nur die Belgier, dann aber auch die Spanier und Franzosen und gar die Polen dagegen hielten.

Hügelsprint-Spezialist Sagan siegt auf der Côte de Cadoudal
Bis zur Fünf-Kilometer-Marke konnte Moser sein 30-Sekunden-Polster verteidigen, dann wurde der Vorsprung kontinuierlich kleiner und betrug am Fuß der Schlusssteigung nur noch zehn Sekunden. Die Einholung Mosers war nicht mehr abzuwenden, was Frank 1400 Meter vor dem Ende zu einem Angriff bewegte. Aber nicht der Schweizer, sondern ein anderer Italiener überholte anschließend den Führenden als Erster. Villella konterte Franks Angriff und löste noch vor der Flamme Rouge seinen Landsmann als Spitzenreiter ab. Die Belgier Ben Hermans und Gianni Meersman sorgten dafür, dass Villella nicht durchkam und etwa 300 Meter vor dem Ziel gestellt wurde. Dann führte der Spanier Daniel Moreno ein Sextett, dass sich vom Rest des Feldes losgerissen hatte, durch die letzte Kurve auf die nicht mehr ganz so steile Zielgerade. Der Sprint dort war eine klare Angelegenheit für Weltmeister Peter Sagan, der sich nun auch Europameister nennen darf. Unangefochten verwies er den Franzosen Alaphilippe und Moreno auf die Plätze zwei und drei. Der beste Österreicher und der beste Schweizer, Michael Gogl und Danilo Wyss, wurden Elfter und Zwölfter; den besten Deutschen findet man mit Paul Martens erst an 36. Position.

-> Zum Resultat

Besonders ausgiebig feiern kann Peter Sagan seinen neuesten Triumph nicht, denn schon morgen ist er wieder im Einsatz, wenn in den Niederlanden die Eneco Tour beginnt.





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