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Suter holt nach Scratch-Gold bei der Bahn-EM auch Omnium-Silber – Engler steht im Sprint-Halbfinale
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22.10.2016

Suter holt nach Scratch-Gold bei der Bahn-EM auch Omnium-Silber – Engler steht im Sprint-Halbfinale

Info: Bahnradsport-Europameisterschaft 2016 in Saint-Quentin-en-Yvelines
Autor: Felix Griep (Werfel)



Saint-Quentin-en-Yvelines, 21.10.2016 – Am 3. Tag der Bahnradsport-Europameisterschaften fehlten nur 3 Punkte zu einem 3. Schweizer Sieg. Doch bei Gaël Suter, der ja schon eine Goldmedaille im Scratch erobert hatte, sorgte am Freitagabend auch Silber im erstmals nach den neuen Regeln ausgetragenen Omnium für Freude. Zudem brachte sein Erfolg die Schweiz auf Rang eins des Medaillenspiegels. Den Omnium-Titel holte sich mit einer späten Offensive der Spanier Albert Torres. Ihre bereits dritte Medaille dieser EM, davon die zweite in Gold, kassierte die Niederländerin Kirsten Wild, die das Punkterennen lange dominierte, am Ende aber doch noch sehr um Platz eins zittern musste. Charlotte Becker verpasste Bronze nur knapp, aber für Deutschland befindet sich mit Eric Engler ein anderer Fahrer auf Medaillenkurs, ist einer von vier Fahrern, die nach dem ersten Teil des Sprint-Turniers verblieben sind und am Samstag im Halbfinale antreten.


Vorschau Bahn-EM in Saint-Quentin-en-Yvelines:
Mit wenigen Olympia-Teilnehmern, aber vielen neuen Regeln


Omnium Männer:
Torres und Suter mit Rundengewinnen im Punkterennen zu Gold und Silber

Es ist wirklich ein kleines Schweizer Bahnradsport-Märchen, das an der Europameisterschaft in Saint-Quentin-en-Yvelines Wirklichkeit wird. Nach den Goldmedaillen von
Gaël Suter im Scratch am Mittwoch und Loïc Perizzolo im Ausscheidungsfahren am Donnerstag gehörte der Freitag wieder Suter, der im Omnium antrat. Der Olympia-Zwölfte des Vielseitigkeitsfahrens, das durch den Wegfall der drei Zeitfahr-Disziplinen nun doch ein bisschen weniger vielseitig wirkt, belegte zum Auftakt im Scratch beim Sieg des Deutschen Lucas Liß nur den neunten Platz unter 20 Fahrern. Bei den neuen Temporunden – es werden 40 Runden gefahren, ab der fünften gibt es jeweils 1 Punkt bei jeder Zielpassage – schaffte es Suter auf Rang drei, es gewann der Spanier Albert Torres, der bei einem Ausreißversuch die ersten zwölf Wertungspunkte eingesackt hatte. Im Ausscheidungsfahren musste sich Suter anschließend nur dem Italiener Simone Consonni geschlagen geben und stand vor Beginn des Finales mit 98 Punkten auf dem dritten Gesamtrang – jeweils nur zwei Punkte hinter Consonni und dem Franzosen Benjamin Thomas sowie vier Punkte vor Torres und dem Dänen Casper Pedersen.

Besagtes Finale war ein Punkterennen über 100 Runden mit zehn Sprintwertungen. Nachdem Consonni bei einem Angriff mit dem Polen Adrian Teklinski und dem Niederländer Roy Eefting zwischenzeitlich schon einmal eine halbe Runde Vorsprung herausgefahren hatte, aber wieder eingeholt worden war, attackierte Suter und schaffte gemeinsam mit dem Briten Mark Stewart kurz nach Halbzeit des Rennens einen Rundengewinn, der ihn an die Spitze des Rankings katapultierte. Das änderte sich allerdings durch einen späteren Solovorstoß von Torres, der dabei die dritt- und vorletzte Wertung gewann, ehe er sieben Runden vor dem Ende ebenfalls die 20 Bonuspunkte für einen Rundengewinn verbuchte und nun mit 126 zu 123 Punkten vor Suter führte. An der Zielwertung, bei der doppelte Punkte vergeben wurde, konnte Suter nicht noch einmal zurückschlagen, weil das Feld auf den letzten Runden auseinander riss und sich Fahrer, die hinsichtlich der Medaillen keine Rolle mehr spielten, die letzten Zähler schnappten. Bronze ging mit 114 Punkten an Thomas, der am Ende nur zwei Punkte vor Consonni liegt. Liß und der Österreicher Stefan Matzner beendeten das Omnium auf den Plätzen zehn und 19.

-> Zum Resultat Omnium Männer

Sprint Männer:
Engler schafft es mit Umweg über einen Hoffnungslauf ins Halbfinale

Bei den Entscheidungen des Freitags blieben deutsche Fahrerinnen und Fahrer ohne Medaille – auch wenn es im Punkterennen der Frauen (siehe unten) für Charlotte Becker fast geklappt hätte. Dafür konnte Eric Engler, der
Silbermedaillen-Gewinner vom 1000 Meter Zeitfahren im ersten Teil des Sprint-Turniers auf sich aufmerksam machen: als Siebter der Qualifikation stieß er bis ins Halbfinale vor und kann auf weiteres Edelmetall hoffen. Auf dem Weg dorthin unterlag Engler zwar im Achtelfinale dem Quali-Sechsten Roy van den Berg aus den Niederlanden, konnte sich aber über einen Hoffnungslauf retten und schaltete danach im Viertelfinale den Quali-Zweiten Ryan Owens aus Großbritannien souverän in zwei Läufen aus. Im Halbfinale bekommt Engler die Chance auf eine Revanche, denn er trifft erneut auf van den Berg. Der hatte im Übrigen das Ausscheiden des zweiten deutschen Sprint-Teilnehmers zu verantworten: Jan May zog im Sechzehntelfinale den Kürzeren und konnte sich, anders als später seine Landsmann Engler, in einem Hoffnungslauf kein Ticket für die nächste Runde ergattern. Den zweiten Finalteilnehmer ermitteln der Russe Pavel Yakushevskiy und der Ukrainer Andriy Vynokurov, die in der Qualifikation die Plätze eins und vier belegten.

-> Zum Resultat Sprint Männer (Stand nach Viertelfinale)

Punkterennen Frauen:
Wild holt mit einem Punkt Vorsprung auf D’hoore ihre dritte Medaille

Noch vor dem Finale des Männer-Omniums fand auf der Bahn in Saint-Quentin-en-Yvelines ein anderes Punkterennen statt, nämlich der ebenfalls 100 Runden lange Wettbewerb der Frauen. Ein Rundengewinn gelang trotz einiger Versuche niemandem, so dass die Sprintwertungen – neun mit jeweils 5-3-2-1 Punkten und die Zielwertung mit doppelter Punktzahl – die Entscheidung bringen mussten. Am nächsten an einem 20-Punkte-Bonus befanden sich circa 40 Runden vor Schluss die Deutsche Charlotte Becker, die Französin Elise Delzenne, die Tschechin Jarmila Machacova und die Ukrainer Anna Nahirna. Doch ihr Vorsprung von einer halben Runde wurde vom Feld kurz darauf wieder wettgemacht. Ab der fünften Sprintwertung hatte Kirsten Wild – die bereits
Gold im Ausscheidungsfahren und Bronze im Scratch gewonnen hatte – die Führung übernommen und nach der siebten Wertung lag sie acht Zähler vor ihrer ersten Verfolgerin, der Polin Katarzyna Pawlowska. Doch nicht die amtierende Weltmeisterin und letztjährige Europameisterin, sondern die Belgiern Jolien D’hoore wurde am Ende zu Wilds gefährlichster Gegnerin. D’hoore schob sich bis auf fünf Punkte an die Führende heran und sprintete überlegen zum Sieg bei der Schlusswertung, die ihr zehn weitere Punkte einbrachte. Wild konnte sich im Sprint um die notwendigen sechs Punkte für Platz zwei nur haarscharf gegen Pawlowska durchsetzen und verteidigte mit letztlich 25 Punkten ihre Position vor D’Hoore (24). Pawlowska (14) entriss Becker (13) im letzten Moment noch die Bronzemedaille.

-> Zum Resultat Punkterennen Frauen

Keirin Frauen:
Basova gewinnt enge Finalentscheidung, Kiseleva wird disqualifiziert

Im Keirin-Wettbewerb hoffte Pauline Grabosch, nach
Silber im 500 Meter Zeitfahren noch einmal um eine Medaille mitfahren zu können, aber am Ende sprang für die junge Deutsche nur der elfte Platz heraus. Nach einem vierten Platz in ihrem Erstrundenlauf konnte sich Grabosch als Zweitplatzierte eines Hoffnungslaufes zwar in die 2. Runde vorkämpfen, verpasste dort als neuerliche Vierte aber knapp den Einzug ins Finale, so dass sie anschließend nur das Rennen um die Plätze sieben bis zwölf bestreiten durfte. Das Finale war ein wahrer Krimi, bei dem die vier besten Fahrerinnen in einem Fotofinish innerhalb weniger Zentimeter die Ziellinie überquerten. Die Goldmedaille holte sich die Ukrainerin Liubov Basova, die schon einmal EM-Gold errungen hatte – 2011 in Apeldoorn im Sprint unter ihrem Mädchennamen Lyubov Shulika. Den zweiten Platz hatte Tatiana Kiseleva erhascht, Silber bekam sie aber nicht. Denn die Jury befand, dass die Russin in der letzten Kurve einen Sturz der Britin Rachel James verursacht habe und disqualifizierte Kiseleva. So rückte die Belgierin Nicky Degrendele auf Position zwei vor und die Litauerin Simona Krupeckaite, Keirin-Weltmeisterin 2010 und Europameisterin 2012, bekam die Bronzemedaille.

-> Zum Resultat Keirin Frauen

Einzelverfolgung Frauen:
Britin Katie Archibald realisiert unangefochten ihren Titel-Hattrick

Die Entscheidung mit dem wenigsten Spannungspotenzial am Freitag war die Einzelverfolgung der Frauen, weil Katie Archibald der Konkurrenz sehr deutlich überlegen war. Nicht zum ersten Mal, hatte die Britin doch auch 2014 und 2015 schon die Einzelverfolgungs-Wettkämpfe bei Europameisterschaften dominiert. Die Chance auf den Hattrick wollte sich die 22-Jährige nicht entgehen lassen, obwohl auch sie wie viele in Saint-Quentin-en-Yvelines namhafte Abwesende an den Olympischen Spielen teilgenommen hatte – und
Gold in der Mannschaftsverfolgung gewann. In der Qualifikation legte Katie Archibald die 3000 Meter in 3:28,345 Minuten zurück und war damit bereits über drei Sekunden schneller als die Zweitplatzierte Polin Justyna Kaczkowska, die dann auch im Finale keine Chance hatte, wo beide Fahrerinnen etwa eineinhalb Sekunden langsamer waren als in der Quali. Bronze ging an Anna Turvey aus Irland, die das Rennen um Platz drei gegen die Weißrussin Ina Savenka für sich entschied. Die Deutsche Gudrun Stock hatte in der Qualifikation den siebten Platz belegt.

-> Zum Resultat Einzelverfolgung Frauen





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