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Terpstra holt sich den Gesamtsieg der 12. Eneco Tour – Boasson Hagen gewinnt die Ankunft an der Muur
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25.09.2016

Terpstra holt sich den Gesamtsieg der 12. Eneco Tour – Boasson Hagen gewinnt die Ankunft an der Muur

Info: ENECO TOUR 2016
Autor: Felix Griep (Werfel)



Geraardsbergen, 25.09.2016 – Mit einer Doppelführung war das BMC Racing Team am letzten Tag der Eneco Tour gestartet, doch am Ende schaffte es keiner seiner Fahrer auf das Podium. Schuld daran war vor allem ein verhängnisvoller Sturz, der den Träger des Leadertrikots Rohan Dennis unaufholbar weit zurückwarf. Stattdessen gewann Niki Terpstra die letzte WorldTour-Rundfahrt des Jahres, nachdem ihm sein wertvoller Teamkollege Bob Jungels dabei geholfen hatte, die größten Gegner schon gut 40 Kilometer vor dem Ende abzuschütteln. Aus einer Spitzengruppe um Terpstra, die sich von anfangs neun auf letztlich drei Fahrer verkleinerte, holte sich schlussendlich Edvald Boasson Hagen mit einem unwiderstehlichen Antritt an der Mauer von Geraardsbergen den Etappensieg.

Chancenloser Titelverteidiger unter den Ausreißern
Erst gut eine Stunde nachdem man den Startort Bornem mit hohem Tempo hinter sich gelassen hatte, bildete sich auf der 197,8 Kilometer langen 7. Etappe der Eneco Tour eine Fluchtgruppe um den Gesamtsieger der beiden Vorjahre. Doch Tim Wellens (Lotto Soudal) spielte diesmal in der Gesamtwertung keine Rolle mehr, nachdem sich sein Rückstand gestern von einer auf drei Minuten erhöht hatte. Mit gut einer Minute Rückstand war Winner Anacona (Movistar) der gefährlichste der neun Ausreißer, zu denen des Weiteren Roy Curvers (Giant-Alpecin), Lars Petter Nordhaug (Sky), Carlos Verona (Orica-BikeExchange), Ruslan Tleubayev (Astana), Marc Sarreau (FDJ), Brian van Goethem (Roompot-Oranje Peloton) und Simone Antonini (Wanty-Groupe Gobert) gehörten. Sie erreichten die Ziellinie in Geraardsbergen, welche sich direkt im Anstieg auf die berühmt-berüchtigte Muur befand, zweieinhalb Minuten vor dem Hauptfeld. Vom Ende des Rennens war man da aber noch weit entfernt, denn dreimal war ein 25,6 Kilometer langer Rundkurs zu befahren, der die Hellingen Bosberg (1000 m à 6,0%), Onkerzelestraat (1500 m à 3,0%), Denderoordberg (700 m à 8,0%) und eben die Muur (1100 m à 8,7%) beinhaltete. Während das Feld von Peter Sagans Tinkoff-Mannschaft immer näher herangebracht wurde, zerfiel die Spitzengruppe schon an den ersten dieser Hellingen.

Jungels verhilft Terpstra in die vorentscheidende Gruppe
Bei der zweiten Zielpassage lag Wellens alleine vorn, jedoch nur noch 15 Sekunden vor dem Hauptfeld, so dass auch für ihn die Flucht kurz darauf beendet war. Einsetzender Regen trug neben größer werdender Hektik der Fahrer in dieser Rennphase zur Häufung von Stürzen bei. Circa 50 Kilometer vor dem Etappenende erwischte es auch den Träger des Leadertrikots Rohan Dennis (BMC Racing), der anderen fallenden Fahrern nicht ausweichen konnte. Dieser Vorfall kostete den Australier früh die Chancen auf den Gesamtsieg, denn der Verlust von rund einer Minute auf die Konkurrenten war trotz Hilfe mehrerer Teamkollegen nicht mehr wettzumachen. Nach einer Weile gab Dennis das Rennen dann ganz auf und stieg aus. Nur kurz nach dem Dennis-Sturz bildete sich gut 40 Kilometer vor Schluss bereits eine vorentscheidende Gruppe, für deren Entstehung maßgeblich der besonders aggressiv fahrende Bob Jungels (Etixx-Quick Step) verantwortlich zeichnete. Sein Einsatz lohnte sich, denn der Luxemburger und sein niederländischer Teamkollege Niki Terpstra waren danach die einzigen aus den Top10 der Gesamtwertung, die der neuen neunköpfigen Führungsgruppe angehörten. Ihre Begleiter waren Christopher Juul-Jensen (Orica-BikeExchange), Edvald Boasson Hagen (Dimension Data), Alexey Lutsenko (Astana), Oliver Naesen (IAM Cycling), Jasha Sütterlin (Movistar) sowie André Greipel (Lotto Soudal) und Danny Van Poppel (Sky), die jedoch nach kurzer Zeit gemeinsam stürzten.


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Boasson Hagen an der Muur schneller als Terpstra und Naesen
In einer Verfolgergruppe der noch sieben Spitzenreiter arbeitete John Degenkolb (Giant-Alpecin) für seinen Teamkollegen Tom Dumoulin, auch der zurückgefallene Greipel spannte mit Jens Debusschere zusammen, außerdem hatte Movistar mit den Brüdern Ion und Gorka Izagirre zwei Mann auf der Jagd. Neben Zdenek Stybar (Etixx-Quick Step), der sich selbstverständlich zurückhielt, waren auch Marco Marcato (Wanty-Groupe Gobert) und Peter Sagan (Tinkoff) dabei, doch ihr Rückstand wuchs schnell auf eine halbe Minute an. Bei der nächsten Zielpassage verkleinerte sich die Spitzengruppe an der Muur auf fünf Mann. Auf der Schlussrunde fiel am Bosberg Terpstras goldwerter Helfer Jungels und später auf der Onkerzelestraat Sütterlin zurück, sodass nur noch ein Trio verblieb, welches den Etappensieg unter sich ausmachte: Terpstra, Boasson Hagen und Naesen. Bei der vierten und letzten Fahrt auf die Muur van Geraardsbergen gewann der norwegische Meister Boasson Hagen diesen Dreikampf, setzte sich im Sprint an diesem legendären Anstieg souverän vor Terpstra und Naesen durch. Die erste Verfolgergruppe um Sagan und Dumoulin, zu welcher in der letzten Runde noch einige andere Fahrer wie bspw. Greg Van Avermaet (BMC Racing) oder Jos van Emden und Wilco Kelderman (beide LottoNL-Jumbo) aufgeschlossen hatten, folgte erst mit gut 40 Sekunden Rückstand.

Terpstra klarer Gesamtsieger vor Naesen und Sagan
Der verpasste Etappensieg ärgerte Terpstra schon ein wenig, aber zumindest hatte er im Finale hinsichtlich des Gesamtsieges nichts mehr zu befürchten. Alle, die im Klassement vor ihm gelegen hatten, waren entweder wie Dennis bereits ausgestiegen, wie Sagan in der Verfolgergruppe oder wie Taylor Phinney (BMC Racing) und Tony Martin (Etixx-Quick Step) noch weiter zurück in einer Gruppe, die fast zwei Minuten verlor. Naesen und erst recht Boasson Hagen waren in dieser Hinsicht ohnehin keine ernsthafte Konkurrenz. Diese großen Abstände am schwersten Tag der Eneco Tour ermöglichten aber auch Naesen einen gewaltigen Sprung, der Belgier verbesserte sich von Rang zwanzig auf zwei, liegt am Ende 31 Sekunden hinter Terpstra. Eng fiel letztlich nur die Entscheidung um den dritten Podiumsplatz aus, den sich Sagan (+1:00) vor Van Avermaet (+1:02) und Van Emden (+1:03) schnappte. Der Welt- und Europameister entschied zudem überlegen die Punktewertung für sich. In der „Kampfgeistwertung“ blieb Bert Van Lerberghe (Topsport Vlaanderen-Baloise) unangefochten auf Platz eins, ohne selbst noch ein weiteres Mal als Ausreißer aktiv werden zu müssen.

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