<< älterer Bericht  | zurück zur News |  neuerer Bericht >>
Start > Triathlon
Podiumssweep beim Ironman Hawaii durch Frodeno, Kienle und den neuen Marathon-Rekordler Lange
Suchen Triathlon Forum  Triathlon Forum  Triathlon
09.10.2016

Podiumssweep beim Ironman Hawaii durch Frodeno, Kienle und den neuen Marathon-Rekordler Lange

Info: IRONMAN HAWAII 2016 - Ironman World Championship
LiVE-Ticker zum Nachlesen: Flash | Text
Autor: Felix Griep (Werfel)



Kailua-Kona, 08.10.2016 – Auf eine wohl am besten einfach als „souverän“ zu beschreibenden Art und Weise hat Jan Frodeno seinen Sieg beim Ironman Hawaii aus dem Jahr 2015 wiederholt. Damit ist der 35-Jährige nach Dave Scott, Mark Allen, Tim De Boom und Craig Alexander erst der fünfte männliche Athlet, dem in der Geschichte der Langstrecken-Weltmeisterschaft die Titelverteidigung gelungen ist. Noch etwas historischer war die Tatsache, dass Sebastian Kienle und Patrick Lange die Plätze zwei und drei belegten, womit es zum zweiten Mal nach 1997, als Thomas Hellriegel vor Jürgen Zäck und Lothar Leder gewonnen hatte, ein komplett deutsches Podium beim härtesten Triathlon der Welt gab. Besonders beeindrucken konnte Lange bei seinem ersten Start auf Hawaii, indem er den 27 Jahre alten Marathon-Rekord von Mark Allen unterbot.


Bericht zum Wettkampf der Frauen:
Ryf bricht bei Titelverteidigung den Streckenrekord des Ironman Hawaii


Kienle holt Vier-Minuten-Rückstand vom Schwimmen locker auf
Als kurz nach Sonnenaufgang im Pazifik der Start der Profi-Männer erfolgte, schwamm der Vorjahressieger Jan Frodeno gleich an die Spitze und demonstrierte von Beginn an seine Stärke, an welcher im Laufe des gut achtstündigen Wettkampfes nie ein ernsthafter Zweifel aufkommen sollte. Der Schwimm-Teil des Ironman Hawaii sorgte an der Spitze letztlich aber für keine allzu große Selektion: eine ungewöhnlich große Spitzengruppe – ein Dutzend Athleten – stieg nach 3,86 Kilometern gemeinsam aus dem Wasser. Mit Andreas Böcher gehörte allerdings nur noch ein zweiter Deutscher jener ersten Gruppe an. Patrick Lange, der später zur Überraschung des Tages werden sollte, lag eine Minute zurück, Sebastian Kienle sogar mehr als vier Minuten. Doch der Hawaii-Champion von 2014 rollte danach das Feld von hinten auf und schaffte noch während der erste Hälfte der 180,2 Rad-Kilometer den Anschluss an die Spitze, die noch lange Zeit sehr groß blieb.

Siebenköpfige Spitzengruppe mit vier Deutschen beim 2. Wechsel
Erst nach der Wende in Hawi verkleinerte sich die Führungsgruppe der Männer allmählich. Der Österreicher Michael Weiss verbrachte in dieser Phase viel Zeit in der ersten Position, fiel dann aber zurück, als sich schlussendlich sieben Fahrer deutlich vom Rest distanzierten. Mit Kienle, Böcherer und Frodeno deutete sich bereits die Möglichkeit eines deutschen Dreifachsiegs an, denn sie kamen als Erste in die zweite Wechselzone. Dicht gefolgt aber vom Australier Luke McKenzie und den US-Amerikanern Ben Hoffman und Timothy O’Donnell – und einem weiteren Deutschen: Boris Stein, der nach dem Schwimmen sechs Minuten in Rückstand gelegen hatte und mit 4:23:04 Stunden die beste Radzeit aller Profis hingelegt hatte, sogar 51 Sekunden schneller als Kienle. Frodeno, der Triathlon-Olympiasieger von 2008, wechselte am schnellsten und startete vier Sekunden vor Kienle zum Marathon – im Verlauf der nächsten Stunde überstieg die Differenz zwischen ihnen niemals diese Marke!

Lange läuft in von Platz 22 auf 3 und mach das deutsche Podium perfekt
Lange Zeit liefen Frodeno und Kienle, die Sieger der letzten beiden Hawaii-Ironmans, Seite an Seite, Schulter an Schulter, bis sich dann nach etwa 15 Kilometern Frodeno doch langsam aber sicher von seinem Landsmann absetzen konnte. Kienle fiel bis ins Ziel 3:32 Minuten zurück, sein zweiter Platz und damit das dritte Podiums-Ergebnis innerhalb von vier Jahren geriet aber nicht mehr in Gefahr. Die Sache mit dem deutschen Dreifachsieg schien sich jedoch erledigt zu haben, als Böcherer kurz nach der Hälfte der 42,195 Lauf-Kilometer von Hoffmann und bald darauf auch von O’Donnell überholt wurde. Allerdings näherte sich von hinten in unfassbarem Tempo Lange, der sich von Platz 22 nach dem Radfahren zu Fuß immer weiter nach vorne arbeitete. Am Ende schaffte es der 32-Jährige bei seinem Hawaii-Debüt nicht nur sensationell auf Platz drei – er unterbot mit 2:39:45 Stunden auch den seit 1989 bestehenden Marathon-Rekord um 19 Sekunden. Bei einem Rückstand von letztlich nur 4:44 Minuten auf Frodeno stellt sich zudem die Frage, was für Lange wohl möglich gewesen wäre, hätte er keine Fünf-Minuten-Strafe für ein irreguläres Überholmanöver auf dem Rad absitzen müssen. O’Donnell (+9:50) fiel in der Endphase noch auf Platz sechs zurück, so dass Böcherer (+6:55) hinter Hoffman (+6:30) als vierter Deutscher unter die Top5 kam; Stein finishte auf dem siebten Platz.
Top10 Profi-Männer beim Ironman Hawaii 2016
1  Jan Frodeno         GER 8:06:30
2  Sebastian Kienle    GER +  3:32
3  Patrick Lange       GER +  4:44
4  Ben Hoffman         USA +  6:30
5  Andi Böcherer       GER +  6:55
6  Tim O'Donnell       USA +  9:50
7  Boris Stein         GER + 10:26
8  Bart Aernouts       BEL + 14:00
9  Ivan Rana           ESP + 15:21
10 Frederik Van Lierde BEL + 15:29
-> Zum vollständigen Resultat





Podiumssweep beim Ironman Hawaii durch Frodeno, Kienle und den neuen Marathon-Rekordler Lange (Foto: ironman.com)
Podiumssweep beim Ironman Hawaii durch Frodeno, Kienle und den neuen Marathon-Rekordler Lange (Foto: ironman.com)

Zum Seitenanfang von für Podiumssweep beim Ironman Hawaii durch Frodeno, Kienle und den neuen Marathon-Rekordler Lange



Radsportnews auf Twitter - Radsport, Cycling, Radrennen live